Neviges. Stauden, Büsche, Bäume: Der Dom-Parkplatz am Schloss Hardenberg wird umgestaltet. Ab wann Autofahrer mit Einschränkungen rechnen müssen.
Die gute Nachricht zuerst: Auch wenn die Bagger anrücken, hier kein Stein auf dem anderen bleibt, kann man auf dem Domparkplatz am Schloss Hardenberg in Velbert weiter sein Auto abstellen. „Wir werden in jeder Bauphase immer 30 provisorische Plätze zur Verfügung stellen“, sagt Jonas Sander, bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) zuständig für die Bauüberwachung. Für 1,5 Millionen Euro lassen die TBV den Parkplatz, auch bekannt als „Pilgerparkplatz“, von Grund auf erneuern. Damit nicht nur die Huckelpiste und die bei Regenwasser entstehende „Seenplatte“ ein für allemal verschwinden, sondern auch ein würdiges Entrée für das künftige „Erlebniszentrums Natur“ entsteht. Im Schloss die Ausstellung „Wehrhafte Natur“, auf dem Außengelände jede Menge Aktionen für kleine und große Gäste, da muss auch der Parkplatz mehr hermachen als eine schnöde graue Fläche.
Der Startschuss für den Umbau fällt voraussichtlich Mitte Juni, so Jonas Sander. Für den Mittelaltermarkt am 30. Mai steht also noch der komplette Parkplatz zur Verfügung. Bereits jetzt laufen die Arbeiten auf dem Fußweg parallel zum Parkplatz, der an der Vorburg beginnt und am historischen Kiosk an der Bernsaustraße endet. „Das soll ein schöner Willkommensweg werden“, erläutert Stefanie Jaß vom Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Velbert.
Bauarbeiten beginnen in Velbert mit dem „Willkommenspfad“
Bequem zu begehen, schön anzusehen und auch bei Regenwetter kein Matschpfad. Der Boden bestehe aus einem Splitt-Sandgemisch, auch gut mit dem Kinderwagen oder Rollator zu bewältigen, ergänzt Robert Wild, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung. Die Kosten belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro, davon tragen im Rahmen der Städtebauförderung 1,3 Millionen der Bund und das Land. Der pure „Willkommenspfad“ ohne jegliche Bepflanzung, also die Bodendecke, soll Ende des Jahres fertig sein, immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Anschließend wird gepflanzt und mehrere Bänke aufgestellt.
Bagger wühlt die Terrasse an der Vorburg auf
Attraktion für Familien
Die Kosten für das „Schloss Hardenberg. Erlebniszentrum Natur“ belaufen sich auf ca 8, 9 Millionen Euro. Der Bund beteiligt sich mit einem Zuschuss von 4,2 Millionen Euro. Die Sanierung des Herrenhauses, hier ist die Ausstellung Wehrhafte Natur“ vorgesehen, plant das Dortmunder Architekturbüro „Lindner Lohse“.
Beim Wettbewerb für die Umgestaltung der Außenanlagen waren zehn Entwürfe in der Endrunde, insgesamt gab es über 30 Vorschläge. Der Entwurf des Büro wbp aus Bochum punktete mit Vielseitigkeit und Attraktionen für Kinder. Die Realisierung der Pläne für die Grünanlagen wird rund sieben Millionen Euro kosten.
Zurzeit bricht ein Bagger auf der Terrasse der Vorburg, gelegen zwischen Parkplatz und Gehweg, den Naturstein ab, hebt Erde aus. „Der Naturstein wird an anderer Stelle weiterverwendet, der kommt natürlich nicht weg. Nachhaltigkeit ist uns ja wichtig“, erläutert Markus Jendrosch vom Bochumer Landschaftsplanungsbüro wbp, das sich bei dem Planungswettbewerb für die Gestaltung der Grünanlagen mit seinem Konzept durchgesetzt hatte. Und neben der Gestaltung der Grünanlagen rund ums Schloss und auch für die des neuen Parkplatzes zuständig ist. Mit seiner Kollegin Annelie Heynen ist er zurzeit mehrmals wöchentlich in Neviges, alles erfolge in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde. Ausgeführt werden die Arbeiten von dem Bottroper Garten- und Landschaftsbau-Betrieb Aenstoots.
Ein Parkplatz mit Bäumen und vielen Sträuchern
Zurück zum Parkplatz, der künftig in zwei Teile aufgeteilt wird: Vom Restaurant „Parkhaus Seidl“ bis zu der großen Linde an der Bernsaustraße, das sind ungefähr zwei Drittel der Gesamtfläche, wird es 81 Stellplätze geben. Ist der voll, etwa bei Veranstaltungen, wird zusätzlich eine Parkfläche mit 55 Plätzen freigegeben. Beide sind vor allem eines, nämlich grün. So werden auf dem Hauptparkplatz nicht nur sechs Bäume gepflanzt, wie Jonas Sander von den TBV anmerkt. Bei der Wahl der Sträucher und Stauden habe man auch darauf geachtet, dass sich hier Insekten wohlfühlen. Alles soll sich harmonisch einfügen in das Gesamtkonzept der Anlage, der neue Parkplatz nicht etwa als „Ufo herausragen“, so Landschaftsplanerin Annelie Heynen.
Voraussichtlich Ende März 2025 sollen die Arbeiten auf dem neuen Parkplatz abgeschlossen sein, auch hier immer vorausgetzt, das Wetter spielt mit. Dann wird auch der Weg bepflanzt, so dass im Frühjahr 2025 das grüne Entrée für das „Erlebniszentrum Natur“ fertig ist.