Haltern am See/Münster. "Zurzeit beschäftigt Sie vermutlich mehr der Mauer-Erhalt am Kraftwerk in Datteln, als der Mauerfall vor 20 Jahren", schätzte Zimmermeister Georg Rohlf die Situation in der Bezirksregierung Münster ein.
Doch Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek zeigte ungeteilte Freude über das, was die WIR-Gruppe Halterner Handwerksmeister mitgebracht hatten: Miniatur-Deutschlandstühle sowie 20 künstlerisch gestaltete Grenzpfähle. Beides ist nun bis zum 10. November im Haus der Bezirksregierung am Domplatz 1-3 zu bewundern.
„Ich finde es großartig, dass wir hier mit dieser Ausstellung an die Wiedervereinigung und den Mauerfall vor 20 Jahren erinnern dürfen”, sagte Paziorek zur Eröffnung. Ihn begeisterte sowohl die Idee wie die künstlerische Umsetzung.
Aus Freude über 20 Jahre deutsche Einheit sowie 60 Jahre Bundesrepublik gibt die WIR-Gruppe kunstvoll gearbeitete Miniatur-Stühle ihres „Deutschland-Stuhles” heraus. Das Original schufen sie (zusammen mit 16 Länderstühlen) nach dem Mauerfall, das Ensemble steht heute im Haus der Geschichte in Bonn. Die Stühle sollen damals wie heute dafür werben, sich zusammen zu setzen, um die Probleme der Zeit zu lösen. Als zusätzlichen Beitrag dazu überlässt die WIR-Gruppe den kompletten Verkaufserlös der Miniatur-Stühle der Bürgerstiftung ihrer Heimatstadt.
Außerdem bearbeiteten die Halterner 20 alte Grenzpfähle, gossen diese in Betonsockel und legten auf jeden 16 Original-Brocken der Berliner Mauer. „Die Grenzpfähle sind vom Stacheldraht befreit, sie stehen isoliert und haben ihre ursprüngliche Aufgabe, zu trennen, verloren. Sie können heute eine neue Funktion übernehmen: Sie können uns an die Geschichte erinnern und gleichzeitig Mahnung sein, uns immer für die gewonnene Freiheit, für die Rechtsstaatlichkeit und für die Demokratie einzutreten, denn diese Errungenschaften sind keine Selbstverständlichkeiten”, sagte Peter Paziorek.
Infos unter: www.deutschlandstuhl.de mert Die Miniaturstühle der WIR-Gruppe aus Haltern am See sind im Haus der Bezirksregierung zu sehen.