Velbert. Beim „Kinder-Herbst Festival“ in Neviges können die jungen Gäste nicht nur zuschauen, sondern bekommen vor und nach dem Stück einiges geboten.

Das Licht ist schon gedimmt, als die ersten Familien den Saal betreten. Die ersten beiden Reihen sind für Kinder reserviert – und auch die hinteren Plätze füllen sich bis auf wenige Ausnahmen.

Auf der Bühne der Vorburg von Schloss Hardenberg bewegen sich schon die zwei Darsteller. Das Stück beginnt – und aus der Dunkelheit ertönt der erste Satz: „Es war einmal in der 40. Winternacht…“

Darum geht es im Stück „Der kleine schwarze Fisch“

In der folgenden knappen Stunde begleitet das Publikum den „kleinen schwarzen Fisch“ – so heißt auch das Stück –, wie er sich gegen Widerstände und gut gemeinte Ratschläge für seinen eigenen Weg entscheidet. Auf seiner Reise begegnet er verschiedensten Tieren, die seinen Aufbruch unterstützen oder verhindern wollen. Angefangen von einer im Bademantel meditierenden Eidechse, bei deren Darstellung die Kinder spontan laut lachen, bis zum hinterlistigen Pelikan, dessen Verhalten die Jüngeren näher an die Eltern heranrücken lässt. „Wichtig ist, welchen Einfluss dein Leben oder dein Tod auf andere hat“, fasst der Mond die Botschaft des Stückes zusammen.

Clara Gohmert und Michael Zier ziehen die jungen Zuschauer in Velbert in ihren Bann – und gewähren im Anschluss auch Einblicke hinter die Kulissen des Stücks „Der kleine schwarze Fisch
Clara Gohmert und Michael Zier ziehen die jungen Zuschauer in Velbert in ihren Bann – und gewähren im Anschluss auch Einblicke hinter die Kulissen des Stücks „Der kleine schwarze Fisch". © FUNKE Foto Services | Beatriz Huélamo

„Der kleine schwarze Fisch“ wird in Velbert von Clara Gohmert aus dem Armada Theater lebhaft verkörpert. Michael Zier schlüpft in die Rollen der verschiedensten Tiere, denen der Fisch begegnet und untermalt das gesamte Stück musikalisch. Unterstützt werden die beiden von einem Lichttechniker. Dieses Trio versteht es, das Publikum – egal ob klein oder groß – mit seiner einfallsreichen Darstellung in den Bann zu ziehen.

Kinder dürfen auf die Bühne gehen und Schauspielern Fragen stellen

Nach einem tosenden Applaus geht das Licht wieder an und die Kinder haben die Möglichkeit, zu den Schauspielern auf die Bühne zu gehen und sich die Requisiten genau anzuschauen. Beim Aufstehen meint die siebenjährige Clara lächelnd: „Ich mochte vor allem den kleinen schwarzen Fisch. Er hatte eine coole Rolle und war neugierig. Besonders spannend fand ich die Szenen, in denen die Fische im Schnabel vom Pelikan und Kormoran gefangen waren.“

Insgesamt drei Stücke in der Vorburg von Schloss Neviges

Seit 2017 tritt das Armada-Theater mit dem für Kinder adaptierten Stück, das in den 1960er-Jahren als Fabel geschrieben wurde, auf – nun zum ersten Mal in Velbert als Teil des „Kinder-Herbst Theaterfestivals“. Außerdem standen am Wochenende in der Vorburg „Pettersons Feuerwerk für den Fuchs“ und „Herr Wolf und die sieben Geißlein“ auf dem Programm.

Aber nicht nur die Stücke selbst werden den Besuchern geboten, wie Judith Stankovic erzählt. Sie ist für die Organisation und den Kinder – und Jugendtheaterbereich der Kulturloewen verantwortlich. Ab 15 Uhr, eine Stunde vor Beginn des Stücks, können die Kinder malen und basteln, dazu gibt es Waffeln und Getränke. Dieses Angebot besteht auch nach der Aufführung noch.

Einige Familien kommen immer wieder, einige sind zum ersten Mal da

Unter den Besuchern befinden sich Neulinge und Wiederholungstäter. „Wir gehen zum dritten Mal hier hin. Mein Sohn darf sich immer eines der drei Stücke aussuchen und das schauen wir uns dann an“, meint eine Mutter, „darauf aufmerksam geworden sind wir über Flyer in der Bücherei und im Kindergarten. Ich fotografiere mir auch immer schon das Programm fürs nächste Mal ab.“