Wattenscheid. . Präsidentin Kerstin Wittmeier freut sich beim „Girls’ Day“ auf der Wattenscheider Wache über das Interesse der Schülerinnen am Polizeiberuf.
Die Mädels waren in der Überzahl, denn es war nun einmal mehr „Girls’ Day“ als „Boys’ Day“: Der dritte Schnuppertag für Elf- bis 14-Jährige aus Wattenscheider und Bochumer Schulen bei der Polizei auf der Wache an der Friedrich-Ebert-Straße in eher untypischen Berufsbildern, und sie spulten ein beachtlich volles Programm ab.
Sie informierten sich in Theorie und nachgestellter Praxis über die Anforderungen bei der Schutz-, Kriminal- und der Bereitschaftspolizei, dazu über Spezialgebiete etwa als Hundeführer, bei der Reiterstaffel oder im Hubschrauber. Aber auch die diesmal „sehr eifrige Gruppe“ konnte selbst schon Erfahrungen beisteuern, wie Jutta Papenheim von der Wache schmunzelnd aufzählt: „Verkehrs-Unfallflucht, Einbruch, Beschädigung von Pkw, Beobachtung eines Fahrraddiebes, und noch mehr.“
Praktische Erfahrungen durfte auch Geburtstagskind Mina vom Hellweg-Gymnasium machen. Zum Ehrentag durfte sie die Schutzausrüstung der Bereitschaftspolizei mit Helm und Körperschutz tragen, um die Wirksamkeit gegen Schlagstock-Hiebe zu demonstrieren.
Mit Hund und Laser-Messgerät
In zwei Gruppen geteilt erforschten die jugendlichen Gäste die Wache mit Fuhrpark und Zellenbereich sowie die Arbeitsweise des Kriminalkommissariats etwa bei der Sicherung von Spuren, erkennungsdienstlicher Behandlung und der Fingerabdruckabnahme., oder der Einsatztrupps zur Fanbetreuung oder der Observation.
Großer Zulauf an Bewerbern zur Polizei
Im vergangenen Jahr sind in NRW 11 246 Bewerbungen zum Polizeidienst eingegangen, gut 3700 von Frauen. Dem gegenüber stehen allerdings derzeit gerade 2300 Neueinstellungen.
Interessierte können sich für 14-tägige Praktika im Januar, März/April oder November/Dezember bewerben.
Infos: www.polizei.nrw
Wieder draußen hatte die Mannschaft der Wache in Zivil und Uniform die Vorführung eines Hundeführers beim Aufspüren von Rauschgift und im Schutzdienst sowie eine Tempokontrolle des Straßenverkehrs vorbereitet. Das Programm hätte mit vier Stunden und Feedback auch diesmal wieder länger sein können.
Polizei biete gute Ausbildung
Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier freute sich zunächst, wieder einmal in Wattenscheid zu sein: „Es wurde langsam Zeit.“, und den Besuchern „hallo“ sagen zu können. „Bei der Polizei zu sein, ist ja immer noch eher ein Männerberuf, wir haben gerade einmal etwa 25 Prozent Frauen,“ schickte sie vorweg. „Aber wenn wir bei euch das Interesse geweckt haben, weiter zu machen, haben wir alles richtig gemacht. Denn wir brauchen euch, vor allem junge Leute.“
Das wirkliche Leben bei der Polizei gehe schon über das hinaus, was im Fernsehen laufe, und die Arbeit sei letztlich in sehr verschiedene Bereiche gegliedert. „Ja, es ist manchmal gefährlich,“ räumte sie ein, „aber dafür gibt es eben die umfassende, gute Ausbildung. Das seht ihr schon an den guten Leuten in Wattenscheid. Und: Gearbeitet wird immer im Team, das ist ganz wichtig.“