Velbert. Die Zahl der Neugeborenen in Velbert ist deutlich zurückgegangen. Eltern ließen sich bei der Namenswahl von Vorjahressiegern inspirieren.
Wenn die kleinen Emilia in einigen Jahren von ihrer Mutter auf dem großen Spielplatz am Herminghauspark gerufen wird, dann könnte es passieren, dass gleich mehrere Mädchen angelaufen kommen. Denn genau wie in Jahr 2022 war der Name Emilia der, der von den Eltern am häufigsten in Velbert für ihre neugeborene Tochter ausgesucht wurde. Genau neunmal wurde dieser Name 2023 auf dem Velberter Standesamt in einer Geburtsurkunde verewigt. Der Name lässt sich auf das römische Geschlecht der Aemilier zurückführen, das war eine der fünf bedeutendsten Patrizierfamilien des antiken Roms. Der Name bedeutet daher „aus dem Geschlecht der Aemilier stammend“. Dieser Name wird übrigens von Eltern auf beinahe der ganzen Welt gern gewählt.
Erstmals in Velbert ganz vorn
Ähnlich wie der kleinen Emilia könnte es ihrem Freund Noah auf dem Spielplatz, im Kindergarten und später im Klassenzimmer ergehen. Denn Noah war der Name, den Väter und Mütter für ihre kleinen Baby-Jungen im Jahr 2023 in Velbert am häufigsten wählten. Damit ist der Name erstmals nach ganz vorn gerückt, in den vergangenen Jahren lag er immer mit auf dem zweiten Platz. Noah entstammt dem hebräischen Wort für „Ruhe“. Wegen seiner Glaubenstreue wurde er gemäß der biblischen Überlieferung von Gott auserwählt, durch den Bau der Arche mit seiner Familie die Sintflut zu überleben.
Velberter Eltern liegen voll im Bundestrend
Mit Emilia und Noah folgen die Velberter Eltern übrigens komplett dem Bundestrend, denn auch hier liegen die beiden Namen an der Spitze der Namensliste. Dass Emilia und Noah erneut die Listen anführen, sei gar nicht ungewöhnlich, so Namensforscher Knud Bielefeld. „Das ist ganz typisch, dass sich solche Vornamenmoden ganz zäh entwickeln, dass sich wirklich über Jahrzehnte kaum was ändert.“ Es könne auch passieren, dass Noah und Emilia auch in den kommenden Jahren noch weiter Nummer eins bleiben. Die beiden Namen seien relativ gleichmäßig und vorsichtig aufgestiegen in der Hitliste und nicht so emporgeschnellt wie zuletzt der Name Matteo.
810 Geburten registriert
Insgesamt hat das Standesamt Velbert (Thomasstraße 1) hat im vergangenen Jahr 810 Geburten beurkundet. Das waren noch einmal weniger als im vergangenen Jahr, als 852 Geburten registriert wurden. Und es waren vor allem deutlich weniger als zu Beginn der 20-er Jahre dieses Jahrhunderts. Denn im Jahr 2021 wurden dem Velberter Standesamt 1145 neugeborene Jungen und Mädchen gemeldet, im Jahr davor waren es sogar noch 1241.
520 Kinder erhielten von ihren Eltern nur einen Vornamen, rund 256 tragen einen Doppelnamen und 25 Kinder haben drei Vornamen.
Neu auf den oberen Rängen
Und wer wird nun demnächst mit Emilia und Noah in der Kita toben und in der Schule lernen? Beliebt bei den Mädchen war auch Lotta (8), eine Überraschung. Denn die schwedische Kurzform des Mädchennamens Charlotte war in den vergangenen Jahren nicht in der Spitzengruppe vertreten. Im Gegensatz dazu die Nummer drei der Rangliste: Lia (7) - eine Variante des Namens Lea - sie war auch 2022 auf Platz 2.
Einige Überraschungen
Bei den Jungs hat sich Ben (6) wieder nach vorn auf Rang zwei geschoben, nachdem er in den beiden Jahren zuvor nur weniger überzeugen konnte. Eine weitere Überraschung ist Adam (5) auf Platz 3: Der bliblische Urvater war bislang noch nicht in den Ranglisten aufgetaucht. Und Fiete auf Rang 5 ist auch ziemlich ungewöhnlich. Fiete ist übrigens die niederdeutsche Kurzform von Namen, die mit „Fried-“ gebildet werden, meist von Friedrich.
Als Zweitnamen wurden Marie (10) und Alexander (5) bevorzugt.
Die Rangliste für Mädchen
Emilia (9); Lotta (8); Lia (7); Clara (5); Elisa (5); Ida (5); Sofia (5); Elina (4); Ella (4); Emma (4).
Die Rangliste der Jungen
Noah (8); Ben (6); Adam (5); Felix (5); Fiete (5); Leon (5); Levi (5); Luca (5); Aaron (4); Anton (4).