Velbert. Die Velberter Kulturloewen haben das neugestaltete Forum im Computerspiel „Minecraft“ nachbauen lassen. Da gibt es nun einiges zu entdecken.
Viele Velberter sind gespannt auf das neue Forum Velbert – und freuen sich schon darauf, einen ersten Blick in das vollständig umgebaute Gebäude werfen zu können. Noch vor der offiziellen Eröffnung – diese ist am Sonntag, 24. September – wird das an verschiedenen Terminen möglich sein. Allerdings nicht real, sondern nachgebaut in der virtuellen Welt von „Minecraft“.
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Bei „Minecraft“ handelt es sich um ein Computerspiel, bei dem in verschiedenen Spielmodi unterschiedlichste Bereiche der Spielewelt entdeckt und erkundet werden können – von Wüsten über Städten bis hin zu einzelnen Gebäuden, die auch von Nutzern selbst „gebaut“ werden können. Spieler können beispielsweise Rohstoffe abbauen, weiterverarbeiten, bestimmte Gegenstände sammeln – und manchmal muss auch ein Monster besiegt werden.
Noch vor der offiziellen Eröffnung in Velbert
Bei der Erkundung des Forums müssen die virtuellen Gäste allerdings keine Angst haben: Hinter dem Vorhang des Theatersaals lauert kein furchteinflößendes Wesen – und man soll das Gebäude auch lebend wieder verlassen.
Aus virtuellen Besuchern sollen echte Besucher des Forums werden
„Es ist ein ganz besonderes Projekt – ein Herzensprojekt“, sagt Dr. Linda Brücher, Betriebsleiterin der Velberter Kulturloewen. Gerade für die junge Zielgruppe sei es eine gute Möglichkeit, Interesse für das Forum mit seinen unterschiedlichen Nutzungen zu wecken – natürlich in der Hoffnung, dass das digital Erlebte dazu führt, dass aus „Usern“ auch reale Besucher werden.
Thiemo Hackel hat auch schon das Schauspielhaus Düsseldorf „gebaut“
Umgesetzt hat das Projekt für die Kulturloewen Thiemo Hackel: Er arbeitet als Theaterpädagoge selbst im Kulturbereich – und hatte mit dem virtuellen Nachbau des Düsseldorfer Schauspielhauses sein erstes großes „Minecraft“-Projekt während des Corona-Lockdowns begonnen. „Ich wollte, dass Kultur auch in dieser Zeit irgendwie erlebbar bleibt“, sagt er. Für ihn selbst sei „Minecraft“ Entspannung: „Fast wie mit Legosteinen etwas bauen – nur eben virtuell.“
5000 Euro haben die Kulturloewen für das virtuelle Forum investiert – „in etwa so viel wie für eine Veranstaltung“, ordnet Brücher ein – gut angelegtes Geld aus ihrer Sicht.
„Mona Lisa“ hängt in der Ausstellung „Kunst aus Velbert“
Nur ein einziges Mal war Hackel vor Ort im Forum, ansonsten hat er nach Bauplänen und Gestaltungskonzepten gearbeitet. Einige gestalterische Freiheiten hat er sich genommen. So ist am Eingang des „Minecraft“-Forums ein Geldautomat zu finden, damit Spieler ganz bequem dort Geld für ein Veranstaltungsticket oder einen Kaffee abheben können. Und dass in der Ausstellung „Kunst aus Velbert“ tatsächlich die „Mona Lisa“ zu sehen sein wird, ist doch eher unwahrscheinlich.
Auch nicht-öffentliche Bereiche des Forums wurden nachgebaut
Ansonsten ist alles sehr detailgetreu in Pixel-Steinchen nachgebaut: Sogar Bereiche, die nie öffentlich zugänglich sein werden, wie Technik- oder Regieräume, können virtuell begangen werden.
Auf der Bühne in einem der Veranstaltungssäle, die nun die Namen der Partnerstädte Corby und Châtellerault tragen, läuft gerade eine Karnevalsveranstaltung, auf der Bühne im Theatersaal ist das Musical „Blues Brothers“ zu sehen – wie übrigens am 18. Mai 2024 dann auch im echten Forum.
Die Lehrküche kann ebenso entdeckt werden wie die VHS-Kursräume, der Familienpunkt und natürlich die Bibliothek, die übrigens heute in der realen Welt ins Soft-Opening startet. Nach der Besichtigung gibt es erst einmal einen Cappuccino – aus ganz vielen Pixeln.
>>> Online durchs Forum Velbert
Die Kulturloewen bieten vor der offiziellen Eröffnung zwei Führungen via „Minecraft“ an – am Samstag, 2. September, 11 Uhr, und am Dienstag, 5. September, 18.30 Uhr.
Die Anmeldung erfolgt über www.kulturloewen.de/minecraft und ist kostenlos.
Die Führungen werden via Teams (Handy oder Computer) gemacht, Teilnehmer benötigen keinen Minecraft-Zugang.
Nach der Eröffnung soll es dann an ausgewählten Terminen im Foyer auch die Möglichkeit zu virtuellen Rundgängen geben.