Wuppertal/Velbert. 26-Jähriger Velberter räumt vor Gericht ein, Missbrauchs-Fotos an Minderjährige verschickt und mit ihnen über Sex-Praktiken gechattet zu haben.
Ein 26-jähriger Velberter muss sich derzeit vor dem Landgericht Wuppertal verantworten. Der Vorwurf: sexueller Kindesmissbrauch. Der Mann soll laut Anklage über das Internet Missbrauchsfotos an Minderjährige verschickt haben; Gespräche hab er auf sexuelle Handlungen gebracht: Die Geschädigten sollten ihm Aufnahmen von sich schicken oder ein Treffen verabreden. Im selben Verfahren geht es für ihn um gewinnbringenden Verkauf von Marihuana als Straßenhändler.
Zum Prozessbeginn vor der 2. Großen Strafkammer bestätigte der Mann die wesentlichen Anklagepunkte. Er befindet sich seit Anfang Februar 2023 in Untersuchungshaft.
Vorwürfe gegen Velberter reichen bis ins Jahr 2021 zurück
Die Vorwürfe reichen zurück bis 2021. Außer um Chats mit Minderjährigen geht es um Internet-Austausch mit angeblichen Eltern, für die Kindesmissbrauch zu den Vorlieben gehört. Der Angeklagte soll dabei vorgetäuscht haben, er sei Vater einer Tochter im Grundschulalter, die er missbrauche. Zum Beweis habe er entsprechende Bilder angeboten – teils wie auf Bestellung passend zu den Wünschen seines Gegenübers. Im Gegenzug habe er andere Bilder erhalten.
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Angeklagter aus Velbert wurde mehrfach von Chatpartnern angezeigt
Der Mann soll mehrfach von Chatpartnern angezeigt worden sein. Zuletzt im Juli 2022 meldete sich ein Hinweisgeber bei der Polizei, legte einen Chat-Mitschnitt vor und informierte: „Er hat mir ein Nacktfoto von seiner vermutlich fünf Jahre alten Tochter geschickt.“ Das Bild blendete das Gericht auf einen Monitor im Saal ein: Es zeigt ein Kind – bei direkter Sicht auf den Intimbereich.
Im Gericht verlas der Staatsanwalt die Anklage im nüchtern-sachlichen Ton. Der vorsitzende Richter merkte zum Angeklagten gewandt an: „Sie dürfen schweigen, aber nach Stand jetzt ist angebracht, dazu was zu sagen.“ Für die Aussage des Mannes schloss das Gericht zum Schutz seiner Intimsphäre die Öffentlichkeit aus.
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Täter soll selbst Opfer gewesen sein
Der 26-Jährige soll seinerseits Opfer eines Kindesmissbrauchs sein, für den der Täter vor zwölf Jahren bestraft wurde. In der Sitzung hält sich der Angeklagte ständig eine Hand schützend vor sein Gesicht, dass ihn Zuschauerinnen und Zuschauer nicht sehen können. Die Monitore im Saal sieht er nicht an.
Anklage wegen Drogengeschäften
Bei den Drogengeschäften geht es für den Mann um Handel mit Marihuana an einem früheren Wohnort. Er soll die Droge ebenfalls konsumiert haben, mit den Verkäufen habe er mindestens 5000 Euro umgesetzt. Ein Polizist sagte im Zeugenstand: „Er hat gesagt, er muss verkaufen, er hätte Drogenschulden.“ Das Landgericht muss das Geständnis des Mannes prüfen und will Mittwoch kommender Woche (31. Mai) weiter verhandeln.