Langenberg. An zwei Standorten gibt es Süßes zum Snacken und Trinken, dahinter steckt ein Langenberger Jung-Unternehmer. Nicht alle finden das Angebot gut.

Zwei neue Snackautomaten sorgen für Gesprächsstoff im Langenberg: Einer steht an der Bonsfelder Straße, der andere an der Pannerstraße in Höhe von Gardinen Bender. Und der gefällt nicht allen. Doch dazu später mehr. Denn hinter den Automaten steckt die Firma CLM Snacks, ein Langenberger Unternehmen.

Chef ist Adrian Colsman - und der ist gerade einmal 19 Jahre alt. Das CLM im Namen der Firma sei schlichtweg eine Verkürzung seines Nachnamens, erläutert der Langenberger. „Von der Schulbank zum Automatenaufsteller und jetzt stehe ich hier als ‚Chef‘ meines eigenen Online-Sweetshops. Verrückt, oder?“ fragt er die Besucherinnen und Besucher seiner Homepage. Denn die beiden Langenberger Automaten - mehr gibt es derzeit noch nicht - sind lediglich das Aushängeschild, die Außenwerbung.

Jung-Unternehmer aus Velbert-Langenberg „möchte sich etwas aufbauen“

Alle Produkte - und noch einige mehr - gibt es nämlich auch im Online-Shop. „In der Schule war ich einfach nur neugierig auf das Business-Leben. Habe an den Automaten rumgedrückt, Münzen reingeschmissen, und plötzlich war ich mitten drin“, beschreibt er, wie die Idee zum Shop entstanden ist. „Während der Ausbildung habe ich nicht nur gelernt, wie man die Automaten am Laufen hält, sondern auch, was die Leute so snacken wollen und wo die besten Plätze für Automaten sind.“

Schick beleuchtet: Der Automat an der Pannerstraße ist rund um die Uhr bedienbar - aufgrund des Standortes aber auch alarmgesichert und videoüberwacht.
Schick beleuchtet: Der Automat an der Pannerstraße ist rund um die Uhr bedienbar - aufgrund des Standortes aber auch alarmgesichert und videoüberwacht. © CLM Snacks | Adrian Jens Colsman

Die Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann läuft auch noch, „ist mein Hauptjob“, sagt der Jung-Unternehmer lachend. „Den Online-Shop und die Automaten betreibe ich, weil mir das Spaß macht und weil ich mir etwas aufbauen möchte.“ Und weil er in der Ausbildung seine Liebe zu amerikanischen Süßigkeiten entdeckte: „Diese bunte Vielfalt hat mich geflasht.“

Doch nicht nur diejenigen, die sich an den Automaten bedienen, sollen etwas von „dieser bunten Vielfalt“ haben. Deswegen gibt es den Online-Shop. Rein amerikanisch ist das Angebot da allerdings nicht, es gibt auch Produkte aus Asien, Mexiko oder eines Bonner Fruchtgummiproduzenten.

Im Internet gibt es Lob und Kritik für die Idee

Zurück zum Anfang, zurück zu den Diskussionen. Vor allem der Automat an der Pannerstraße stößt auf gemischte Resonanz, da er direkt am Schulweg zur Waldorf-Schule bzw. zum Gymnasium steht. Manch einer lobt in einer Facebook-Gruppe das Angebot, nennt es „professionell umgesetzt, eine gute Idee“, anderer kritisieren, dass es keinen Mülleimer in der Nähe gibt (wobei diese Kritik recht schnell damit gekontert wird, dass es eine Erziehungsfrage sei, wenn man seinen Müll einfach überall fallen lässt).

Mehrere Langenbergerinnen und Langenberger setzen sich aber mit dem Sortiment auseinander. Sie bemängeln, dass es vor allem Süßigkeiten und Energy-Drinks gebe. Adrian Colsman bleibt gelassen. „Neben den ganzen Snacks, die importiert sind und die es hier im Regelfall nicht gibt, gibt es auch Wasser und Kleinigkeiten wie Bifi Roll zu kaufen“, sagt er. „Der Automat ist ja quasi die einzige Chance, etwas in der Nähe zu bekommen.“ Er spreche aus Erfahrung: „Ich bin selbst aufs Gymnasium gegangen und mir hat die Möglichkeit gefehlt, mit etwas zu trinken oder Kleinigkeiten zu essen zu kaufen.“

„Angebot gibt es überall“

Außerdem sei das einzig Ungewöhnliche an seinem Sortiment eben, dass er importierte Produkte anbiete. „Ähnliche Sachen bekommen Sie ja überall, in jedem Laden“, fährt er fort. „Auch im Kiosk in Langenberg. Und der wird ja sehr gut frequentiert, wenn ich das richtig mitbekommen habe.“

Und was bleibt unterm Strich? Vielleicht fasst es Facebook-Nutzer „Sven We“ in der Gruppe „Einmal Langenberger, immer Langenberger“ ganz gut zusammen: „Zudem“, schreibt er, „bleibt es ja jedem selbst überlassen, dort etwas zu kaufen“.