Velbert. Hofcafés in Velbert und Umgebung helfen dabei, aus dem stressigen Alltag zu flüchten. Diese Höfe können bei gutem Wetter jetzt besucht werden.
„Ich hab eine Pusteblume zu verkaufen, wer möchte sie haben“, singt ein Junge auf dem Hof zur Hellen, bevor er die weißen Härchen der Pflanze auf ihre Reise durch den seichten Wind schickt. Das Highlight für die Kinder im Bauernhof-Café sind am Sonntagmittag nicht etwa der Fuhrpark aus Bobbycars und Laufrädern, auch nicht die Kuchen und Torten in der Auslage, sondern der verblühte Löwenzahn, der am Fuße eines großen Baumes wächst.
Im Windrather Tal, unweit von der Langenberger Altstadt, lädt das harmonische Hofcafé zum Verweilen ein. Nach einigen Minuten, in denen eine schmale Straße den Besucher durch die umliegenden Felder führt, endet die Fahrt auf einem Parkplatz, auf dem Autos, aber auch einige Landwirtschaftsmaschinen geparkt sind. Über einen Schotterweg, zwischen den Gehegen der Rinder hindurch, gelangt man schließlich an eine große, einladende und mit Steinen gepflasterte Terrasse, auf der zahlreiche Tische und Bänke aufgestellt sind. Zu der entspannten Atmosphäre gesellen sich die freudigen Rufe der spielenden Kinder, aber auch die Vögel, die zwitschernd miteinander im Austausch stehen.
Velberter Hof setzt auf eine „bio-dynamische Landwirtschaft“
Die Betreiberin, Daniela Trepte, sorgt seit nunmehr 13 Jahren dafür, dass die Besucher dort mit selbst gemachten Bio- und Demeter-Produkten versorgt werden. „Im Endeffekt bedeutet bio-dynamische Landwirtschaft, dass wir, wie in einem Kreislauf, alle Erzeugnisse von weiterverarbeiten“, erklärt sie – externe Mittel, wie Chemikalien zum Düngen, müssten sie dadurch nicht verwenden. Auf den Hof kommen viele Menschen aus den umliegenden Städten: „Wir sind so gesehen ein Sammelpunkt, weil wir ziemlich zentral liegen“, sagt Daniela. Seit einiger Zeit bekommt sie deshalb Unterstützung von Abiturientinnen und Studierenden – von ihnen wird man freundlich an der Theke empfangen.
An Wochenenden und an Feiertagen geöffnet
Am Wochenende sowie an Feiertagen ist das Hofcafé geöffnet: Direkt ab 11 Uhr stehen meistens schon die ersten vor der Tür, heißt es – Daniela selbst muss allerdings schon um 8 Uhr in der Küche arbeiten. Dort bereitet sie alles vor, was bis zum Ladenschluss um 18 Uhr verspeist werden kann: Auf Süßes wie Kuchen, Torten und Nussecken, aber auch auf eine herzhafte Quiche oder eigens produzierte Bratwürstchen kann man sich freuen. Zudem kann im Hof zur Hellen ein Kaffee mit Hafermilch mit einer Selbstverständlichkeit bestellt werden, die in Velbert nicht allzu oft zu finden ist.
Besonders bei Familien mit Kindern ist der Hof ein Highlight
Die Besonderheit des Hofes ist auf den ersten Blick erkennbar: Er ist vor allem bei Familien beliebt, die dort mit ihren Kindern das gute Wetter genießen. Aber auch Wanderer und Fahrradfahrer treffen regelmäßig an dem alten Fachwerkhaus ein. Laut Daniela würden vor allem die Eltern wissen, dass sie die Kinder dort „einfach mal laufenlassen können, ohne direkt hinterher zu jagen.“ Für ausreichend Beschäftigung ist gesorgt: Neben zahlreichen Bobbycars und einem alten Traktor gibt es ein Trampolin, ein Hühner-Gehege, in dem die Tiere zum Greifen nah sind, und eine Wiese zum Picknicken. „Mama guck mal, ich bin ein Polizist“, ruft ein kleiner Junge auf einem blauen Laufrad.
Eine junge Mutter freut sich über die Wochenend-Beschäftigung: „Das ist einfach ein schöner Ausflug – wir hatten jetzt richtig Glück mit dem Wetter“, erzählt sie. Wie die meisten Hofcafés, ist auch der Betrieb auf dem Hof zur Hellen stark von dem Wetter abhängig. Zwar gibt es mehrere urige Holztische im Innenbereich, an denen Gäste beherbergt werden können, jedoch entfaltet der Hof an der frischen Luft erst vollständig seine entschleunigende Wirkung.
In Velbert und Umgebung gibt es einige schöne Bauernhof-Cafés
Als exemplarisches Hofcafé hat die WAZ-Velbert den Hof zur Hellen besucht. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Bauernhöfe in der Umgebung, die mit einem ähnlich schönen und entschleunigenden Angebot locken:
Schepershof: Windrather Str. 134, 42553 Velbert, Fr. 9 bis 18 Uhr und Sa. 9 bis 13 Uhr
Hofcafé Abtsküche: Abtskücher Str. 40, 42579 Heiligenhaus, Do. bis So. 14 bis 18 Uhr
Wünnerhof: Felderbachstraße 32, 45529 Hattingen, Mi. bis Fr. 12 bis 18 Uhr und Sa. 11 bis 18 Uhr
Café Herberge: Herberger Weg 28, 42579 Heiligenhaus, Mo. bis Mi. sowie Sa. 14 bis 18 Uhr und So. 11 bis 18 Uhr
Groß Illbeck: Ilbeckweg 40, 40882 Ratingen, Fr. bis So. 11 bis 17 Uhr
Café Knappstein: Neu-Dellerhof 1, 40882 Ratingen, Mo., Di., Do. und Fr. 15 bis 20 Uhr, Sa. 13 bis 20 Uhr und So. 13 bis 19 Uhr
Bergerhof: Bergerweg 8, 45527 Hattingen, täglich von 9 bis 18 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen