Recklinghausen/Herten/Gelsenkirchen/Duisburg. Die Polizei Recklinghausen stellte Heroin im Wert von 225.000 Euro sicher. Monatelang hatten verdeckte Ermittler die Drogenbande observiert. Mutmaßliche Mittäter in Gelsenkirchen und Duisburg.

Mehr als neun Kilogramm Heroin im Wert von 225.000 Euro stellten Ermittler der Polizei Recklinghausen sicher, nachdem sie monatelang verdeckt gegen eine Drogenbande ermittelt hatten. Die Beamten werfen mehr als 40 Männern und Frauen vor, insgesamt gut 36 Kilogramm Heroin und zwei Kilogramm Kokain verkauft zu haben.

Anfang 2015 war die Polizei der Gruppe auf die Spur gekommen, die vom niederländischen Rotterdam aus vor allem mit Heroin gehandelt haben soll. Laut Polizei hielten zwei Lieferanten dabei die Fäden in der Hand.

Kunden bestellten Drogen per Telefon

Die Ermittler spürten in Herten mehrere Männer auf, denen Kuriere die Drogen geliefert haben sollen. Nach Darstellung der Polizei liefen die Geschäfte nach folgendem festen Muster ab:

Gut neun Kilo Heroin stellte die Polizei sicher.
Gut neun Kilo Heroin stellte die Polizei sicher. © Polizei

Die Kunden bestellten die Drogen per Telefon direkt bei den Lieferanten in Rotterdam. Daraufhin schickten die Dealer Kuriere mit der Bestellung nach Herten. Die Kuriere gaben die Drogen an sogenannte Statthalter und Läufer in Herten ab, die das Rauschgift an die Kunden weiterverteilten. Das Geld für die Drogen nahmen die Kuriere wieder mit nach Rotterdam und übergaben es an die Lieferanten.

Die Drogen lagerten die Läufer in Herten in verschiedenen Wohnungen. Kuriere, die bei Kontrollen an der Grenze oder auf dem Weg nach Herten festgenommen wurden, ersetzte die Bande direkt durch neue Kuriere, sodass keine Versorgungslücken entstanden.

Mittäter auch in Gelsenkirchen und Duisburg

Immer wieder konnten Kripobeamte Kuriere, Läufer und Käufer verhaften und Drogen sicherstellen. Das unterbrach das Geschäft mit den Drogen laut Polizei aber immer nur kurzfristig. Ermittler des Polizeipräsidiums Recklinghausen setzten dem Handel schließlich ein Ende, indem sie einen der Lieferanten, vier Statthalter in Herten und Gelsenkirchen (zwischen 20 bis 24 Jahre alt) und sieben Kuriere festnahmen. Nach und nach konnten sie weitere mutmaßliche Mittäter in Herten, Gelsenkirchen-Resse und Duisburg dingfest machen.

Die Ermittlungen zogen sich bis in den September hinein und dauern teilweise noch an. (we)