Velbert. In dem seit vielen Jahren leerstehenden HEKA-Center in Velbert-Mitte öffnet im Sommer die „Kids Zone“ auf drei Etagen.
Noch ist es schwer vorstellbar, dass hier schon in rund drei Monaten Kinder spielen werden. Der Eingangsbereich des früheren HEKA-Centers an der Friedrichstraße ist mit Holzplatten vernagelt. Und auch der Durchgangsbereich mit seinem Glasdach wirkt noch wenig einladend. Vor den Wänden, die dringend noch einen neuen Anstrich benötigen, stehen Kleiderständer eines benachbarten Händlers.
„Das wird sich alles noch verändern“, verspricht Adrian Kryczek. Und wer einige Schritte weiter in das Gebäude geht, sieht, dass die Bauarbeiten auch bereits auf Hochtouren laufen. Nach Jahrzehnte langem Leerstand und einigen Ideen, die am Ende nicht umgesetzt wurden, wird Kryczek dort auf knapp 1500 Quadratmetern und auf drei Etagen den Indoorspielplatz „Kids Zone“ eröffnen.
„Wir sind jetzt beim Innenausbau“, sagt Kryczek. Die Spielgeräte sind bereits bestellt und werden nach und nach geliefert. Im Juni soll bereits Eröffnung sein.
Das HEKA-Center Velbert kennt der Indoorspielplatz-Betreiber noch von früher
Die Idee zu seinem Projekt hatte Adrian Kryczek, der seit fast 25 Jahren in Velbert lebt, als er auf der Suche nach wetterunabhängigen Freizeitaktivitäten für die Familie war. Das Angebot im Umkreis sei nicht besonders groß gewesen, erinnert er sich. Das ist mittlerweile vier Jahre her. „Corona hat uns ausgebremst“, sagt er. Den Standort habe er nicht lange suchen müssen. Das HEKA-Center kenne er noch aus seiner Kindheit – und es sei ihm sofort in den Kopf gekommen, als die Idee, einen Spielpark für Kinder zu bauen, konkreter wurde.
Unterstützt von der städtischen Wirtschaftsförderung und mit einer Finanzierung der Sparkasse HRV in der Tasche, hat er die Vision in den letzten Monaten in die Tat umgesetzt.
Dreistöckiges Spielgerät unter der großen Glaskuppel und lange Rutsche
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Es werde insgesamt 14 Spielgeräte geben – und jede Ecke des Gebäudes werde von oben bis unten genutzt, verspricht Kryczek. Highlight soll ein dreistöckiges Gerät werden, das unter der großen Glaskuppel steht. „Dort können die Kinder gegeneinander klettern und laufen – in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen“, so Kryczek. Ein weiteres Highlight: eine Rutsche, die ebenfalls über alle Etagen führt.
Alle Spielgeräte werden individuell angefertigt. „Nichts aus dem Katalog“, so der künftige Betreiber, der ganz bewusst auf einen Standort in der Innenstadt setzt – und diese mit seinem Indoorspielplatz auch beleben möchte. Parkplätze gibt es auf dem Dach, „aber es gibt eben auch eine gute ÖPNV-Anbindung“, sagt er. Eltern größerer Kinder können bummeln, während die Kinder rutschen, klettern oder auf Trampolinen hüpfen.
Keine Gastronomie-Konkurrenz, sondern Zusammenarbeit mit Gastronomen
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Und so soll es – anders als in anderen Spielparks – auch kein großes Imbiss-Angebot mit Pommes, Würstchen & Co. geben, sondern lediglich ein kleines Angebot. Schließlich gebe es im Umkreis gute Gastronomen, meint Kryczek. Denen wolle er auch keine Konkurrenz machen, sondern lieber mit ihnen zusammenarbeiten. So gebe es beispielsweise Gespräche mit dem benachbarten „Extrablatt“. Aber Kuchen und Kaffee werde es geben, kündigt der „Kids Zone“-Chef an.
Für die ganz Kleinen (bis drei Jahre) wird es einen eigenen Bereich auf der mittleren Ebene geben, oben und unten dann „Action“ für die Größeren. „Bis zwölf Jahre“ sieht Kryczek die Zielgruppe seines Indoorspielplatzes. Auch Fußballfans sollen mit einem kleinen Indoor-Platz auf ihre Kosten kommen.
So teuer soll ein Besuch in der „Kids Zone“ Velbert sein
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Die Preise sollen bei acht Euro für Kinder und 4,50 Euro für Erwachsene liegen – „für den ganzen Tag“, wie Kryczek betont. Ein weiteres Angebot wird neben der Kinderbetreuung auch die Organisation von Kindergeburtstagen, Elterntreffs und Krabbelgruppen sein.
Dass seine Vision nun langsam Gestalt annimmt, freut Kryczek und seine mittlerweile achtjährige Tochter, die vor allem bei der Gestaltung mitreden darf. „Schließlich wissen Kinder am besten, was Kinder mögen“, sagt Kryczek.
Bürgermeister sieht Innenstadtentwicklung auf einem guten Weg
Bürgermeister Dirk Lukrafka freut sich auf das neue Angebot: Das Thema Indoorspielplatz sei in der Vergangenheit immer wieder aufgekommen, sagt er. Dass es nun in die Innenstadt und nicht in ein Gewerbegebiet kommt, freut Lukrafka besonders. Das sei absolut positiv für die Innenstadtentwicklung.
Und auch die Sparkasse als Kreditgeberin findet sowohl Konzept als auch die Begeisterung des Betreibers „sehr überzeugend“, wie Gewerbekundenbetreuerin Sabine Fröhlich sagt.