Wattenscheid. Stahlkoloss „Holland“ soll Treppenanlage und Aussichtsplattform erhalten. Gruppenführungen geplant. Fertigstellung in 2019 geplant.

„Was lange währt, wird endlich gut.“ So sagte es Rolf Heyer, Geschäftsführer der Bochumer Wirtschaftsentwicklung (WEG) und gab damit den offiziellen Startschuss für die Sanierungsarbeiten am Förderturm der Zeche Holland. „Das Projekt hat lange gedauert, eigentlich viel zu lange. Umso mehr freut es uns, dass die Arbeiten nun beginnen können.“

Arbeiten zum Erhalt des Stahlkolosses

Die WEG ist Eigentümer des Förderturms und hat den Auftrag vergeben, die notwendigen Arbeiten zum Erhalt des Stahlkolosses auszuführen. Insgesamt fließen in die Sanierung des Turms und seines Umfeldes 2,855 Millionen Euro. 80 Prozent dieser Summe sind durch Fördermittel abgedeckt, jeweils zehn Prozent zahlen die Stadt Bochum und die WEG.

Die Sanierung wird hauptsächlich mit Mitteln aus dem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für Wattenscheid finanziert. Weitere Mittel kommen aus dem Programm „Wachstum für Bochum‘‘. Die Sanierung des Turmes und des Umfeldes im Bereich Zeche Holland sollen im kommenden Jahr abgeschlossen werden.

Einrüstung des Turm

Jetzt laufen vorbereitende Maßnahmen wie die Einrüstung des Förderturms. Dann, so erklärte der Professor, „wird das Metall saniert und die alte Farbe beseitigt. Danach erhält der Turm einen neuen Anstrich.“ Zum Abschluss werden ein Treppenhaus und eine Aussichtsplattform installiert. Der Turm kann dann in Gruppenführungen bestiegen werden. Heyer: „Der Turm ist eine Landmarke, den man schon von der Autobahn aus sehen kann. Und immerhin ist Holland die Zeche, die am längsten in ganz Bochum tätig war.“

Vertreter vieler Institutionen und aus der Politik waren vor Ort. „Der Start der Sanierung ist ein gutes Zeichen. Zu lange wurde um den Erhalt des Turms gerungen‘‘, sagte Bezirksbürgermeister Manfred Molszich. „Damit ist der Erhalt des Wattenscheider Wahrzeichens gesichert und die Bürger haben einen neuen Anziehungspunkt im Stadtteil.‘‘

Neues Zentrum auf altem Gelände

Darüber hinaus gibt es Überlegungen, auf dem Gelände ein soziokulturelles Zentrum zu errichten, das ausreichend Platz für Künstler, Musiker und weitere Kulturschaffende mit entsprechendem Atelier oder Proberaum bietet. Angedacht ist auch eine größere Veranstaltungsfläche mit Café und Bühne. Die Federführung für die Planung und Umsetzung dieses Zentrums liegt bei der neuen Stiftung „Förderturm – Zeche Holland‘‘.

Außengelände mit Spielplatz

Als Ankermieter sind derzeit das „Centrum-Cultur“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo), jetzt am August-Bebel-Platz untergebracht, und das „aktuelle forum“, ein gemeinnütziger Verein der politischen Bildung, das derzeit in Gelsenkirchen beheimatet ist, im Gespräch. Auf dem Außengelände könnten ein Spielplatz, künstlerisch gestaltete Bereiche und eine Terrasse angelegt werden. Ein Radweg ist nicht weit entfernt und der Radschnellweg 1 (RS1) wird auf der Bahntrasse, nördlich der Zeche Holland gebaut.