Bochum-Wattenscheid. . Nach dem Sparkassen-Einbruch Bochum-Höntrop laufen die Polizei-Ermittlungen. Mit der Masche gehen Kriminelle nicht zum ersten Mal auf Beutezug.

Nachdem Einbrecher in der Sparkassen-Filiale Wattenscheid-Höntrop an der Westenfelder Straße 199 in der Nacht zu Mittwoch mehrere Schließfächer aufgebrochen haben, laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren.

Die Kriminellen waren nach Polizeiangaben gegen 3.20 Uhr über die Rückseite des Sparkassen-Gebäudes eingebrochen. Sie hebelten ein Bürofenster auf und gelangten so in den videoüberwachten Vorraum der Bank, so heißt es von der Polizei weiter. Auch ein Alarm hinderte die Täter nicht daran, dort mehrere Schließfächer aufzubrechen.

Bargeld in Schließfächern verboten

Wie viele Fächer zerstört wurden und wie hoch der Schaden ist, konnten Polizei und Sparkasse am Mittwoch noch nicht sagen. Nur so viel: „Es war nur ein kleiner Teil der Schließfächer aufgebrochen“, sagt Sparkassensprecherin Sabine Raupach-Strohmann. Wahrscheinlich habe der Täter bemerkt, dass keine Beute zu holen sei. „Denn die Sparbücher sind für ihn wertlos, da er die Guthaben nicht einlösen kann, ohne dass die Polizei informiert wird“, sagt Raupach-Strohmann.

Ein Schild weist darauf hin, dass nur Sparbücher in die Schließfächer dürfen.
Ein Schild weist darauf hin, dass nur Sparbücher in die Schließfächer dürfen. © Sparkasse Bochum

Dass Einbrecher gezielt Schließfächer in einer Sparkassen-Filiale aufbrechen, passiert in Bochum nicht zum ersten Mal: Erst im Februar hatten Unbekannte mit derselben Masche Sparkassen-Schließfächer in Hofstede aufgebrochen.

Die Polizei entdeckte – trotz Alarm in der Filiale – die Einbrecher erst zufällig bei einer Verkehrskontrolle. Sichergestellte Beute: 32 700 Euro in bar, 134 Sparbücher mit einem Gesamtguthaben in Höhe von 970 000 Euro (davon 448 000 Euro ohne Kennwortsicherung) sowie Schmuck und Kontovollmachten. Der Täter wurde im Juni zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt.

Alle Kunden wurden vor einem Jahr informiert

Von dem Einbruch betroffen waren auch dieses Mal nur Kunden, die so genannte Sparbuch-Schließfächer gemietet haben. Sie sind schlechter gesichert als Schließfächer im Tresorraum, dafür aber günstiger.

Dort darf laut Sparkasse weder Schmuck noch Bargeld gelagert werden. „Wir haben unsere Kunden vor knapp einem Jahr angeschrieben mit dem Hinweis, dass dort nur Sparbücher gelagert werden dürfen“, sagt Raupach-Strohmann.

Geld und Schmuck sollten in den Tresor

Die Sparkasse vermietet für Wertgegenstände, Schmuck und Bargeld „besonders gesicherte Tresorfächer“.

Diese befinden sich in Tresorräumen oder Panzerschränken. Eine solche Aufbewahrung kostet Kunden jährlich ab 32 Euro. „Sie werden abhängig von der Größe versichert und bepreist.“

Daher könne den Betroffenen bei dem Einbruch kein Schaden entstanden sein, soweit sie sich an diese Regelung gehalten haben. Für „vereinbarungswidrig in das Schließfach eingelegte andere Gegenstände (z.B. Schmuck, Bargeld, Münzen)“ sei jede Haftung ausgeschlossen, heißt es seitens der Sparkasse.

Nach dem Einbruch in die Geschäftsstelle Höntrop habe man all jene Sparbücher vorsorglich gesperrt, die „offensichtlich aus den aufgebrochenen Schließfächern entwendet worden sind“. Auch die Besitzer werden unverzüglich darüber informiert.