Ex-Superstar Thomas Godoj will sich bloß nicht zum Affen machen

Vest. . Thomas Godoj über den Kampf um Glaubwürdigkeit, künstlerische Freiheit und die Vertragswerke der Musikbranche

„So gewollt, so gewollt, nicht alles, was wir anfangen, wird zu Gold. Das wäre viel zu einfach“ – singt der Recklinghäuser Rocker Thomas Godoj auf seiner neuen CD, die am 14. Oktober erscheint und von der er einige Songs am morgigen Freitag (20.30 Uhr) auf der Bühne des Waltroper Parkfestes präsentieren wird.

Und der Titel der neuen Scheibe – „So gewollt“ – lässt tief blicken, wenn man sich die Karriere des 33-Jährigen vor Augen hält. Eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Innerhalb weniger Fernsehminuten von RTL in den „Superstar“- Zenit geschossen, Gold und Platin für die ersten Veröffentlichungen, Echo-Preisträger, Trennung von den „Knebelverträgen“, vom Management, in der Folge Fernseh- und Radioboykott – anschließend mehr oder weniger eigenständig auf der Suche nach der künstlerischen Freiheit im Wirrwarr der Musikszene. Nur nichts vorschreiben lassen, sich nicht zum Affen machen, nicht die Glaubwürdigkeit verlieren, so seine Devise.

„Ich bekam damals einen Vertrag über drei Jahre, war aber mit den Vorstellungen des Managements nicht einverstanden und habe denen auch gesagt, dass das nicht meine Schiene ist. Danach hatten die Anwälte das Wort. Letztendlich musste ich mich freikaufen, das hat viel Geld gekostet. Und wäre die anschließende Tournee nicht so gut gelaufen, wäre ich heute am Boden“, verrät Thomas Godoj im WAZ-Gespräch.

Zweiter „Superstar“ aus dem Vest: „Top-Model“ Jana Beller

Ein zweiter „Superstar“ aus dem Vest ist den gleichen Weg gegangen. Das Halterner „Next Top-Model“ Jana Beller hat sich ebenfalls aus den Verträgen ihrer „Erzeuger“ gelöst.

Für Thomas Godoj sind die Weichen für die Zukunft seit kurzem gestellt. Er arbeitet ab sofort mit dem Kick-Management des Goetz Elbertzhagen aus Köln zusammen. Elbertzhagen hat bereits einige Künstler der Top-Liga gemanagt oder mit ihnen zusammengearbeitet. Darunter die Rolling Stones, David Bowie und Eurythmics sowie Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen und die Toten Hosen. „Dadurch hat sich schon einiges verändert“, erklärt der Recklinghäuser „Ich habe einen neuen Plattenvertrag bei SPV abgeschlossen. Alles entspricht genau meinen Vorstellungen. Schließlich habe ich in den letzten drei Jahren genügend Erfahrungen gesammelt, wusste also genau, was ich wollte. Und die haben sich darauf eingelassen.“

Der Plattenvertrag gilt weltweit, gibt SPV bekannt. Frank Uhle, General-Manager des neuen Labels, über seinen neuen Schützling: „Thomas überzeugt mit seinem neuen Album einmal mehr mit großartigen Texten und einer musikalischen Qualität und Authentizität, die ihn als einen der wichtigsten deutschsprachigen Interpreten zeigt.“

Jenny Elvers-Elbertzhagen und Jeanette Biedermann

Die Produktion der neuen CD hat Godoj allein übernommen und auch finanziert, während er gleichzeitig monatelange Verhandlungen mit dem neuen Management führte. „Ich habe nur deutsche Texte verwendet bei den insgesamt 13 Songs. Vom Sound klingt das alles etwas reifer und es ist auch etwas rockiger oder auch wuchtiger als bisher.“ Dazu hat auch der neue Gitarrist Jörg Weisselberg beigetragen. Ebenso Godojs Weggefährte aus Wink-Zeiten, der Bassist Christian Bömkes aus Marl.

Übrigens: Im Umfeld der Godoj-Truppe ist es schillernder geworden. Weisselberg ist mit der Sängerin und Schauspielerin Jeanette Biedermann liiert. Manager Goetz Elbertzhagen ist mit der Schauspielerin und Moderatorin Jenny Elvers-Elbertzhagen verheiratet.