Wattenscheid. . Der Abenteuerspielplatz wird mit 1,25 Millionen Euro verschönert. Kinder und Pädagogen bekommen ein neues Betreuungshaus, die Tiere neue Ställe.
Schön ist es geworden, das neue Betreuungshaus am Abenteuerspielplatz Hüller Straße. Viel Glas lässt großzügig das Tageslicht herein, die Räume sind freundlich und bieten verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Vorbei die Zeit der baufälligen Container und Provisorien. „Es waren schon eineinhalb beengte Jahre in einem der Container. Doch wichtig war, dass wir während der Bauzeit am Standort bleiben konnten“, sagt Christiane Gebehart vom pädagogischen Team.
Insgesamt 1,25 Millionen Euro werden in den Abenteuerspielplatz investiert, zu 90 Prozent gefördert mit Mitteln der Städtebauförderung. Die Maßnahme wurde ermöglicht durch das Stadtumbauprogramm Soziale Stadt.
Hausaufgabenhilfe und Werkstatt
Karsten Schröder vom Stadtumbaubüro: „Der Abenteuerspielplatz ist einer der wichtigsten Kindereinrichtungen, der aber in die Jahre gekommen war.“ Und zwar nach moderner Infrastruktur. Ehedem standen Sanitäreinrichtungen für die Kinder in einem Container vor den alten Baracken.
Betreuung in Containern während der Bauphase
Die gesamte Baumaßnahme Abenteuerspielplatz ist möglich durch die zur Verfügung gestellten EU-Mittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt Wattenscheid“.
Während der Bauphase wurden die Kinder in den verbliebenen umgebauten Containern betreut.
Besucher der ersten Stunde
Das neue Betreuungshaus mit 250 Quadratmetern Fläche bietet nun ausreichend Platz für die Hausaufgabenbetreuung, fürs Spielen und Kochen sowie eine Werkstatt, in der sich die Kinder ab sechs Jahren handwerklich beweisen können.
Bei der Einweihung des neuen Hauses betonte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch: „Das ist ein Spielplatz, wie es keinen zweiten in Bochum gibt.“ Er hatte doppelt Pech an diesem Tag: Erst kam er viel zu spät, dann versagte das Mikrofon. Doch das störte kaum jemanden, schließlich versüßte eine beachtliche Kuchenvielfalt das Warten. „Die Kuchen haben unsere ehemaligen Besucher der ersten Stunde gebacken, die heute mit eigenen Kinder kommen und uns noch immer eng verbunden sind“, sagt Christiane Gebehart.
Baracken werden abgerissen
Ab 22. Oktober sollen die letzten Baracken abgerissen werden. An ihrer Stelle entsteht ein neuer, komfortabler Stall für die Kleintiere wie Hühner und Ziegen, denn auch deren Unterkünfte sind in die Jahre gekommen. Zum Spielplatz gehören ferner zwei Ponys, Katzen, Kaninchen. Die Tierpflege ist Teil des pädagogischen Konzepts.
Tiere fanden ein liebevolles Zuhause
Den Grundstein für die Tierhaltung legte übrigens 1988 Oberbürgermeister Heinz Eikelbeck, als er den damaligen Bauspielplatz einweihte: Er brachte zwei Ziegen mit. „Danach wurden es immer mehr Tiere: Wir schafften Ponys an, plötzlich stand morgens ein Huhn im Käfig am Eingang, tags darauf eine Katze im Karton“, erinnert sich Gebehart. Sie alle fanden hier ein liebevolles Zuhause.
Als letzte Maßnahme wird im Frühjahr nächsten Jahres das Außengelände mit Spielgeräten hergerichtet. „Ich denke, im Sommer sind wir hier fertig“, so Karsten Schröder, „so dass wir hier die erste sichtbare Umsetzung einer Stadtumbaumaßnahme haben“.