Westenfeld. . Sternsinger der Kolpingsfamilie Westenfeld sind drei Tage lang für Kinder in Ländern der Dritten Welt unterwegs. Süßes erhält die Lebenshilfe.

Munter geht es dieser Tage schon vormittags im Pfarrheim St. Nikolaus zu. Bereits um 9 Uhr treffen sich die Sternsinger und die Gruppenleiter. Die Kinder und Jugendlichen suchen ihre Gewänder aus, die Leiter formieren die Gruppen und spätestens um 10 Uhr geht es ab auf Westenfelds Straßen. So wird es auch am Samstag wieder sein, am letzten Tag der Dreikönigsaktion. Die WAZ besuchte am Freitag die Sternsinger der Kolpingsfamilie Westenfeld im Pfarrheim.

Stefanie Höller (46), Mitorganisatorin, freut sich über den Sammelerfolg des ersten Tages. „Über 2000 Euro sind am Donnerstag zusammengekommen. Und jede Menge Süßigkeiten.“ Die werden zum Ende der Aktion aufgeteilt, so dass jedes Kind eine süße Tüte bekommt. „Doch bleibt immer noch viel übrig“, so Stefanie Höller. Insofern folgt das große Ereignis am kommenden Sonntag, wenn – in diesem Jahr pünktlich zum Dreikönigstag – massig Süßwaren zur Lebenshilfe an die Sommerdellenstraße gebracht werden. „Die Leute, sowohl die Bewohner als auch die Betreuer, freuen sich jedes Jahr auf unseren Besuch“, sagt Höller.

Die 6000-Euro-Marke soll geknackt werden

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Aber bis dahin wird noch fleißig gesammelt. Natürlich haben die Sternsinger alle Jahre wieder ein großes Ziel vor Augen. Sie wollen die 6000-Euro-Marke knacken. Und ihren Beitrag leisten, um Kindern und Jugendlichen in Dritte-Welt-Ländern aktiv zu helfen. In diesem gilt Peru – und seine behinderten Kinder – als Beispielland. Stefanie Höller: „Das gesammelte Geld fließt dem Kindermissionswerk zu. Von dort aus werden weltweit Bildungsprojekte unterstützt. Die Kinder wissen das, wurden per Film und in Gesprächen informiert und können den Menschen, an deren Türen sie klopfen, Rede und Antwort stehen.“

Annalena (l.) und Schwester Marie Heroven bereiten sich auf ihren Einsatz vor, Stefanie Höller unterstützt sie dabei.
Annalena (l.) und Schwester Marie Heroven bereiten sich auf ihren Einsatz vor, Stefanie Höller unterstützt sie dabei. © Gero Helm

Eltern kochen für die Kinder

An jedem der drei Tage sind die fünf, sechs und am Samstag sogar sieben Kleingruppen von 10 bis 13 Uhr und von 15.30 bis 17.30 Uhr unterwegs. Das Mittagessen spendieren die Eltern der Kinder und laden die Gruppen zu sich nach Hause ein. Oder es wird, wie am Freitag, im Pfarrheim gekocht und aufgetischt.

Stefanie Höller ist seit über 30 Jahren dabei

„Das funktioniert nur so gut, weil alle zusammenhalten. Wir sind wirklich eine große Familie“, sagt Höller, im Beruf Fachkraft für Arbeitssicherheit. Sie selbst gehört seit über 30 Jahren zu den Sternsingern bzw. dem Orga-Team.

Nina Jost ist extra aus England zur Sternsinger-Aktion angereist.
Nina Jost ist extra aus England zur Sternsinger-Aktion angereist. © Gero Helm

Nina Jost kommt extra aus England angereist

In diesem Jahr, sagt sie, hätten sich dank Zeitungsaufruf wieder neue Kinder angemeldet. „Wir haben über 20 Kinder am Start, im Alter zwischen sechs und 15 Jahren.“ Die meisten von ihnen sind allerdings schon passionierte Sternsinger. So etwa Nina Jost (19), die sich eigentlich zur Zeit in England als Au-Pair aufhält. Überraschend, auch für ihre Familie, ist sie plötzlich angereist, um bei der Aktion mitzumachen. Kein Wunder, haben doch ihre Großeltern, Gerti und Norbert Jost, die Aktion vor 41 Jahren ins Leben gerufen. Höller: „Wer einmal dabei ist, macht weiter. Und später dann als Gruppenleiter oder Organisatoren.“