Wattenscheid-Mitte. . 2017 hat das Wattenscheider Start-up „Ruhrsource“ seine Software für den 3D-Druck auf den Markt gebracht. Das Unternehmen will sich vergrößern.
„Wir sind eine klassische IT-Firma. Wie Apple und Microsoft haben wir in der Garage angefangen“, sagt Dominik Halm stolz. Der 37-Jährige ist einer der drei Gründer des Start-ups „Ruhrsource“, das an der Stresemannstraße sitzt. Zuvor haben die drei Männer in einer Firma aus dem sogenannten CAD-Bereich (computer-aided design) gearbeitet. „Da geht es ums Konstruieren und Zeichnen am PC“, erläutert Halm. 2015 kündigten sie ihre Jobs und widmeten sich ihrem Start-up: Das dreht sich um ein Programm, das den 3D-Druck voranbringen soll. „Cur3d“ nennt es sich und vereinfacht das Drucken von 3D-Modellen. Seit 2017 ist das Produkt auf dem Markt.
3000 Lizenzen wurden bisher verkauft
Für das Start-up läuft es gut. Mehr als 3000 Lizenzen sind bisher verkauft worden. „Wir haben Umsätze im sechsstelligen Bereich und sind auf einem guten Weg, den Vorjahresumsatz zu verdoppeln“, freut sich Halm. Insgesamt fünf Personen arbeiten bei Ruhrsource, bis Januar möchte das Unternehmen zwei weitere Stellen schaffen, jeweils eine in Vertrieb und Entwicklung. „Wir gelten im Ruhrgebiet als Experten im 3D-Druck. Darum verkaufen wir auch Geräte von einem Hersteller aus Ungarn“, sagt der 37-Jährige.
Zusätzlich übernehme das Start-up auch Schulungen für ganz verschiedene Zielgruppen. So leite das Team AGs an Schulen oder IHK-Zertifikationskurse. Schließlich gebe es noch keine Ausbildungen und Studiengänge in diesem Bereich. Das werde aber kommen, so ist sich Halm sicher. „70 bis 80 Prozent der Unternehmen werden sich einen solchen Drucker anschaffen.“
Die sind aber nicht nur für Architekten und Maschinenbauer interessant. „Gerade war der Handwerker da, um unser Waschbecken zu reparieren. Als er dann nicht die passende Unterlegscheibe dabei hatte, haben wir schnell eine gedruckt“, erläutert Jörg Heusler, Vertriebsleiter bei Ruhrsource. Weniger als 1000 Euro kosten günstige Modelle.
Keine direkten Wettbewerber
Direkte Wettbewerber gebe es weltweit für die Software von Ruhrsource nicht. Schließlich beinhalte das Programm all das, was Vorgänger nicht hatten. „Die Kunden wünschen sich, dass wir das einbauen, was die anderen Programme können. Somit sparen sie sich weitere Programme. Autodesk, der größte Hersteller in dem Bereich, sieht uns als Konkurrenz. Das ist wie ein Ritterschlag“, freut sich Halm. Jährlich wachse der Markt um 30 Prozent. „So eine Wachstumsrate gab es zuletzt in der PC-Branche“, sagt Heusler.
Auch interessant
Derzeit sucht das Unternehmen nach Investoren. Zukünftig wolle man expandieren, vor allem nach Amerika. Wie lokal verwurzelt das Start-up ist, zeigt sich aber in dem größten Traum der Mitarbeiter: Sie wollen das erste Bürogebäude für das Opel-Gelände drucken. „Weil wir es können“, sagt Heusler lachend.