Velbert. Nur wenige Stunden war es am Wochenende trocken auf dem „Street Food Beach Fetsival“ in Velbert. Warum trotzdem niemand schlechte Laune hatte.
Etwas verlassen steht der Platz am Offers am Samstag da. Eigentlich sollten viele Menschen das „Street Food Beach Festival“ mit Cocktails, leckeren herzhaften und süßen Speisen am „Strand“, umgeben von Palmen, genießen. Am frühen Samstagabend kommen nur wenige Unverdrossene, die sich nicht von den Wassermassen abhalten lassen und unter die großen Schirme oder Vordächer der Imbisswagen flüchten. Immer wieder regnet es kräftig, die Liegestühle, die im aufgeschütteten Sand stehen, um ein Gefühl von Urlaub und Strand zu vermitteln, sind menschenleer und nass. Wetter-Parallele: Auch beim „Street Food and Music Festival“ Anfang Mai war es ziemlich nass.
Zurück zur Strandparty auf dem Offersplatz: „Es sieht trostlos aus“, meint Rosie Oberborbeck, die jedes Jahr auf das Festival geht. Ihr Mann Günther sagt, es sei wichtig, „dass sich die Velberter hier sehen lassen“, die Anbieter seien schließlich hergekommen und man habe alles aufgebaut. „Ich finde gut, dass es diese Veranstaltung in Velbert gibt“. Ihm gefalle die Vielfalt der verschiedenen Speisen, für alle sei etwas dabei, „jeder nach seinem Geschmack“, erzählt er. Die Nevigeserin Waldtraud Türasch ist mit ihrem Mann nur für einen kurzen Besuch und ein Getränk auf dem Festival. „Wegen des Wetters fahren wir gleich wieder. Wenn es besser wäre, wäre hier auch mehr los“, meinen die beiden.
Verwaiste Liegestühle und gute Live-Musik in Velbert
Von Freitag bis Sonntag dauert das „Street Food Beach Festival“ an, wer am Freitagabend auf den Offersplatz kam, der hatte mehr Glück: Da waren zwar auch die Liegestühle verwaist, aber auf den langen Bierbänken und an den Stehtischen wurde munter geplaudert – und am Rande legte sogar eine tanzfreudige Besucherin zu karibischen Rhythmen los. Auf der Bühne sorgte an dem insgesamt leider ziemlich verregnetem Wochenende die lateinamerikanische Coverband „Latino Total“ tapfer für Stimmung, auch „Los Rombreros“ aus Südamerika, und Reggaemusiker Andre George gaben alles. An den neun Ständen wurden Getränke wie Bier und Cocktails sowie Burger, Crêpes und Pommes angeboten, doch am Samstag ist kaum ein Besucher an den Wagen zu sehen.
Der Falafel-Verkäufer ist nicht zufrieden
Maamoud Alshaar, der gemeinsam mit seiner Frau Falafeln und Pommes verkauft, bereiten der zugezogene Himmel und die ausbleibende Besucherflut Sorgen. „Das heute gefällt uns nicht, gestern lief es auch schon schlecht“, berichtet er. Am Freitag habe es sich nicht gelohnt, im Gegenteil, „wir haben Minus gemacht“, fährt er fort. Erst seit Dezember des letzten Jahres tourt er als Teil des Familienunternehmens mit dem Foodtruck durch NRW und besucht so unterschiedliche Festivals, um die selbst gemachten Falafeln zu verkaufen. Auf dem Festival in Velbert sei er zum ersten Mal und insgesamt mache ihm die Arbeit Spaß, „es war eine gute Entscheidung“.
Der Regen hört auf – gleich wird der Platz etwas voller
Als der Regen am Samstag etwas nachlässt, füllt sich der Platz ein wenig mehr, auf der Bühne wird Musik gespielt und Familien mit kleinen Kindern kommen, um zuzuhören. Sofort wirkt der Ort einladender und die Vorstellung von einem Sandstrand mit Palmen erscheint nicht mehr ganz so weit entfernt von der Realität. Der Cocktailwagen gehört zum Veranstalter, einer der Verkäufer im Cocktailwagen sieht das Wetter weniger als Problem. „Generell lohnt sich das immer“. Es sei zwar schade zu hören, dass es bei anderen Ausstellern nicht wie erhofft laufe, aber das gehöre seiner Meinung nach dazu. „Sobald es perfekt läuft und die Besucher Schlange stehen, ist das wieder vergessen“.
Zwischendurch sei mehr losgewesen, aber er zeigt sich zuversichtlich, denn „später soll es nicht mehr regnen und wir hoffen, wenn es gleich losgeht mit den Lichtern und der Musik, dass dann die Menschen kommen und Lust haben, hier zu feiern.“ Trocken blieb es kurz Sonntagmittag, bis sich dann nachmittags wieder alle Schleusen öffneten. Da hatte niemand mehr Lust, auch nicht der Veranstalter: Der „Stadtstrand“ mit seinen Buden wurde vorzeitig abgebaut.
>>>Festivals in ganz NRW
Das erste „Street Food & Beach Festivals“ gab es 2012 in Dortmund hat. Seitdem gab es mehr als 100 Festivals in über 20 Städten in ganz NRW. Veranstalter ist die Just Festivals Event Media Gmbh.
Die nächsten Termine: 11. bis 13. August in Monheim am Rhein auf dem Rathausplatz und 17. bis 20. August in Barmen, Johannes-Rau-Platz.