Velbert. An der Heiligenhauser Straße – gegenüber von Möbel Rehmann – entsteht ein Hotel mit 107 Zimmern und einigen Besonderheiten. Ein erster Einblick.
Zugegeben: Es braucht noch etwas Fantasie. Dort, wo ab Mai 2025 bis zu 200 Personen Tagungen abhalten können, steht noch ein „Stangen-Wald“, mit dem die Dachbalken abgestützt werden, im künftigen Küchenbereich läuft das Wasser sturzbachartig von der Decke und bildet einen kleinen See – und statt „cool“ ist es am Tag des Richtfestes einfach nur kalt und zugig.
Dennoch ist Geschäftsführer Peter Gebhardt überzeugt: „In einem Jahr übernachten hier die ersten Gäste.“ Die Rede ist vom neuen Hotel, das an der Heiligenhauser Straße, Ecke Flandersbacher Weg (gegenüber von „Möbel Rehmann“) in Velbert entsteht. Bisher trägt es den Namen „Velbert 2“, denn mit dem Best Western Plus Parkhotel gibt es bereits ein Hotel des gleichen Betreibers in der Stadt. „Aber keine Angst“, beruhigt Gebhardt: „Es bleibt natürlich nicht bei dem Namen.“ Den werde die Marke, unter der das Hotel firmieren werde, mitbringen. Welche Marke es sein wird, will Gebhardt noch nicht sagen. „Es könnte gut einer der großen Namen der Hotelbranche werden“, sagt er lächelnd.
An schönen Tagen reicht der Blick über Essen bis zur Arena auf Schalke
Rund ein Jahr nach Baubeginn hat der Neubau mittlerweile seine endgültige Höhe erreicht. Das oberste – sechste –Stockwerk wird der Tagungsbereich. Wenn es nicht gerade regnet, „kann man wunderbar die Ruhrtalbrücke sehen und sogar die Arena auf Schalke“, berichtet Gebhardt. Auch dafür braucht es an diesem Tag etwas Fantasie, verschwindet die Szenerie doch bereits hinter der Heiligenhauser Kirche St. Suitbertus langsam im Regendunst.
Keine Präsidentensuite, dafür funktionale, gemütliche Zimmer
Vier Etagen mit Hotelzimmern wird es geben – mit insgesamt 107 Räumen in vier unterschiedlichen Kategorien, wie Gebhardt erzählt. Der Stil werde konträr zum Parkhotel sein: „Dort geht es eher gediegen zu, hier stylish, edgy, wie man so schön sagt.“ Luxus-Suiten mit frei stehenden Badewannen und Marmor wird es nicht geben. Dafür gebe es keinen Bedarf, so Gebhardt, „stattdessen funktionale, gemütliche Zimmer mit Wohlfühlatmosphäre“. Eine Sterne-Klassifizierung wird nicht angestrebt, „aber wir bewegen uns im guten Mittelklassesegment“, so Gebhardt.
Restaurant mit leichter Kost und anmietbare Arbeitsplätze
Im Erdgeschoss wird es im Restaurant leichte Küche geben, auf halber Höhe zum eigentlichen ersten Stock befindet sich ein Staffelgeschoss mit dem Hotel-Fitnessbereich und einem sogenannten Co-Working-Space, der stunden-, tageweise oder auch längerfristig für Büroarbeit angemietet werden kann. Auch von Nicht-Gästen.
Der wuchtige Beton-Bau, den Gebhardt liebevoll als „schönen Schuhkarton“ bezeichnet, wird noch mit Klinkerriemchen in Ziegel-Optik (der endgültige Farbton ist noch nicht ausgewählt, irgendwas zwischen grau und beige soll es werden) verkleidet – „zudem gibt es ein schönes Lichtkonzept“, so der Geschäftsführer weiter.
Hoffen auf die Autobahn: In 15 Minuten zum Düsseldorfer Flughafen
Dass viele der Zimmer häufig leer bleiben, davor haben Gebhardt und Investor André Grimmert, die 2017 mit den Planungen begonnen haben, keine Angst. „Und wenn erst einmal die Autobahn fertig ist, sind es gerade mal 15 Minuten zum Düsseldorfer Flughafen“, sagt der Geschäftsführer, der auch neun sogenannte „Longstay-Appartements“ anbieten wird, in denen man bis zu sechs Monate wohnen kann.
Warum die Zufahrt nicht direkt von der Heiligenhauser Straße aus erfolgen kann
Die Zufahrt zum Hotel erfolgt übrigens „hintenrum“ über die Jupiterstraße. Von der Heiligenhauser Straße aus wäre eine private Zufahrt an dieser Stelle nicht genehmigungsfähig. „Wir freuen uns auf jeden Fall schon jetzt, wenn wir die ersten Gäste begrüßen dürfen“, so Gebhardt. Etwas dauert es aber noch.