Velbert. 112 Velberter Kinder lernen in den Ferien im Zirkus Zappzarap in Birth das Artistenleben kennen – und dabei ganz viel über ihr eigenes Können.
„Hepp“, rufen Kelly (10) und Mia (9) – und wirbeln ihre bunten Tücher durch die Luft. Vor wenigen Sekunden sind die beiden über ein dünnes Stahlseil balanciert, nun wird die Verbeugung einstudiert. „Das Balancieren ist gar nicht so leicht“, sagen die Mädels und machen sich weiter ans Üben.
Kelly und Mia sind zwei von 112 Kindern, die am Zirkusprojekt des Velberter Ferienspaßes teilnehmen. Eine Woche lang verwandelt sich das Gelände rund um die Grundschule Birth in Velbert in eine Manege, ein fast zwölf Meter hohes Zirkuszelt inklusive. Leiterakrobatik, Trapez, Jonglage und vieles mehr – aus insgesamt 18 Disziplinen können die Teilnehmenden jeden Tag wählen, getreu dem Motto: „Kannst du nicht, war gestern“.
Große Zirkusshow am Samstag in Velbert für Eltern und Großeltern
„Es ist toll, zu sehen, was die Kinder in einer Woche lernen“, sagt Mitorganisator Stefan Reinicke. „Die Kinder sind dieses Jahr extrem fit“, betont er. Und alle verfolgen ein Ziel: die Aufführung am Samstag. Wenn die jungen Artistinnen und Artisten ihr Gelerntes – wie die Profis – in der Manege den Eltern zeigen, dann kullere auch bei ihm eine Träne über die Wange, gibt Reinicke zu.
15 Betreuerinnen und Betreuer üben mit den Zirkuskindern in Velbert
15 Betreuerinnen und Betreuer sowie das Personal des Projektzirkus Zappzarap kümmern sich um die Kreativen. „Ich bin dankbar, dass so viele junge Leute mithelfen. Viele haben als Kinder teilgenommen und kommen nun als Betreuer wieder“, sagt Reinicke.
Patricia Zwick ist eine von ihnen. „Als Kind hatte ich viel Spaß hier, man konnte viel ausprobieren“, erzählt die 15-Jährige, die jetzt Juniorbetreuerin ist. „Es fühlt sich an, als würde hier Magie herrschen“, sagt sie. Und wer weiß, vielleicht ist an dieser These ja was dran – dieser Eindruck entsteht zumindest bei einem Blick in die Ecke der Jongleure. Wie von einem unsichtbaren Faden geleitet, wirbeln die Kinder die Kegel durch die Luft und fangen sie sicher wieder auf.
Raziye Köse (21) betreut die Gruppe. Erfahrungen im Jonglieren habe sie vor dem Camp keine gehabt. „Wir haben während des Probetags erklärt bekommen, wie’s geht“, sagt die 21-Jährige. Ihre Freizeit verbringe sie in Velberts Jugendzentrum, dort sei sie auch auf das Zirkusprojekt aufmerksam geworden. „Kinderbetreuung macht mir Spaß, daher habe ich mich beworben.“
Bei den Clowns nebenan wird ebenfalls fleißig trainiert. Unter ihnen ist die achtjährige Frida. „Vormittags mache ich Leiterakrobatik und nachmittags bin ich ein Clown, die sind immer so witzig“, sagt sie. Auch Eva macht das Clowndasein Spaß. Doch nicht nur das. „Man findet hier neue Freunde“, sagt die Zehnjährige.
Clown statt Tanzmariechen: Eva hat keine Angst vorm großen Auftritt
Aufgeregt wegen der Aufführung am Samstag sei sie nicht. „Ich bin Tanzmariechen und hatte schon viele Auftritte“, sagt sie routiniert. Immer wieder schallen über das Areal die Worte „Hepp“ oder „Allez“ – „unser Kommando“, erklärt Mitorganisator Reinicke, der für das harmonische Miteinander während des Camps dankbar ist. „Die Kinder stehen im Mittelpunkt und sind die Stars“, betont er.
>>> Noch freie Plätze beim Velberter Ferienspaß
Insgesamt wurden für die Sommerferien 120 Angebote auf die Beine gestellt.
Freie Plätze gibt es beispielsweise noch bei den Ferienspaß-Aktionen „Bachexkursion am Rinderbach“, Inlinerspaß, Schnupperkurs Theater (alle am 27. Juli) oder „Hallenzirkus“ (3. August).
Alle Infos zu Anmelde- und Teilnahmebedingungen gibt es online unter www.velbert.de/stadtleben/sport/ferienspass