Langenberg. Dank Portalen im Internet gibt es schnell einen Überblick. Der ergibt: Im Schnitt ist die Senderstadt günstig. Ein Blick auf Details lohnt aber.

Langenberg ist günstig - zumindest für alle, die zur Miete wohnen. Das zumindest suggeriert der Mietspiegel, den das Onlineportal www.immoportal.com vorstellt. Die Durchschnittsmiete (netto/kalt) beträgt in der Senderstadt in diesem Jahr 7,32 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In Velbert-Mitte werden 7,76 Euro fällig, in Neviges sogar 8,31 Euro.

So viel zum Durchschnitt, denn die Zahlen lassen sich weiter aufschlüsseln - und dann entsteht ein ganz anderes Bild. Der Quadratmeterpreis für die gemieteten vier Wände hängt nämlich von diversen Faktoren ab: Wohnlage, Baujahr, Wohnungsgröße, um nur einige zu nennen.

Nicht nur die Lage ist entscheidend

Während der Einfluss der Wohnlage noch einleuchtend ist - je besser, desto teurer -, ist das bei anderen Kriterien schon nicht mehr so eindeutig. So sind die teuersten Wohnungen etwa diejenigen, die entweder vor 1969 oder nach 2015 entstanden sind. Fast 8 Euro werden da pro Quadratmeter jeweils fällig.

Interessant ist auch, sich die Entwicklung über die letzten Jahre anzuschauen. Denn die Unterschiede zu 2023 und 2022 sind teils gravierend. So ist beispielsweise die Nettokaltmiete in mittlerer Wohnlage am stärksten gestiegen - von 6,47 Euro (2022) auf nun 7,32 Euro. Das ist ein Plus von mehr als 13 Prozent.

Blick in die Nachbarschaft: In Kupferdreh wohnt es sich deutlich teurer - in allen Lagen.
Blick in die Nachbarschaft: In Kupferdreh wohnt es sich deutlich teurer - in allen Lagen. © Hans Blossey www.luftbild-blossey.de | Hans Blossey

Noch höher ist der Anstieg, wenn man die Wohnungsgröße zugrunde legt, im Bereich 41 bis 60 Quadratmeter. Hier hat sich der durchschnittliche Wert von 6,51 Euro auf glatte 8 Euro erhöht, ein Zuwachs von fast 23 Prozent. Es gibt aber auch gute Nachrichten, denn in zwei Bereichen ist es günstiger geworden: Wohnungen, die nach 2000 entstanden sind, kosten durchschnittlich 7,45 Euro pro Quadratmeter (rund drei Prozent weniger als 2022); diejenigen, die nach 2015 gebaut worden sind, 7,81 Euro (fast minus 15 Prozent gegenüber 2022).

Praxis-Check: Welche Preise werden aktuell aufgerufen?

So weit zur Theorie. Über ein anderes Onlineportal, www.immoscout24.de (es gibt natürlich auch noch andere), bekommt man einen kleinen Überblick, was im Stadtbezirk so angeboten wird. Am Sonnenhang zum Beispiel werden für 74 Quadratmeter (Baujahr 1970) 660 Euro kalt fällig. Das entspricht etwas mehr als 8,90 Euro pro Quadratmeter.

Die Lage der Wohnung entscheidet mit über den Mietpreis - klar. Aber: Es werden auch andere Faktoren wie Baujahr und Größe herangezogen.
Die Lage der Wohnung entscheidet mit über den Mietpreis - klar. Aber: Es werden auch andere Faktoren wie Baujahr und Größe herangezogen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

An der Uferstraße wiederum sind gerade 53 Quadratmeter im Angebot (Baujahr 1929). Hier werden 375 Euro aufgerufen, was knapp mehr als 7 Euro für den Quadratmeter entspricht. Noch weniger werden für eine Dreizimmerwohnung an der Amselstraße verlangt: 389 Euro kalt für 78 Quadratmeter. Das entspricht knapp unter fünf Euro pro m2.

Der Vergleich: Um Langenberg herum wird es teurer

Bleibt noch der Blick über die Stadtgrenzen hinaus: Wie sieht es in den Nachbarstädten aus? Hattingen zum Beispiel liegt bei gut 8 Euro im Schnitt und damit etwas über den Werten für Langenberg. Gleiches gilt für Wuppertal - wobei in der bergischen Großstadt die Spanne zwischen einfacher und guter Lage sehr groß ist.

Im benachbarten Essener Stadtteil Kupferdreh ist es deutlich teurer als in der Senderstadt, allein schon in einfacher Wohnlage werden pro Quadratmeter fast zwei Euro mehr fällig. Und im Gegensatz zu Langenberg werden hier die Wohnungen auch immer teurer, je größer sie werden.