Velbert. Freizeitgestaltung als Familie mit Kindern muss nicht teuer sein. Beim Geocachen ist man in der Natur unterwegs und es kostet nichts.

Obwohl es Geocaching bereits seit dem Jahr 2000 auch in Deutschland gibt, erntet man als aktiver Geocacher noch immer fragende Blicke, wenn man von seinem Hobby berichtet. Es ist allerdings auch nicht ganz einfach, Geocaching in wenigen Worten zusammenzufassen – was auch daran liegt, dass es ganz unterschiedliche Caches gibt.

Ganz allgemein lässt sich sagen: Geocaching ist eine Art Schnitzeljagd bzw. eine moderne Variante der Schnitzeljagd. Jeder Geocacher kann einen so genannten „Cache“ anlegen. Dafür wird an einem geheimen Ort ein Logbuch in einem wetterfesten Behälter deponiert – und anschließend der Ort mit Hilfe von Koordinaten auf speziellen Geocaching-Seiten vermerkt. Wer den Cache suchen möchte, muss sich mit Hilfe eines GPS-Empfängers – mittlerweile reichen auch GPS-fähige Smartphones – dem Ort nähern und dort die Box suchen. Oft gibt es in der Beschreibung zum Cache – dem Listing – wichtige Hinweise zum Versteck. Findet man die Box, kann man sich in einem Logbuch eintragen.

Geocaching: Ein „Tradi“-Tipp in Velbert ist die Bärenrunde

So zumindest funktionieren die so genannten „Tradis“ (von „traditional“, also herkömmlich) – die einfachste Variante eines Geocaches. Von diesen gibt es auf Velberter Stadtgebiet so einige. Unter anderem ist im Birkental eine „Bärenrunde“ angelegt – und auch am Zechenweg finden sich einige Verstecke, deren genaue Lage wir an dieser Stelle nicht verraten dürfen. Denn auch das ist eine wichtige Regel beim Geocachen: Vor „Muggeln“ (also Personen, die den Cache zufällig finden) muss man sich in Acht nehmen, denn häufig werden Cache „gemuggelt“, also zerstört oder einfach entfernt.

Einige Geocaches in Velbert müssen „geangelt“ werden

Allerdings ist nicht jeder „Tradi“ einfach zu finden bzw. zu bergen. So gibt es Caches in luftiger Höhe, die „geangelt“ oder erklettert werden müssen – beispielsweise gibt es eine Entenangelrunde im Deilbachtal, bei der die Dosen in bis zu acht Metern Höhe hängen. Auch bauen einige Cachinhaber aufwendige Mechanismen, die gelöst werden müssen, bis man das Logbuch endlich in Händen halten kann.

Ein GPS-Gerät für Profi-Geocacher. Für Anfänger reicht in der Regel ein Smartphone, um Geocaches finden zu können.
Ein GPS-Gerät für Profi-Geocacher. Für Anfänger reicht in der Regel ein Smartphone, um Geocaches finden zu können. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Noch aufwendiger wird es bei einem „Multi“. Hier wird der Cacher in der Regel mit den Koordinaten nur zur ersten Station geführt. Dort sind dann Hinweise auf die nächste Station zu finden – und so rätselt man sich teilweise über mehrere Kilometer hinweg immer weiter, bis das „Final“ gefunden wird. Oft werden in „Multis“ fiktive Geschichten erzählt – so müssen Mordfälle gelöst oder verlegte Schlüssel wiedergefunden werden.

Sehr beliebter Geocache in Velbert-Nierenhof: die Fahrscheinkontrolle

Einer der beliebtesten (es können Favoritenpunkte vergeben werden) in Velbert ist die „Fahrscheinkontrolle“ am S-Bahnhof Nierenhof. An der ersten Station können Cacher eine Dose finden, in der Karten, die einem Fahrschein ähneln, deponiert sind. Diese müssen dann am Stempelautomat „entwertet“ und in einer Finaldose abgelegt werden.

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Ebenfalls sehr beliebt: die Ruhrsteig-Isenburg-Runde, ein so genannter Wandermulti, der an der Hattinger Straße in Langenberg startet und bei dem auf der 13 Kilometer langen Strecke zwölf Bilder richtig zugeordnet werden müssen.

Auch in Velbert gibt es einige Geocaches mit kreativen Verstecken. Dieser Stamm verbirgt ein Geocaching-Logbuch.
Auch in Velbert gibt es einige Geocaches mit kreativen Verstecken. Dieser Stamm verbirgt ein Geocaching-Logbuch. © geocaching.com | Groundspeak

Kinder kommen beim Cachen im Herminghauspark auf ihre Kosten

Caches gibt es aber auch mitten in der Stadt: So startet der „Stadtcache Velbert“ an einem Schaukasten an der Hofstraße in Mitte. Dort muss eine Telefonnummer gefunden – und die letzte Ziffer notiert werden. An sieben weiteren Stationen – vom Denkmal bis zum Wegweiser – können ebenfalls Ziffern entdeckt und damit die Final-Koordinaten errechnet werden.

Auch im Herminghauspark gibt es einen Cache, der gut mit Kindern zu absolvieren ist: Dort müssen beispielsweise Banknummern notiert, Anleitungen studiert oder Klangstäbe gezählt werden.

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Nicht für Kinder unter zwölf Jahren geeignet ist hingegen ein Cache, der sich etwas außerhalb von Velbert auf Essener Stadtgebiet befindet – mit mehr als 1500 Favoritenpunkten ist er einer der besten Caches in der Region: „Breaking Bad“. Wie in der Serie geht es um den braven Lehrer Walter White, der zum Drogenkoch wird. Für den fünf Kilometer langen Cache mit 16 Stationen werden unter anderem Blockbatterien, heißes Wasser und eine Luftpumpe benötigt.

Spannende Informationen zur Kruppschen Nachtscheinanlage in Velbert

Eine besondere Cache-Art sind die „Mystery-Caches“. Hier muss zunächst ein Rätsel gelöst werden, um überhaupt die richtigen Koordinaten für das Versteck zu erhalten. Oft geht es in solchen Rätseln um bestimmte Orte – so gibt es einen Mystery-Cache zur „Kruppschen Nachtscheinanlage“: Nur wer 17 Fragen über die Anlage beantworten kann – Wikipedia ist hier hilfreich – erfährt, wo zu suchen ist.

>>> Mehr rund ums Geocaching

Mehr Informationen rund ums Geocaching findet man auf der Seite www.geocaching.com bzw. auf zahlreichen Internetseiten von Geocachern.

Geocaching ist grundsätzlich kostenlos, die Besitzer (=Owner) von Geocaches können aber entscheiden, dass ihre Geocaches Premiummitgliedern vorbehalten sind. Diese Mitgliedschaft kostet dann 29,90 Euro im Jahr.

Notwendig ist lediglich ein GPS-Empfänger oder ein Smartphone, auf dem GPS aktiviert ist. Über die GPS-Signale lässt sich der Standort bestimmen.