Velbert. Ein Dokument aus dem Vatikan erlaubt Geistlichen nun die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Ulrich Herz erklärt, wie er es handhabt.
Katholische Priester dürfen homosexuelle Paare ab sofort segnen. Das geht aus einem Dokument hervor, das die vatikanische Glaubensbehörde mit ausdrücklicher Genehmigung von Papst Franziskus veröffentlicht hat. Bislang hatte der Vatikan Segnungen von homosexuellen Beziehungen ebenso ausgeschlossen wie eine Segnung aller, die nach einer Scheidung ein zweites Mal heiraten wollen.
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Im Kreis Mettmann hatte es im Sommer besonders intensive Diskussionen zu dieser Regelung gegeben, nachdem der Mettmanner Pfarrer Herbert Ullmann in einem Gottesdienst für alle sich liebenden Paare auch zwei lesbische Frauen gesegnet hatte – und dafür eine bitterböse Ermahnung des Generalvikars erhielt.
Auch mit der neuen Regelung gibt es Einschränkungen: So dürfen „irreguläre Paare“, so die Bezeichnung im Dokument, nicht in Gottesdiensten gesegnet werden. Zudem dürfe der Akt nicht wie eine Eheschließung aussehen.
So geht Velberter Pfarrer mit den neuen Regeln um
Velberts Pfarrer Ulrich Herz sieht in der Regelung keine große Veränderung. „Es ist und bleibt klar schwammig“, sagt er lächelnd. Das größte Problem in Rom seien oft die Deutschen, „die für jeden Driss fragen“, so Pfarrer Herz. Manches bleibe doch besser bewusst offen, um Spielräume zu erhalten. „Es ist besser, manchmal einfach nicht zu fragen, sondern zu interpretieren“, so der Velberter Geistliche.
Er fühle sich nun zwar etwas entspannter, „weil ich weiß, dass ich nichts Verbotenes tue“, grundsätzlich ändern würde sich durch die Erklärung aus dem Vatikan für ihn aber nichts: „Ich werde auch weiterhin gemeinsam mit Paaren, die den Segen empfangen möchten, einen passenden individuellen Rahmen stricken.“ Dabei werde es die vorgegebenen Regeln natürlich einhalten – „so, wie ich sie interpretiere“, fügt er hinzu.