Velbert. Der Alltag mit dem Baby ist oft stressig – umso mehr, wenn keine Verwandten ab und zu einspringen könnnen. Hier kommt dann „Wellcome“ ins Spiel.

Die Augen des kleinen Leano leuchten, als sich die Tür öffnet und Meike Lübcke die Wohnung Velbert-Mitte betritt. Denn der kleine Mann weiß, dass es nun gleich losgeht, spazieren an der frischen Luft und dass Meike Lübcke für ihn ganz allein da ist. Denn die Velberterin ist ein „Wellcome-Engel“, vom SKFM Velbert/Heiligenhaus an die die Familie Romao vermittelt worden. Meike Lübcke sorgt dafür, dass Leanos Mutter Zeit für sich hat.

Einige Stunden Entlastung für Mütter in Velbert

Babys sind anstrengend und fordern von ihren Betreuern, meist der Mutter, die volle Aufmerksamkeit, und das oft Tag und Nacht. „Wellcome“ will den Müttern Entlastung bieten. Leonos Mutter Regina ist dankbar für das Angebot, schließlich hat sie mit Leoanos Bruder Mael (4) ein weiteres Kleinkind zu betreuen. „Die beiden sind sehr lebendig, toben und klettern den ganzen Tag in der Wohnung herum. Da komme ich zu nichts“, berichtet sie. Wenn dann Meike Lübcke kommt, hat sie zwei Stunden Ruhe „Ich kann dann endlich mal in Ruhe putzen. Denn ich weiß ja, das Kind ist gut aufgehoben“, sagt sie. Der Papa der beiden ist beruflich sehr eingespannt und daher oft nicht zuhause. Die Großeltern wohnen weit weg und Freunde wolle sie auch nicht immer behelligen.

Bei Wind und Wetter ist Meike Lübcke mit dem Kinderwagen draußen unterwegs. Hier schiebt sie einen Zwillingskinderwagen.
Bei Wind und Wetter ist Meike Lübcke mit dem Kinderwagen draußen unterwegs. Hier schiebt sie einen Zwillingskinderwagen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Mit dem Kind an der frischen Luft

„Ich gehe mit Leano immer raus an die frische Luft, damit Regina wirklich Ruhe hat. Bliebe ich in der Wohnung, dann würde das Kind dann doch öfter nach der Mama rufen“, erklärt sie. So läuft sie den Panoramaradweg entlang und durch die Velberter Innenstadt. „Bei jedem Wind und Wetter“, betont sie. Das sanfte Schaukeln des Kinderwagens sorgt dafür, dass der Kleine regelmäßig unterwegs ein Schläfchen einlegt. Nur einmal hatte sie eine Familie, da wollte das Kind partout nicht mit ihr gehen. „Da haben wir dann mit Knete gespielt, jede Woche“, berichtet sie. Irgendwann sei dann aber der Knoten geplatzt.

Seit elf Jahren bei Wellcome unterwegs

Meike Lübcke ist ein erfahrener Wellcome-Engel. Seit elf Jahren ist sie in dieser Mission unterwegs. „Ich mache das jetzt seit 2012, habe insgesamt 35 Kinder betreut“, berichtet sie mit ein wenig Stolz. Insgesamt waren das aber nur 16 Familien. Es waren Zwillingspärchen dabei und ein einigen Familien war sie mehrfach im Einsatz, wenn dann noch ein Geschwisterkind kam. In der Regel bleibt sie bis zum vollendeten ersten Lebensjahr in der Familie, manchmal auch ein wenig länger. „Das ist eine Aufgabe, die viel Vertrauen erfordert, schließlich geben mir die Familien ihr Liebstes mit“, erklärt sie. Zu einigen Müttern, Vätern ujnd Kindern hat sie noch Kontakt, zu zweien ist der so eng, dass sie nun auch noch manchmal als Babysitter einspringt.

Neue Aufgabe gefunden

Wie ist Meike Lübcke zum „Engel“ geworden? „Nachdem mein ältestes Kind ausgezogen wa, habe ich eine neue Aufgabe gesucht. Da ist mir dann plötzlich ein Artikel über Wellcome in die Hände gefallen, und ich wusste, das ist es“, erzählt sie. „Das ist so eine Art Berufung geworden“ sagt sie weiter.

Weitere Familien können Hilfe bekommen

Sieben weitere Engel betreut Kerstin Sme vom SKFM Velbert/Heiligenhaus. „Es gibt noch Kapazitäten für weitere junge Familien mit Babys“, erklärt sie. Über die Coronazeit sei die Vermittlung schwierig gewesen. Wer sich auch so einen Engel wie Meike Lübcke wünscht, der kann Kerstin Sme kontaktieren, Telefon 02051 889 337 oder per Mail .