Horst. .

Ja, er ist es wirklich. Binnen Sekunden verbreitete es sich wie ein Lauffeuer. Heino ist in Horst. Mitten auf der Essener Straße steht der Blondschopf mit der getönten Brille. Weil er im Dezember in der Kirche St. Hippolytus auftritt, reiste er jetzt zur Pressekonferenz an. Mitgebracht hat er nicht nur das neue Programm, sondern auch eine „Haselnuss-Torte“ und herzliche Grüße von Hannelore.

Die hatte den Sänger überhaupt auf die Idee zum aktuellen Projekt „Die Himmel rühmen“ gebracht: „Früher habe ich viel klassische Lieder gesungen von Schubert, Bach und Mozart. Hannelore wusste das natürlich. Und zu unserem 30. Hochzeitstag wünschte sie sich ein Kirchenkonzert von mir.“ Eine Bitte, die Heino seiner Hannelore natürlich nicht abschlug. Er sang in der Kirche seines Wohnortes klassische und geistliche Literatur. Und das kam an. „Das war sehr erfolgreich. Und da kam mir die Idee, eine ganze Tournee mit diesem Programm zu haben.“ Im vergangenen Jahr gab er 40 Konzerte. „Ich bin seit 50 Jahren im Geschäft. Aber ich habe noch nie so viele positive Kritiken bekommen.“

Die Horster drängen sich um Heino. Immer noch ungläubig machen sie schnell mit dem Handy ein Foto, bitten um ein Autogramm. Der Sänger erfüllt jeden Wunsch, schüttelt Hände und erzählt weiter: „Ich war Ende der 50er schon in Gelsenkirchen. In Buer war ich da. Im Tanzpalast. Da wurde richtig gefeiert.“ Heino schmunzelt und signiert weiter.

„Wenn man 50 Jahre im Geschäft ist, muss man sich Gedanken machen, wie kann man die Menschen anlocken?“ Dabei will Heino nicht nur den Ansprüchen des Publikums genügen, sondern auch seinen eigenen. „Ich möchte Lieder singen, die das Publikum kennt.“ Das gelingt dem 71-Jährigen. In dem Konzert mischen sich Stücke mit geistlichem Inhalt, wie die beeindruckende Interpretation von Mozarts „Ave Verum Corpus“, bei dem die Stimme des früheren Schlagerbarden erst richtig ihre Qualität entfaltet. Daneben singt Heino Schuberts „Ave Maria“, Beethovens „Die Himmel rühmen“ und das modernere „Es war am Anfang“. Dazwischen mischen sich klassische Stücke mit weltlichem Inhalt wie „Das ist mein Lied nur für dich“, nach weltbekannten Themen von Tschaikowsky, und „Der Mond ist aufgegangen“, die Volksweise, basierend auf dem Gedicht von Matthias Claudius. Dazu wird der Kirchenraum lichttechnisch inszeniert, unter anderem werden Sternen unter der Kuppel leuchten. „Man muss den Menschen schon etwas bieten, damit sie nach Hause gehen und sagen, so einen schönen Abend haben wir lange nicht gehabt.“ Und das ist der Anspruch des singenden Rheinländers.

Zur musikalischen Unterstützung hat Heino namhafte Musiker eingeladen, unter anderem den Organisten Franz Lambert und und den Konzertgitarristen Peter Autschbach.

Allen, die Heino am Montag verpasst haben, sei gesagt: Er kommt wieder. Am Montag, 6. Dezember, singt er in Horst. Und dann, so verspricht er, ist auch Hannelore mit dabei.