Velbert. Erstmals wurde eine Sitzung des Velberter Stadtrates live gestreamt. Wieviele Velbert zugeschaut haben und ob es Pannen gab.

Sie machen es sehr spannend. Um 16.55 tut sich noch nichts auf dem Bildschirm. Auf der Online-Seite des Ratsinformationsdienstes ist nur die Außenansicht des Forum Niederberg zu sehen. Dabei soll es hier doch gleich eine Premiere geben, erstmals soll eine Ratssitzung live aus dem Saal Europa des Forum Velbert übertragen werden.

Der Velberter Bürgermeister erscheint auf dem Bildschirm

Sechs weitere Minuten vergehen, dann blendet sich das Bild des Europasaales über das Forum, es wird klarer und schließlich geht der Focus auf Bürgermeister Dirk Lufkrafka, der die Ratssitzung eröffnet. Das Bild ist klar, der Ton gut, der Bürgermeister ist gut zu verstehen. Nach einem kurzen Schwenk auf die Ratsmitglieder erteilt der Bürgermeister Kämmerer Christoph Peitz das Wort. Es geht um die Vorstellung des Haushaltplans für 2024. Das Thema ist sperrig, gerade für eine erste gestreamte Sitzung des Rates. Doch einen Vorteil hat der Zuschauer am PC, die Power-Point-Präsentation des Kämmerers kann er bestens verfolgen – das ist an der Leinwand im Ratssaal oft nicht so ganz einfach.

Die Zuschauer an den Bildschirmen konnten auch die Power-Point-Präsentationen gut verfolgen.
Die Zuschauer an den Bildschirmen konnten auch die Power-Point-Präsentationen gut verfolgen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Große Debatten wurden nicht geführt

Große Debatten gibt es bei dieser ersten Live-Übertragung nicht, es werden neben dem Haushalt auch der Stellenplan der Velberter Verwaltung vorgestellt sowie der Jahresabschluss der Wohnungsbaugesellschaft. Letzterer wurde dann bei einer Enthaltung einstimmig gebilligt. Eine Wortmeldung aus den Reihen der Ratsmitglieder konnte auch gut verfolgt werden. Möglich macht die Übertragung ein Team der Firma Multi Broadcast (Mbc), das im Hintergrund die Kameras im Europasaal steuert. Alles in allem ist die Premiere wohl geglückt. Immerhin 199 Bürger und Bürgerinnen haben nach Auskunft des Presseamtes die Live-Übertragung angeschaut. Die Durchschnittsaufenthaltsdauer betrug danach rund 23 Minuten. Jede Übertragung aus dem Ratssaal kostet 1500 Euro.

Ein Dienstleister kümmert sich um den technischen Ablauf der Übertragung.
Ein Dienstleister kümmert sich um den technischen Ablauf der Übertragung. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Zwei Jahre Vorbereitung

Möglich geworden ist das Rats-TV nach dem Umzug des Rates aus dem Historischen Bürgerhaus in das neukonzipierte und sanierte Forum Velbert. Hier erst sind die technischen Voraussetzungen für eine solche Live-Übertragung gegeben. Der Rats-Ausschuss für Digitalisierung hatte in seiner ersten Sitzung im Februar 2021 für die Einführung eines Rats-TV votiert und der Verwaltung den Auftrag gegeben, die Einführung zu prüfen. Damit sollten die Bürgerbeteiligung gestärkt und die Entscheidungen der Ratspolitiker transparenter werden.