Velbert. Für Velberter Schüler und Schülerinnen wird schon bald das Deutschlandticket noch attraktiver. Die Preise sind echt prima.
Ganz viele Städte haben als Schulträger bereits entsprechend Weichen gestellt, im Neanderland machen nahezu alle zehn kreisangehörigen Kommunen mit – nur Heiligenhaus bleibt außen vor. Und schon bald haben nun auch vor Ort die insgesamt rund 5000 Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen in Velbert – die knapp 3250 Kinder an den Grundschulen kommen dafür vermutlich eher weniger in Betracht – die Chance, mit dem Deutschlandticket mobiler zu werden und unterwegs zu sein.
Und zwar zu ziemlich günstigen Konditionen. Dazu gibt es jetzt einen Ratsbeschluss. Der wurde, so notiert das Protokoll, einstimmig gefasst.
Initiative des Velberter Verwaltungsvorstands
Dem Ganzen liegt eine Initiative des Verwaltungsvorstandes zugrunde, wie der erste Beigeordnete, Gerno Böll, auf WAZ-Nachfrage erläuterte. Die Einführung solle möglichst rasch über die Bühne gehen, und zwar zum Schuljahr 2023/24. Die Fraktion Die Linke hatte kurz vor der Ratssitzung einen Antrag mit gleicher Zielsetzung gestellt, der ebenfalls auf einem zugehörigen Erlass der NRW-Landesregierung fußt.
Für 29 oder nur 14 Euro im Monat
Praktisch bedeutet das ab dem neuen Schuljahr, dass Velberter Schüler das so genannte 49-Euro-Ticket für bloß 29 Euro bekommen können. Und zwar wohlgemerkt nicht nur Anspruchsberechtigte, die für die Schülerfahrtkosten nur einen Eigenanteil zahlen müssen. Der beträgt beim ersten Kind 14, beim zweiten 7 Euro und fällt ab dem dritten ganz weg. Diese Gruppe von Schülerinnen und Schülern bekommen das Deutschlandticket für lediglich 14 Euro.
Sache des jeweiligen Schulträgers
In dem gemeinsamen Erlass der Ministerien für Schule und Bildung sowie für Umwelt, Naturschutz und Verkehr heißt es wörtlich: „Teilnehmende Schulträger geben an die anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler Deutschlandtickets aus, wobei sie einen von den Eltern oder der volljährigen Schülerin oder dem volljährigen Schüler zu tragenden Eigenanteil festsetzen können. Die bisherigen, den Betrag von 49 Euro pro Monat und Ticket übersteigenden Gelder werden über die Unternehmen an die Verkehrsverbünde bzw. Tariforganisationen abgeführt. Aus diesen Mitteln wird auf Ebene der Verkehrsverbünde bzw. der Tariforganisationen ein Deutschlandticket für Selbstzahlende zum Preis von 29 Euro ausgegeben.“
Stadt Velbert zahlt nicht mehr als bisher
Böll betont: „Wir zahlen weiter wie bisher und nicht mehr.“ Hierbei entscheidend sei nämlich der so genannte Referenzbetrag. Demzufolge können „Schulträger, die bislang weniger als 588 Euro pro Jahr bzw. 49 Euro pro Monat für anspruchsberechtigte Schüler zahlen, am Modell teilnehmen, wenn sie die Differenz zum Preis von 49 Euro pro Monat aus eigenen Mitteln zuzahlen“. Velbert liegt jedoch darüber, die Stadt berappt ohnehin schon rund 595 Euro pro Nase fürs Schokoticket bzw. Schülerticket. Dabei bleibt’s.
Hoffnung auf Stetigkeit
Gerno Böll hat die notwendige Ergänzungsvereinbarung mit dem Verkehrsverbund Rhein Ruhr und der Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert bereits unterzeichnet und auf den Weg gebracht. „Ich hoffe natürlich“, sagt er als zuständiger Fachdezernent, „dass die Aussage des Landes, für eine auskömmliche Finanzierung zu sorgen, auch in den kommenden Jahren weiterhin Gültigkeit hat.“
Das Deutschlandticket – gerne auch 49-Euro-Ticket genannt – ist eine deutschlandweit gültige Monats- bzw. Zeitkarte für den öffentlichen Personennahverkehr. Es ist seit Mai ausschließlich im monatlich kündbaren Abonnement erhältlich und kostet in der allgemeinen Version zu Beginn 49 Euro pro Monat.
>>> Ticket gibt’s auch für Schüler der Kreisschulen
Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler im Kreis Mettmann in den Genuss eines vergünstigten „Deutschlandticket Schule“ kommen, haben die Grünen zusammen mit CDU und FDP im Mettmanner Kreistag die Einführung eines solchen Tickets für alle Schulen in Kreisträgerschaft beantragt.
Laut Mitteilung der Grünen ist der Antrag einstimmig angenommen worden. Die Umsetzung sei somit bereits zum kommenden Schuljahr 2023/2024 möglich.