Herten. Fahrzeugbauer Lueg lud die Feuerwehren zum Geländetraining auf die Halde ein.

Schwierige Steigungen, steile Abhänge, Schotterpisten und Mulchberge. Die Halde hinter der Zeche Ewald bietet so ziemlich alles, was sich ein Offroad-Fan nur wünschen kann. Dort mit einem Geländewagen herumzubrausen ist aber nicht erlaubt, und so staunten die Haldenbesucher am Freitag und Samstag nicht schlecht, als im Minutentakt Feuerwehr-Löschfahrzeuge die spektakulären Offroad-Herausforderungen in Angriff nahmen.

Die Lueg AG hatte die 22 von ihr betreuten Feuerwehren im mittleren Ruhrgebiet zum Geländetraining geladen, und die Brandbekämpfer ließen sich nicht lange bitten. „Alle haben zugesagt. An den beiden Tagen kommen 280 Feuerwehrmänner, um sich schulen zu lassen”, erklärte Alfred Klinger, zuständig für den Vertrieb für Kommunal- und Feuerwehrfahrzeuge. Nach einer knapp einstündigen theoretischen Einführung durch Ausbilder Thomas Abele und seine Kollegen in Sachen Steigungsprofile und Abmessungen der Einsatzfahrzeuge ging es ans Steuer eines der 20 bereitgestellten Vorführwagen.

Immer dabei: ein Proficoach, der dem Fahrer Hilfestellungen gibt. „Es ist schon absoluter Wahnsinn, was die Autos alles können. Das habe ich vorher so nicht gewusst und man kann es auf der Straße ja auch nicht testen. Dieses Training macht richtig Spaß und bringt uns alle wirklich weiter”, versicherte Oberbrandmeister Eberhard Conrad von der Hertener Feuerwehr. Aber genau darum geht es: Den Einsatzkräften aufzuzeigen, was im Ernstfall alles möglich ist. „Wir bringen die Männer in Situationen, die sie so noch nicht hatten, und wenn dieses Training nur bei einem Einsatz dazu führt, dass die Feuerwehr zwei Minuten eher vor Ort ist, dann ist es ein großer Erfolg.”

„Das ist ein echtes Erlebnis. So ein Training könnte es ruhig öfter geben. Alles ist super geplant und wir werden absolut für die Fahrzeuge sensibilisiert”, erklärte Brandmeister Sascha Rolke von der Hertener Feuerwehr.

Ein Problem werden die Einsatzkräfte bei der Beherrschung ihrer Autos nicht mehr haben. Denn Fahrcoach Christian Schmitt und seine Kollegen haben ihnen gezeigt, welch schwere Situationen zu meistern sind. „Erst trauen sie sich nicht viel zu, aber die Fahrzeuge sind ausgereift und schaffen sehr viel. Die Jungs sind lernwillig und die Bedingungen hier auf der Halde sind optimal”, so Schmitt. Eine Extraschicht, von der alle etwas haben. Die Fahrzeugbauer wissen ihre Autos in guten Händen, die Einsatzkräfte perfekt mit ihren Geräten umzugehen und die Bürger, dass ihnen auch in schwierigen Lage geholfen wird.