Langenberg. Die Schlüsselregion bittet alle zwei Jahre Unternehmen, Projekte in Schulen und anderen Einrichtungen umzusetzen. So auch am Gymnasium Langenberg
Marco Spornhauer und Robin Trapp sind fleißig: Gemeinsam mit Angelika Stodt und Laura Grönig schrauben die beiden ein Holzgestell zusammen, wie ein übergroßer Fensterrahmen sieht der aus und soll auch später tatsächlich vier Plexiglasscheiben halten.
Marco Spornhauer ist Leiter der technischen Entwicklung bei der Heiligenhauser Firma Lüttgens Kunststoff-Technik, Robin Trapp ist Konstrukteur in seiner Abteilung. Angelika Stodt wiederum koordiniert den kulturellen Bereich am Gymnasium Langenberg, ihre Kollegin Laura Grönig unterrichtet Kunst.
Einsatz für soziale Projekte
Ein ungewöhnliches Team also, das da im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums herumwerkelt. Wie es dazu kam? Bereits zum vierten Mal richtet der Verein „Schlüsselregion“, also der Zusammenschluss von Unternehmen aus Velbert und Heiligenhaus, einen Aktionstag aus.
An dem gehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den dem Verein angehörigen Unternehmen in soziale Einrichtungen, Kitas, Schulen oder ins Tierheim und unterstützen besondere Projekte. 74 sind es an diesem Projekttag, dem ersten, nach der Coronazwangspause. Und mit einem davon – eigentlich sind es zwei – hat sich das Gymnasium Langenberg beworben.
Ein Rahmen für großflächige Werke
„Im Kunstbereich fertigen wir teilweise recht großformatige Arbeiten an“, erzählt Kunstlehrerin Laura Grönig. Nur, um die auszustellen, „brauchen wir einfach eine größere Fläche.“ Einfach an der Wand aufhängen ginge aus zwei Gründen nicht: Einmal könnten die Bilder beim Vorbeigehen beschädigt werden. Und dann ist da ja noch der Brandschutz.
So sei die Idee aufgekommen, einen großen Rahmen zu bauen. „Aber dafür fehlt uns hier zum einen das Werkzeug“, sagt Angelika Stodt, „und dann auch das handwerkliche Geschick“, ergänzt sie lachend. Also habe die Schule das Projekt auf der Homepage vorgestellt – noch vor der offiziellen Ideenbörse der Schlüsselregion.
Zwei Projekte eingereicht
„Da sind wir schon auf das Projekt aufmerksam geworden“, sagt Marco Spornhauer. Auf der Messe der Schlüsselregion „kam dann sofort ein Mitarbeiter von Lüttgens zu uns an den Stand und hat gefragt, ob das Projekt noch frei sei“, erzählt Angelika Stodt. War es – und so wird nun also im Pädagogischen Zentrum fleißig gehandwerkt.
Aber: Die Rahmen für die künftigen Kunstwerke sind nicht das einzige Projekt, an dem an diesem Tag im Gymnasium gearbeitet wird. „Wir erstellen im Kunstunterricht ja auch dreidimensionale Werke“, sagt Kunstlehrerin Laura Grönig.
Sockel sollen lackiert werden
Um die adäquat auszustellen, gab es bislang in der Schule kaum Möglichkeiten. „Wir haben einen Sockel, der ist einen Meter hoch und hat eine Fläche von 30 mal 30 Zentimetern.“ Nun haben die Rotarier sich der Sache angenommen und gleich 26 neue Sockel gestiftet.
„Die werden wir heute bearbeiten“, sagt Angelika Stodt und deutet auf den Boden im Pädagogischen Zentrum (PZ). Dort ist eine Malerplane ausgebreitet, Lack steht bereit, Pinsel und Farbrollen liegen daneben. „Die Sockel sind kartonfarben, unserer Schülerinnen und Schüler werden die gleich weiß lackieren.“
Schülerinnen und Schüler packen mit an
Gleich erst, denn vorher steht noch eine Klausur auf dem Stundenplan der Teenager. Die kommen dann auch ein paar Minuten später, zunächst nur vier. Philipp, Sander, Jonas und Nina legen aber gleich los, schleppen die Sockel vom Sekretariat ins PZ und entfernen die Verpackung.
Die vier haben sich, so wie auch die anderen, die später dazu kommen, freiwillig gemeldet. „Um die Kunstnote zu verbessern“, sagt Philipp lachend und legt los. Schön gleichmäßig den Lack auftragen. „Müssen wir aber noch mal nachstreichen“, sagt er zu Angelika Stodt. Die nickt zustimmend.
Rahmen und Sockel sind variabel einsetzbar
Die fertigen Sockel sind dann sogar variabel einsetzbar, nicht nur als Präsentationsfläche für Kunstwerke. „Die können wir auch für die Kulissen beim Theater verwenden“, sagt die Lehrerin. Gleiches gelte für die Rahmen, auch die könnten in die Kulisse integriert werden.
Derweil sind Robin Trapp und Marco Spornhauer unterstützt von Hausmeister Rüdiger Utke schon ein ganzes Stück weiter. Beide Rahmen sind fertig, die Plexiglasscheiben in die entsprechende Position geschoben. Noch bis zum Nachmittag werden die Arbeiten dauern – und die Schule kann schon einmal planen, was beim nächsten Aktionstag der Schlüsselregion anstehen soll.
>>>Der Aktionstag der Schlüsselregion<<<
Vorbeigeschaut hat auch der Geschäftsführer der Schlüsselregion, Dr. Thorsten Enge. Der Langenberger war viel unterwegs, „von Projekt zu Projekt“ erzählt er.
Normalerweise, erläutert er, finde der Aktionstag alle zwei Jahre statt. 2021 sei er aber aufgrund der Corona-Beschränkungen ausgefallen.
„Das haben wir deutlich gemerkt“, sagt er. Es habe „unglaublich viele“ Projekte gegeben und er danke allen Firmen, dass sie sich trotz der aktuell schwierigen Wirtschaftslage beteiligt haben.