Velbert. Die Firma HaGe Form an der Bessemer Straße ist ein wachsender Metall-Erodier-Betrieb. Die Kunden wissen die individuellen Anfertigungen des 12 Mitarbeiter starken Unternehmens zu schätzen.
Der Schein trügt, betritt man die Produktionshalle der Firma HaGe Form an der Bessemer Straße. Gemütlich, beinahe ruhig wirkt es hier. „Das liegt daran, dass ein Mitarbeiter hier mehrere Maschinen bedienen kann. Denn ein Arbeitsvorgang dauert manchmal recht lange“, erläutert Jürgen Häse, einer von zwei Geschäftsführern. HaGe Form ist ein Metall-Erodier-Betrieb. Geräuscharm, in einer speziellen Wasserlösung (das Wasser muss einen bestimmten elektrischen Leitwert haben), werden hier Teile für große Unternehmen hergestellt. Etwa Turbinenteile für Kraftwerke, Präzisionsteile für den Maschinenbau oder seltsam geformte Gestänge für die Automobilindustrie. In einer zweiten Abteilung sind die Fräsmaschinen untergebracht.
Fünf-Achsen-Fräsmaschine
Ganzer Stolz von Jürgen Häse ist eine Fünf-Achsen-Fräsmaschine. Die kann sich nicht nur auf der X-, Y- und Z-Achse verschieben – das Unterteil und der Fräskopf sind ebenfalls beweglich. „Die Teile, die wir hier herstellen, werden komplett aus einem massiven Metallblock herausgefräst“, erläutert Häse. Die Kunden schicken Zeichnungen und Daten, dann wird die Maschine programmiert. „Da dauert es schon mal bis zu einem halben Tag, bis das Teil fertig ist.“
Hergestellt werden aber auch Teile, die zur Anfertigung von Alltagsgegenständen benötigt werden, sagt Jürgen Häse: „Wir produzieren zum Beispiel Stempel, mit denen die Handgriffe in Einkaufstüten gestanzt werden.“
Gegründet hat der Velberter Häse das Werk gemeinsam mit Wolfram Geiger im Jahr 1985. „Das es uns so lange gibt, ist also schon eine kleine Erfolgsgeschichte“, sagt Jürgen Häse – der übrigens in seiner Freizeit passionierter Bierbrauer ist. Zwölf Mitarbeiter beschäftigt der 64-Jährige, gearbeitet wird in zwei Schichten. „Wir passen den Schichtbetrieb der Auftragslage an. Gibt es mehr zu tun, wird halt auch länger gearbeitet“, sagt der Geschäftsführer. „Derzeit ist die Lage ganz gut, wir sind ausgelastet.“ Doch auch HaGe Form habe eine Zeit lang in Kurzarbeit gehen müssen, sagt Häse. „Andererseits gibt es auch immer mal goldene Zeiten. Es funktioniert schon ganz gut.“
Inzwischen, nach fast 30 Jahren im Geschäft, hat sich das kleine Unternehmen aus Velbert in der Branche einen Namen gemacht. Mussten Häse und Geiger früher noch versuchen, zu Unternehmen Kontakt aufzunehmen, Kunden zu akquirieren, läuft das heute anders. „Es hat sich rumgesprochen, dass wir Qualität liefern. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Einkäufer das Unternehmen gewechselt hat, sich an uns erinnerte und wir so wieder einen neuen Kunden gewonnen haben.“