Heiligenhaus. Beim Neujahrsempfang des Bürgervereins Unterilp aus Heiligenhaus gab es viel Lob, aber auch Kritik – etwa am Einsatz der Verwaltung.

Zum Neujahrsempfang des Bürgervereins Unterilp füllte sich der Bürgerraum unter der Grundschule fast so stark wie vor der Pandemie. Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner waren im fröhlichen Plausch vertieft, als sich Alfred Salmon mit einer Glocke Gehör verschaffte.

„Ich freue mich, mal wieder einen Neujahrsempfang durchzuführen, auch wenn wir spät dran sind. Seit drei Jahren war fast nichts los, viele fragten: `Gibt´s den Verein noch?´“ Ja, es gibt ihn noch.“

Nachdem alle mit einem Gläschen Sekt oder Saft versorgt waren, wurde auf das neue Jahr angestoßen. „Viele Bürgervereine lechzen danach, jetzt endlich wieder was machen zu können“, hat der stellvertretende Bürgermeister Edmund Mathey erfahren, der seit 30 Jahren Alfred Salmon kennt und sich oft mit ihm trifft, um auszutauschen, was für die Entwicklung von Unterilp und Oberilp getan werden kann. Zur Begrüßung überreichte er einen bunten Strauß, „damit die Unterilp bald wieder so schön blüht wie der der Strauß“.

Nach den kurzen offiziellen Ansprachen ging es schnell in den gemütlichen Teil über. Bei leckeren Häppchen ergab sich die Gelegenheit zum Austausch zwischen den Unterilpern und den Vertretern fast aller Ratsfraktionen.

Viele Themen betreffen den Stadtteil

Neujahrsempfang des Bürgervereins Unterilp in Heiligenhaus: Das erste Mal nach den strengen Einschränkungen durch Corona hat der Verein wieder zum Empfang geladen.
Neujahrsempfang des Bürgervereins Unterilp in Heiligenhaus: Das erste Mal nach den strengen Einschränkungen durch Corona hat der Verein wieder zum Empfang geladen. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Es gibt vieles, was den Stadtteil beschäftigt, von dem Alfred Salmon manchmal den Eindruck hat, dass er gar nicht zu Heiligenhaus gehöre. „Seit Jahren werden Anträge nicht bearbeitet: So wollen wir die Anzeigetafel haben, die Autofahrern anzeigt, dass sie die Geschwindigkeit übertreten. Es sind meistens Eltern, die ihre Kinder zu schnell in die Schule bringen“, hat Alfred Salmon beobachtet, der gleichzeitig Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau, in Schutz nimmt: „Durch eine Baumaßnahme an der Mainstraße sind Parkplätze weggefallen, da hat er sich sehr viel Mühe gegeben, dass die wieder hergestellt wurden“, lobt der Kämpfer für die Unterilp, der ebenso die tolle Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben herausstellt: „Der Weihnachtsbaum an der Buswendeschleife war eine private Spende, aber die Technischen Betriebe haben ihn abgeholt.“

Kritik am Zustand des Spielplatzes

Dafür kritisiert Alfred Salmon den Zustand des Spielplatzes: „Das Schiff darauf ist vergammelt.“ An den Stadtteilkonferenzen wollen die Unterilper nur noch einmal teilnehmen. „Künftig möchten wir direkt durch unsere Mitglieder und den Vorstand an die Politiker rangehen“, so Alfred Salmon, der im übrigen für die FDP im Stadtrat sitzt.

Um herauszufinden, wo im Stadtteil der Schuh drückt, sollen beginnend am 17. März, ab 18 Uhr, regelmäßige Bürgertreffs stattfinden. Natürlich im Bürgerraum an der Moselstraße 51. „Wir haben lange dafür gekämpft, dass wir den bekommen konnten. Es gibt sonst keinen öffentlichen Raum mehr in der Unterilp.“

Hundekot wegmachen!

Die Räume werden nicht nur für regelmäßige Veranstaltungen den Bürgervereins, wie Kaffeeklatsch und Bastelnachmittage genutzt, sondern sind auch für private Feiern aller Art sehr gefragt. Nina Wolff ist vor drei Jahren der Liebe wegen aus Hessen nach Heiligenhaus gezogen: „Ich liebe die Unterilp, einige Sachen können aber noch verbessert werden: So werden die Abfallbehälter nicht regelmäßig geleert.“ „Eigentlich Kleinigkeiten, die sich aber läppern.“ Eine Tatsache stinkt der Hundebesitzerin gewaltig: „Viele lassen die Scheiße ihrer Lieblinge auf dem Gehweg liegen, das geht nun mal gar nicht.“

>>>Karneval 2023<<<

Der Bürgerverein Unterilp nimmt wieder am Heiligenhauser Karnevalszug teil. Eine 20 Mann starke Truppe verstaut in mehreren Bollerwagen kiloweise Wurfmaterial, das unter den Narren am Straßenrand verteilt wird.