Wattenscheid-Leithe. . Jan Klose (18) setzt sich bei der Küchenschlacht gegen über 200 Kandidaten durch. Trotzdem bleibt der „Hobbykoch des Jahres 2018“ bescheiden.

Im silber-goldenen Folien-Konfetti-Regen fließen Freudentränen. Pfannen und Töpfe sind zweitrangig, Herd und Ofen aus, die roten Schürzen tragen Zeichen des Erfolgs. Die Schlacht ist geschlagen.

Jan Klose aus Wattenscheid reckt einen Koffer gefüllt mit grünen Scheinen in die Luft, Sterne- und TV-Koch Johann Lafer steht jubelnd daneben, gratuliert dem 18-jährigen Studenten. Jan Klose ist „Hobbykoch des Jahres 2018“ und Gewinner der ZDF-Küchenschlacht.

Eigentlich war Moderator sein Traumberuf

Dabei hatte der Wattenscheider zunächst andere Beweggründe: „Beworben habe ich mich bei der Küchenschlacht, weil ich hinter die Kulissen schauen wollte. Ich war sehr an Medien interessiert, Moderator war eigentlich mein Traumberuf“, blickt Jan Klose zurück. Seitdem habe sich natürlich einiges geändert.

„Das wirft mich schon ein wenig aus der Bahn“, erzählt der Lehramtsstudent entspannt. Koch-Talent sei offensichtlich vorhanden, fügt er bescheiden an.

Praktikum bei Köchen

Gibt es nun einen Richtungswechsel? „Auf jeden Fall ist es eine Überlegung wert. Ich habe schon mit einigen Köchen darüber gesprochen, ein paar Wochen lang ein Praktikum zu machen, um zu schauen, ob mir die Arbeit in der Küche gefällt.“

Obwohl er sich von Erfolg zu Erfolg kochte, war die Liebe zur Arbeitsstätte bei Klose nicht ganz so pur: „Nach jeder Aufzeichnung wollte ich die Küche eigentlich zwei Wochen lang nicht sehen. Es war aber positiver Stress, ich habe noch nie so viel gelacht. Mein Kollege war in Hamburg dabei, abends sind wir natürlich auch noch rausgegangen.“

Täglich stieg der Druck

In der Hansestadt wurde Ende Oktober das große Jahresfinale aufgezeichnet. Aus ursprünglich mehr als 200 Teilnehmern kamen die sechs besten Köche des Jahres zusammen.

Täglich musste ein Kandidat die Schürze an den Haken hängen, auch Klose bangen: „Direkt am Montag wäre ich fast rausgeflogen.“ Mit jeder Sendung sei der Druck gestiegen, aber: „Keiner war nur wegen des Geldes da oder hat gegen die anderen gekocht. Wir waren vor und hinter der Kamera wie eine Familie, haben uns alle unterstützt.“

Johann Lafer war große Hilfe

Auch Sternekoch Johann Lafer, Moderator der Final-Woche, sei eine große Hilfe gewesen, findet Klose: „Er war die ganze Zeit bei uns Kandidaten, hatte selbst riesen Spaß dabei, uns zu leiten.“

Während der 18-Jährige die Kameras irgendwann ausblendete, war das Publikum immer eine Motivation: „Die Zuschauer haben richtig mitgefiebert und natürlich wollte ich sie auch immer unterhalten – obwohl die Zeit knapp war.“

Geldkoffer mit 25.000 Euro erkocht

Neben dem Titel „Hobbykoch des Jahres“ ist der Inhalt des Geldkoffers auch nicht verkehrt: 25.000 Euro hat sich Klose erkocht: „Einen speziellen Wunsch habe ich nicht. Ich werde etwas beiseitelegen, während des Studiums reisen und das Leben einfach genießen.“ Und vielleicht wird ein Teil der elterlichen Küche renoviert: „Die hab‘ ich beim Probekochen ziemlich beansprucht…“