Velbert / Heiligenhaus. So einen spektakulären Einsatz hat die Tierrettung Essen noch nie erlebt. Weshalb das Sichern des Hundes für die Einsatzkräfte so speziell war.
Tiere zu retten, das macht die Tierrettung Essen tagtäglich. Doch dieser Einsatz in Velbert war selbst für die Experten etwas sehr Spektakuläres.
Die Suche nach dem Deutsch-Drahthaar „Quintus“ hat in den letzten Tagen große Wellen geschlagen. Am Donnerstagnachmittag (16. Mai) erreichten die Leitstelle der Tierrettung Essen zahlreiche Anrufe über einen frei laufenden Hund auf der Autobahn A44 – auf Höhe der Anschlussstelle Velbert-Nord. „Verkehrsteilnehmer berichteten, dass sie den gesuchten Rüden Quintus erkannt haben wollen“, erzählt Stephan Witte vom Verein der Tierrettung Essen.
Autobahnpolizei holte die Tierrettung Essen zum Einsatz dazu
Auch die Polizei hatte indes zahlreiche Anrufe erhalten – und so alarmierte auch die Autobahnpolizei Düsseldorf die Tierrettung mit dem Auftrag, den Hund auf der Autobahn schnellstmöglich zu sichern. Gegen 19 Uhr erreichte das Team der Tierrettung mit ihrem technischen Hilfeleistungsfahrzeug schließlich die Einsatzstelle. Die Autobahnpolizei hatte da bereits mit sechs Fahrzeugen eine Vollsperrung der A44 eingeleitet.
Auch der Halter vom vermissten „Quintus“, der ein Deutscher Drahthaar-Rüde ist, kam schnell zum Großeinsatz dazu. Auf der Autobahnbrücke warteten bereits Mitglieder der Hegering Essen-Werden mit einer Drohne. Die Jäger hatten sich ebenfalls intensiv bei der Suche nach dem Rüden beteiligt
Als die Tierrettung an der Einsatzstelle eintraf, war dort bereits ein weiterer Hundehalter, der ebenfalls sein Tier vermisste. Zunächst startete die Kreisjägerschaft ihre Wärmebilddrohne. Der verschreckte Hund saß tief im Gebüsch, wo die Kamera ihn ausfindig machen konnte. Erst jetzt stellte sich heraus, dass es sich bei dem im tiefen Gestrüpp an der Mittelleitplanke sitzenden Hund gar nicht um „Quintus“ handelte.
Zeitgleich traf der von der Polizei angeforderte Hubschrauber mit Wärmebildkamera ein und gab die Bewegungen des Hundes durch. Mit einem Fangnetz der Tierrettung wurde das Gestrüpp gesichert, sodass der Hund nicht weiter flüchten konnte.
Weg zum Gebüsch mit Machete freigeschlagen
Einsatzleiter Stephan Witte von der Tierrettung schlug mithilfe einer Machete den Weg frei und brachte den Besitzer des Mischlings zu seinem Hund. Nach etwa einer Stunde konnte der Hund von seinem glücklichen Besitzer sicher ins Auto gebracht werden.
„In zwölf Jahren hat die Tierrettung Essen einen derartigen Einsatz in dieser Größenordnung noch nicht erlebt. Der besondere Dank der Tierretter gilt der großartigen Führungsstelle der Autobahnpolizei Düsseldorf und den Kolleginnen und Kollegen der Polizeiwache Velbert“, sagte Stephan Witte. Der Tierretter hatte jedoch kaum Zeit zum Aufatmen, ging für ihn und sein Team im Anschluss direkt die Suche nach Quintus bis tief in die Nacht weiter. Auch da gab es schließlich ein „Happy End“: Er fand unversehrt zu seinen Besitzern zurück.