Essen/Nierenhof. . Besitz- und Eigentumsverhältnisse an Brücke in Kupferdreh gefährden die lang erhoffte Anbindung von Nierenhof nach Essen. Entscheidung fällt in Kürze

Der Radweg von Nierenhof bis zur Anbindung an Ruhrtalweg und Baldeneysee ist fertig geplant. Auf Velberter Seite wurden die notwendigen Grundstücke von den Technischen Betrieben Velbert gekauft, das Geld für den Bau des Radweges liegt bereit. Lediglich eine Brücke, die den Deilbach auf Höhe des Gewerbegebiets Nierenhofer Straße auf Essener Stadtgebiet quert, ist bislang nicht für die geplante öffentliche Nutzung freigegeben. Für die Brücke besitzt der in Essen ansässige Ruhrverband Geh- und Wegerechte und ist für die Unterhaltung der Brücke zuständig. Diese nutzt er für betriebliche Zwecke. Und an diesem Nadelöhr hakt es.

Mit einem offenen Brief haben sich die beiden SPD-Ratsfraktionen der Städte Essen und Velbert an den Vorstand des Ruhrverbands in Essen, Prof. Dr.-Ing. Harro Bode gewandt. Darin heißt es: „Nach unseren Informationen droht nun diesem Projekt durch die Kostenschätzung Ihres Hauses für die Sanierung der Behelfsbrücke über dem Deilbach der planerische Stillstand.“

Zeitpunkt unverständlich

Und weiter: „Nach unseren Informationen veranschlagt Ihr Haus circa 500 000 Euro, die ausschließlich die Stadt Essen schultern müsste.“ So werde die Brücke bereits durch die Fahrzeuge (Sprinter, Kipper, kleine Lkw) des Ruhrverbands genutzt und sei für diese Belange sicher und geprüft.

Dabei zeigen die Unterzeichner kein Verständnis dafür, dass durch den geplanten Radverkehr höhere Lasten entstehen sollen als diese bereits durch den Fahrzeugverkehr entstünden. So wäre man bereit, die Kosten für eine sachgerechte Optimierung der Fahrbahndecke und eines verkehrssichernden Geländers an der Brücke in Höhe von rund 50 000 Euro zu tragen und weise darauf hin, dass das Zehnfache nicht bezahlbar sei. Sollte es bei dieser Summe bleiben, würde der gesamte Radweg an dieser einen Brücke scheitern.

Für Markus Rüdel, Pressesprecher des Ruhrverbands, ist die Anfrage indes völlig unverständlich: „Ich bin verwundert, dass der Brief gerade zum derzeitigen Zeitpunkt kommt.“ So fänden jetzt im Januar genau zu diesem Thema Termine mit der Stadt Essen, dort mit der Grün und Gruga, statt. Der Pressesprecher wollte sich inhaltlich nicht äußern, verwies aber darauf, dass ein Verkehrsweg mit öffentlicher Widmung anderen Bestimmungen unterläge als ein Weg, der nur privat und zu betrieblichen Zwecken genutzt werde. Welche Lösung es gibt und ob überhaupt, konnte er nicht vorhersagen.