Recklinghausen. .
Heino zieht mit seiner Kirchentournee „Die Himmel rühmen“ durch die Gotteshäuser des Landes. Am 11. Dezember gibt er ein festliches Konzert in der Christuskirche in Recklinghausen. Der Sänger stellte jetzt sein Programm selbst vor.
„Es ist nie zu spät für ein neues Leben.“ Dieses, von Wolfgang Amadeus Mozart geschriebene Klavierkonzert in C, hat sich ein Mann zu seinem neuen musikalischen Motto gemacht, der eigentlich niemandem mehr etwas beweisen muss. Außer vielleicht sich selbst: Heino.
Der 71-Jährige, der über 50 Millionen Tonträger verkauft hat und mit „Wandervogel-Romantik“ berühmt wurde, wie er selbst sagt, zieht derzeit durch die Gotteshäuser des Landes und begeistert mit „Die Himmel rühmen“, so der Titel seiner Kirchentournee 2010. Und am 11. Dezember (19.30 Uhr) kommt er mit Liedern wie „Es ist nie zu spät . . .“ in die Christuskirche nach Recklinghausen. Hochkarätig besetzt mit Franz Lambert an der Wersi-Orgel, Gitarrist Werner Hucks und dem Gloria Gesangsquartett. „Es bedeutet mir viel, einmal Werke der größten Komponisten der Musikgeschichte -- wie Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven -- in einem solchen Rahmen vorzutragen. „Gestern stellte er das Programm vor -- und nicht nur das.
„Ich bin seit über 45 Jahren im Geschäft. Aber ich habe noch nie so viel Positives über mich gelesen wie nach den Kirchenauftritten“, freut sich Heino über die gefeierte Konzertreihe. Und das Programm ist ungefähr so weit von der „Bar in Mexico“ entfernt wie die „Schwarze Barbara“ von der Jungfrau Maria. „Ave Maria“ von Schubert, „Lobe den Herren“, „Irgendwann sind alle gleich“, „Großer Gott, wir loben dich“ oder auch das bekannte Wiegenlied „Guten Abend, gut’ Nacht“, so ein Auszug aus seinem Repertoire zur Kirchentour.
Klassische Richtung
„Mit dieser Konzertreihe erfülle ich meiner Frau Hannelore einen Wunsch. An unserem 30. Hochzeitstag hat sich mich gebeten, Kirchenkonzerte zu geben. Und jetzt bin ich hier“, erklärt der Barde, der in jungen Jahren eigentlich die klassische Richtung einschlagen wollte. Doch die Volksmusik kam dazwischen. „Und als dann Dieter Thomas Heck mit der Hitparade kam und ich mit „Jenseits des Tales“ die Beatles aus den Hitparaden verdrängte, hatte ich den Durchbruch geschafft. Ich muss aber sagen: Ich hätte es nicht besser treffen können. Ich habe mich nie dafür geschämt, dass ich diese Musik mache. Doch wenn ich mich als Sänger darstellen will, singe ich Ave Maria.“
Hat es ihn eigentlich getroffen, dass die Kritiker ihn immer wieder in diese Ecke des Seichten drängten und seine Platten verrissen? Heino: „Manchmal. Aber dann kam mein Produzent Ralf Bendix und sagte, schau mal morgen auf dein Konto. Und du wirst feststellen, du hast alles richtig gemacht.“
Übrigens: Geschätzt wird der blonde Barde mit der schwarzen Brille auch von -- man höre und staune -- Mick Jagger. „Den habe ich seinerzeit in Venedig kennengelernt. Die Schwägerin meiner Frau Hannelore kannte Prinz Rupert zu Loewenstein, den Manager der Rolling Stones. Dadurch kam der Kontakt zu Jagger -- und der hielt mich für so eine Art Johnny Cash aus Deutschland und lud mich zum Konzert ins Müngersdorfer Stadion nach Köln ein.“
Nun, vielleicht singt Jagger in einem seiner berühmten Songs ja nicht „I know it’s only Rock’n’Roll“ sondern „Heino it’s only Rock’n’ Roll“. Nur keiner hat’s bisher so gehört.
Übrigens: Für’s nächste Jahr kündigte Heino gestern eine weitere musikalische Überraschung an. „Es wird etwas Rockiges sein. Mehr verrate ich nicht.“