Velbert. Der Kommunale Ordnungsdienst hat eine Bilanz seiner eingeleiteten Verfahren vorgelegt: Hier werden sehr viele Parksünder und Temposünder erwischt
Genau 1.005.818 Euro und 87 Cent hat die Stadt Velbert im vergangenen Jahr durch das Verteilen von mehr als 36.000 Park-Knöllchen eingenommen. Dies geht aus der Auswertung der Ordnungswidrigkeitsverfahren 2023 hervor, die jetzt dem Ratsausschuss für Feuerwehrangelegenheiten und kommunale Ordnung vorgelegt wurde.
So viele Mitarbeiter kümmern sich in Velbert um Parksünder
Sieben Mitarbeiterinnen in Teilzeit sowie zwei Sachbearbeiterinnen und eine Aufsicht sind mit dem „ruhenden Verkehr“ in Velbert beschäftigt. Dabei gibt es offenbar äußerst lukrative Einsatzorte. So wurden die meisten Knöllchen (1460) in ganz Velbert an der Schulstraße verteilt. Sie brachten mehr als 42.000 Euro in die Stadtkasse. Deutlich mehr bezahlten allerdings die 1454 Parksünder an der Straße Zur Grafenburg in der Nähe des Helios-Klinikums. Hier kamen mehr als 66.000 Euro zusammen. In Velbert-Mitte waren knöllchenträchtig auch die Oststraße (796), Cranachstraße (755), die Bahnhofstraße (697), die Robert-Koch-Straße (572) und die Steeger Straße (515).
Dies sind die Schwerpunkte in Neviges und Langenberg
In Neviges wurden besonders viele Parksünder (888) Auf der Beek (Parkplatz) erwischt, hier flossen fast 20.000 Euro in die Stadtkasse, es folgt die Elberfelder Straße mit 842 Knöllchen, die mehr als 20.000 Euro einbrachten. Auf den weiteren Plätzen: die Wilhelmstraße (626) und mit großem Abstand die Nevigeser Straße (208) und Tönisheider Straße (146).
Auch in Langenberg gibt es einen einsamen Spitzenreiter: die Hauptstraße mit 1011 Knöllchen und gut 17.000 Euro Einnahmen. Es folgen der Seidenweberplatz (565), die Feldstraße (424), die Kamperstraße (404) und der Parkplatz Zur Watelen mit 215 Ordnungswidrigkeiten.
Den Temposündern auf der Spur
Aber der Kommunale Ordnungsdienst in Velbert kontrolliert auch den fließenden Verkehr, um Temposündern auf die Spur zu kommen. Spitzenreiter ist hier die Parkstraße - es gilt Tempo 30 - hier wurden 1810 Autofahrer mit erhöhtem Tempo erwischt. Es folgen die Bahnhofstraße (10 km/h, 547 Fälle), die von-Humboldt-Straße (30 km/h, 372 Fälle), Am Lindenkamp (30 km/h, 359 Fälle) und Siemensstraße (50 km/h, 347 Fälle).
Die Top-Einsätze
Bei gemeinsamen Einsätzen mit der Polizei ist der Ordnungsdienst werden auch Kioske, Bars und Gaststätten überprüft. Meist geht es dabei um unversteuerte Waren oder illegale Spielgeräte. Bei einem gemeinsamen Einsatz im September 2023 entdeckten die Mitarbeiter in einer Gaststätte einen großen Pokertisch, an dem zehn Personen um Geld spielten. Bei den Spielern wurden hohe Bargeldsummern gefunden.
In einem Saunaclub fanden die Kontrolleure unhygienische Zustände vor, sodass Lebensmittelüberwachung und Bauaufsicht eingeschaltet wurden.
Der Spitzenreiter in Langenberg
Einsamer Spitzenreiter in Langenberg ist die Plückersmühle mit 1057 Verstößen, hier gilt Tempo 50. Danach kommen der Balkhauser Weg (30 km/h, 543 Verstöße) und die Nierenhofer Straße (50 km/h, 418). In Neviges wurden am Rosenhügel die meisten Temposünder ertappt, nämlich 677. Es folgen die Nevigeser Straße (50 km/h; 560 Fälle) und die Milchstraße (328 Fälle).
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 10.917 Temposünden geahndet, das brachte insgesamt 442.204 Euro für die Stadtkasse.
Allgemeine Ordnungswidrigkeiten
Aber der Kommunale Ordnungsdienst kümmert sich ja um weit mehr als um Tempo- und Parksünder. So wurden im vergangenen Jahr zudem 1298 allgemeine Ordnungswidrigkeiten geahndet. An der Spitze standen Verstöße gegen die Abfallgesetze (415) und die Straßenverordnung (233).
Auch die Abschleppdienste wurden gute beschäftigt: 139 anmeldete Autos wurden an den Haken genommen und 20 abgemeldete, die ihre Besitzer offenbar am Straßenrand entsorgen wollten. 51-mal wurden Bußgelder wegen gefährlicher Hunde verordnet und zehnmal wurde gegen das Nichtraucherschutzgesetz verstoßen. Nur jeweils einmal gab des Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, das Jugendschutzgesetz und die Spielverordnung. Die meisten Verfahren gab es in Mitte auf dem Höfer-Spielplatz und auf dem Platz am Offers. In Neviges ist es der Containerstandort Aldi-Parkplatz, in Langenberg der Containerstandort Hauptstraße/Weststraße, allerdings mit deutlich weniger Anzeigen als in den anderen Stadtteilen.
Gemeinsam mit der Polizei
Gemeinsam mit der Polizei führten die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes zahlreiche Kontrollen durch. Ebenso wurden größere Veranstaltungen (Weihnachtsmarkt, Karnevalsumzüge, Kirmes und Demos) von beiden gemeinsam kontrolliert.