Velbert-Langenberg. „Einfach Spaß haben und was Beklopptes anziehen“: Frauenkarneval im Alldiekunsthaus zwischen Gehstockweitwurf und Thermomix.
„Einfach nur Spaß haben, mal wieder mit Freunden ausgehen und dabei noch was Beklopptes anziehen“, das ist das Motto von Jessica Lehmann und Bernadette Pielers, die den Frauenkarneval im Alldiekunsthaus feiern. Seit ungefähr fünf Jahren seien sie schon auf den Karnevalspartys der Kfd unterwegs und zum ersten Mal hat Bernadette Pielers auch ihre Tochter dabei, denn diese „wird heute in die Tradition eingeführt“, erzählt sie.
Bunte Luftballons und Girlanden schmücken den Raum, die Musik läuft und eine Vielzahl an Elfen, Clowns, Ärzten und Hippies tummelt sich an den langen Tafeln. Pünktlich um 19.11 Uhr ertönt ein Gong und der offizielle Teil des Abends beginnt.
Lustige Nachrichten aus Velbert-Langenberg
„Helau Langenberg“, heißt es zur Begrüßung. „Wir haben uns das richtige Publikum ausgesucht, schaut mal an, wie gut ihr alle ausseht“.
Genauso vielfältig wie die Kostüme der Frauen sind die unterschiedlichen Programmpunkte des Abends; es wird gesungen, getanzt und erzählt.
In einer ganz neuen Version der „aktuellen Stunde“, werden die „neuesten Nachrichten aus Langenberg und Umgebung“ mitgeteilt. Berichtet wird von neu initiierten Wettkämpfen für Senioren, wie etwa dem Gehstockweitwurf und dem Stützstrumpfwettanziehen. Um den Sportnachwuchs zu fördern, gebe es neue Kurse, beispielsweise das „Laufen ohne AirPods“ oder „Dusche putzen für Teenager“.
Ein Lob auf den „Hausfreund“ Thermomix
In Begleitung einer Gitarre wird über das „Multifunktionsgerät“ und „Hausfreund“ Thermomix gesungen und sich darüber lustig gemacht. „Doch dann kam Peter, der Vorwerkvertreter“, beginnt das Lied. Neben Hacken und Pürieren könne man auch „Bier darin brauen und im Display Fußball schauen“. Text und Melodie des Refrains „Oh du mein Thermomix“ sind dem Publikum schnell bekannt und es singt begeistert mit.
Frauenkarneval der kfd Langenberg
Melanie Riebe sei immer gerne auf Karnevalsveranstaltungen unterwegs, „weil man da Leute trifft, die man sonst nicht sieht“. Bei der Frauensitzung in Langenberg ist sie zum ersten Mal und am besten fand sie „auf jeden Fall“ die Thermomixnummer.
Männer zum Bedienen abgestellt
Eine Tanzeinlage beendet die erste Hälfte des geführten Programmes, die Bühne wird freigeräumt und eine Pause von einer knappen Stunde angekündigt. Die Mehrheit der bunten Menge erhebt sich schnell und es wird auf der Bühne und zwischen den Tischen getanzt. Auf den ersten Blick scheinen überall nur verkleidete Frauen zu sein, doch wer genau hinsieht, kann auch Männer zwischen den Tischen und an der Technik entdecken. Bestellungen werden aufgenommen, Getränke und Speisen ausgeteilt und die Einstellungen der Mikrofone überprüft: „Wir sind alles Männer und Ehepartner, die geopfert werden, um zu helfen. Es ist zwar immer anstrengend, aber lustig, wenn man da ist“, heißt es von der Männerseite.
Witze über die katholische Kirche
Für den zweiten Teil sind unter anderem Witze über die katholische Kirche, ein „Fernsehabend“ mit Loriot und anschließender Disco geplant. „Ja, wir ziehen hier die katholische Kirche durch den Kakao“, berichtet die Hauptverantwortliche der Sitzung, Anette Sonnenschein.
Alle Plätze waren besetzt
Seit insgesamt 53 Jahren besteht der Frauenkarneval der Kfd und seit September habe ein Grüppchen von ca. 20 Frauen mit der Planung der Karnevalsfeierlichkeiten für dieses Jahr begonnen, sagt sie. Ursprünglich habe es immer nur eine Frauensitzung des Kfd in Langenberg gegeben, doch aufgrund der hohen Nachfrage und stets ausverkauften Karten, sei eine zweite ins Leben gerufen worden. Eigenen Angaben zufolge waren sowohl an Weiberfastnacht als auch am Freitag jeweils alle 144 Plätze besetzt.
