Wattenscheid. . Zehn Jahre Katholische Großpfarrei St. Gertrud: Schwerpunkttag führt zu Gemeinden der östlichen Route. Abschluss mit Festmesse in der Propstei.

Kirche auf dem Weg, dieses sprachliches Bild war keinesfalls bemüht, es wurde mit Sinn und Leben gefüllt beim Pfarreiwandertag auf der „Ostroute“ der katholischen Gemeinden der Hellwegstadt. Vor zehn Jahren wurde die Großpfarrei St. Gertrud mit sechs Gemeinden und ihren Kirchen postuliert.

Der Schwerpunkttag bot damit Gelegenheit zu Bilanz und Vorschau gleichermaßen, und vor allem die Gelegenheit für alle interessierten Wanderer, die Kirchen und weiteren Gebäude sowie die Aktivitäten der Verbände kennenzulernen.

In der Gemeinde ein Um- oder Neubau der Kirche an

Symbolcharakter kam schon dem Start in der St. Maria Magdalena-Kirche in Höntrop zu. „Gelegen am Hellweg, der alten Handels-, Heeres- und Pilgerroute,“ erläuterte Gemeindereferentin Gertrude Knepper zur Begrüßung, und seit fast 20 Jahren „radikal umgestaltet“ mit der besonderen Taufstelle, dem Becken. Diese bauliche Besonderheit und die Betonung der Taufe habe die Gemeinde geprägt und begleitet. Dennoch steht in der Gemeinde ein Um- oder Neubau der Kirche an.

„Maggikirche“ geschlossen

Eben die zehn Jahre seit Gründung der Großpfarrei ist die „Maggikirche“ St. Nikolaus in Westenfeld geschlossen. Der Unmut, der sich darüber äußerte, dass nicht einmal zu einem solchen Tag ein Besuch im Gotteshaus möglich war, wurde spätestens beim spontanen, gemeinsamen Vaterunser-Gebet zumindest besänftigt.

Dachsanierung des Gemeindezentrums

Denn mit dem Neubau des Kindergartens und der Übergabe an einen neue Träger sowie der bereits beschlossenen Dachsanierung des Gemeindezentrums werden hier auch baulich die Weichen für die Zukunft gestellt. Auch für das Kirchengebäude selbst werde nach einem neuen Träger gesucht. Der Antrag beim Bistum auf Profanierung, die förmliche Entweihung, ist gestellt, berichtete Alfons Jost für den Kirchenvorstand weiter.

Geradezu sinnbildlich führte der Wanderweg nach St. Joseph in Heide von der aktuellen Großbaustelle rund um die Westenfelder Straße zu der anstehenden Neuverlegung der Gleise auf dem verbliebenen Reststück der Bochumer Straße.

Meister des Lichts

„Auf jeden Fall sehr lehrreich,“ lautete ein spontaner Kommentar aus der Gruppe, und der fiel noch, bevor sie erfuhr, dass mit Hubert Spierling derselbe „Meister des Lichts“ die Fenster in der Propsteikirche und der wesentlich jüngeren St. Joseph-Kirche in Heide gestaltet hatte. „Großzügig gucken“ hatte er für sein Werk empfohlen. Es zeigt die einzelnen Stationen des „Lobgesangs der drei Jünglinge im Feuerofen“ nach dem Buch des Propheten Daniel. Wieder unterwegs in der Geschichte der Ortsgemeinde waren die Gäste dann in der Krypta des Gebäudes an der Geitlingstraße, die zahlreiche Elemente aus St. Pius beherbergt.

Versöhnlich fasste Weihbischof Ludger Schepers sein Schlusswort in der Propsteikirche St. Gertrud: „Glückauf!“, als Wunsch für den Erfolg der Gemeinde unterwegs.