Herten. . Aus bislang noch ungeklärter Ursache hat ein Autofahrer am frühen Sonntagmorgen in Herten einen auf beiden Seiten halbseitig beschrankten Bahnübergang überfahren. Dabei wurde sein Wagen von einem Güterzug am Heck touchiert. Vom Fahrer fehlte noch am Sonntag Nachmittag jede Spur.

Spektakulärer Unfall am Bahnübergang Langenbochumer Straße in Westerholt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde ein Pkw von einem Güterzug gestreift, der Fahrer des Wagens ist aktuell noch flüchtig.

Aus bislang noch ungeklärter Ursache hatte der Unbekannte um 3.33 Uhr verbotenerweise den auf beiden Seiten halbseitig beschrankten Bahnübergang überfahren, dabei jedoch wurde der Wagen von einem Güterzug, der aus Hamm in Richtung Oberhausen-Osterfeld unterwegs war, am Heck touchiert. Polizei und Feuerwehr, die kurz darauf an der Unfallstelle eintrafen, konnten vor Ort lediglich einige verstreute Pkw-Teile bergen und kurz darauf in der Umgebung auch das schwer beschädigte Fahrzeug sicherstellen. Vom Fahrer indes fehlte noch am späten Sonntag jede Spur.

Motiv völlig unklar

Der Halter des im Kreis Recklinghausen zugelassenen Autos konnte festgestellt werden, ob der jedoch auch der Fahrer war, müssen die Ermittlungen ergeben, die die Bundespolizei aufgenommen hat. Bislang bekannter Sachschaden: 5500 Euro.

Warum der Unbekannte versucht hatte, sich an den geschlossenen halbseitigen Schranken vorbeizuschlängeln, war gestern völlig unklar. Ob Alkohol oder Drogen eine Rolle spielten, mitunter eine Mutprobe oder ein Suizidversuch – all’ das müssen die Behörden klären. Klar aber ist, und da waren sich auch Polizei und Deutsche Bahn einig: Der Fahrer hat mehr Glück als Verstand gehabt, muss gleichwohl aber mit einer Strafanzeige rechnen. „Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr“, so Manfred Ziegerath, Sprecher der Deutschen Bahn.

Die gut 80 Tonnen schwere Lok sei nur unwesentlich beschädigt worden und konnte nach der Notbremsung und ersten Vorabuntersuchungen die Fahrt Richtung Oberhausen wieder aufnehmen. Ziegerath: „Die Strecke musste nicht gesperrt werden, auch dem Lokführer geht es vergleichsweise gut.“