Marl/Herten. Schwer verletzt und eingeklemmt lag ein Autofahrer am Dienstagmorgen in seinem Wagen, nachdem er gegen einen Baum geprallt war. Wenigstens zehn Fahrer fuhren an der Unfallstelle vorbei, bevor Ersthelfer aktiv wurden.
Marl/Herten. Schwerer Unfall an der Stadtgrenze von Marl zu Bertlich. Ein Fahrzeug kam bei einem Überholvorgang am Dienstagmorgen von der Fahrbahn ab, prallte dort gegen einen Straßenbaum. Der Fahrer wurde schwer verletzt und in seinem Auto eingeklemmt. Doch Autofahrer, die die Unfallstelle passierten, kümmerten sich nicht um den Unfall und den Verletzten. Sie fuhren langsam um den fast völlig zerstörten Wagen herum und ließen den Schwerverletzten links liegen.
Wenigstens zehn Fahrer fuhren einfach weiter
Erboste Ersthelfer meldeten sich kurz darauf an der Unfallstelle, dass mindestens zehn Fahrzeuge an dem noch rauchendem Wagen vorbeigefahren sind, obwohl der Schwerverletzte sichtbar im Wrack hing. Erst als ein Ersthelfer anhielt, stoppten zwei weitere Fahrzeuge, aber auch diese drei waren auf sich allein gestellt, kein weiterer Autofahrer hielt an. Die drei konnten jedoch nicht helfen, der Fahrer war zu sehr eingeklemmt.
Die von ihnen alarmierte Feuerwehr konnte später den Mann aus dem Wrack schneiden, nachdem Türen und das Dach abgetrennt worden waren. Der Ersthelfer konte nicht nachvollziehen wie rücksichtslos die anderen Autofahrer sich an dem verunglücktem Fahrzeug vorbeischlengelten, erst als er als letztes Fahrzeug nach vorne gelangte, konnte er anhalten und versuchen zu helfen.
Nach ersten Angaben soll der Fahrer wohl einen Überholvorgang versucht haben und sei dadurch ins Schleudern geraten. Der Pkw wurde völlig zerstört. Die Unfallstrecke blieb für über zwei Stunden voll gesperrt.