Neviges. „Leben in einer gesunden Welt“ ist Thema einer Projektwoche der evangelischen Grundschule in Velbert-Neviges. Dabei geht’s nicht nur um Ernährung
Lennja hat schon fleißig die Ernährungspyramide mit kleinen bunten Symbolen beklebt. „Ich mag Milch, Spaghetti, Käse. Und Käsekuchen“, erzählt die Sechsjährige eifrig, aber eigentlich will sie vor allem eines loswerden: „Unser Hund heißt Toro.“ Toro muss allerdings zuhause bleiben, wenn in der evangelischen Grundschule an der Ansembourgallee eine Woche lang geforscht, gebastelt, geturnt und auch gegessen wird. Nicht zu vergessen die Ausflüge in den nahen Wald, denn die Natur spielt eine große Rolle beim „Leben in einer gesunden Welt“, so das Thema der Projektwoche. Alle 191 Schulkinder machen mit, jedes Kind sucht sich ein Thema aus, da machen Zweitklässler mit Viertklässlern gemeinsame Sachen.
Eltern helfen bei der Projektwoche an der Grundschule in Velbert-Neviges
„Wir sind alle froh, dass Projektwochen wieder möglich sind. In der Coronazeit lag ja alles brach“, freut sich die kommissarische Schulleiterin Julia Theus. Als sie die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Gesundes Leben“ vorgeschlagen habe, seien die Eltern sofort angetan gewesen – und auch die Kinder, erzählt Julia Theus. Zwischen 13 Gruppen konnten sie sich entscheiden: Lieber Ernährung oder „Den Bienen auf der Spur?“ Diverse Kooperationspartner beteiligten sich an der Projektwoche, unter anderem der Nevigeser Turnverein (NTV) und der Naturschutzverein Erkrath. In jeder Gruppe unterstützte zudem auch ein Elternteil die Lehrerinnen bei ihrer Arbeit.
Umwelt-Musical mit Klavierbegleitung
Zurück zu Lennja und ihrer Ernährungspyramide: „Wir vermitteln spielerisch, wie wichtig gesundes Essen ist – und dass es auch gut schmeckt“, erzählt Jorina Schoemaker, die die Gruppe gemeinsam mit Jana Stöckmann leitet. „Nachher geht es auch noch um Getränke. Darum, dass nicht alles gesund ist, was gesund aussieht.“ Elina (8) aus der 2b findet gut, „dass man hier auch was zu essen macht“. Beim Umwelt-Musical in der Aula wird fleißig geprobt, damit auch die übrigen Strophen so gut sitzen wie diese: „Viel Lärm und Müll und Autorauch, und auch der Energieverbrauch, die rufen uns zum Handeln auf.“ Lehrerin Astrid Stöckmann leitet den Chor, ihr Ehemann sitzt am Klavier – da kann nichts passieren.
Bockspringen mit dem Nevigeser Turnverein
Drüben in der Turnhalle geben Jeanette Zimmermann und Corina Ristow von NTV Tipps, wie man am besten über Kästen und Böcke springt, denn auch Bewegung gehört zum „Leben in einer gesunden Welt“. Wer auf dem Bock hängen bleibt – kein Problem. Da wird sanft nachgeholfen, beim nächsten Mal fluppt es wie von selbst. Emilia (10) fliegt von Anfang an wie eine Feder über die Geräte, bekommt nicht genug, Ihr knappes Urteil: „Schöner als sonst Schule“. Findet Robin (8) auch: Gestern wandern, heute Turnhalle, besser geht’s nicht. „Die anderen Sachen, Basteln und so, fand ich nicht so cool.“
Mal eben den Strand fertig malen
In der Gruppe „Bunte Welt, bedrohte Natur“ schneidet Paula (10) hochkonzentriert eine Schildkröte aus, während Lijana (8) „den Strand fertig malt“. Nebenan im Klassenzimmer „Geheimnisvolles Nass“ sind sich Maxi (7) und Sadik (10) nicht ganz sicher, wo sie mit ihrem Klebestift jetzt Australien auf die blaue Weltkugel kleben sollen. „Ich muss mal eben gucken“, schaut sich Sadik vorn an der Tafel genau die große Weltkugel an. Und Nero (7) ist noch immer ganz begeistert von den kleinen Blumen, die die „Nass-Gruppe“ in Gläser gepflanzt hat. „Meine ist gelb“, und jetzt muss Lenya (10) sich doch mal kurz einschalten: „Das soll den Wasserkreislauf darstellen, deshalb haben wir das gemacht.“
Ein Alien hat im Regenwald nichts zu suchen
Es klingelt zur Pause, doch drüben im „Regenwald“ können sich ein paar Jungs noch nicht trennen. Zu dritt stehen sie vor einer Collage, die exotische Tiere und viele Pflanzen zeigt, „aber das da gehört da nicht hin“, weiß Ilia (8) und zeigt erst auf eine Kuh, dann auf ein grünes Männchen. „Nee, der Alien, der geht nicht“, stimmt Liam zu, und Ferdinand muss noch loswerden, was er gerade gelernt hat, nämlich „in welchem Stockwerk die Tiere leben, also im Baum“. Dank Ferdinand können hier übrigens alle das Thema Lebensbedingungen im wahrsten Sinne des Wortes be-greifen: Der Neunjährige hat seine Schleich-Tierfiguren aus dem Kinderzimmer angeschleppt und großzügig zur Verfügung gestellt. Ganz klar, dass sich alle gern im „Regenwald“ tummeln.
>>>Ergebnisse werden Freitag präsentiert
Bei der Projektwoche „Leben in einer gesunden Welt“ sind die Kinder auch gewandert, haben etwa den Hardenberger Bach erforscht.
Die Ergebnisse stellen alle Gruppen am Freitag, 10. Februar, von 16 bis 18 Uhr vor. Dann sind auch alle Eltern willkommen.