Neviges. Der Kunst- und Handwerkermarkt „Laternenzauber“ in Velbert-Neviges überzeugt mit einem großen Angebot – auch viel Originelles gibt’s zu entdecken

In der Dämmerung des Abends wird es am Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges erst richtig gemütlich. Der Weg vom großen Parkplatz zur Vorburg ist links und rechts mit kleinen Laternen ausgeleuchtet und je näher man der Vorburg kommt, desto wohler riecht es nach Crêpes und Glühwein. Mehr als vierzig Händler haben beim Kunst- und Handwerkermarkt „Laternenzauber“, präsentiert von den Velberter Kulturloewen und der Form und Art GmbH, ihre Stände aufgebaut und zeigen in der stimmungsvollen Atmosphäre am Schloss Hardenberg ihre handgefertigte Waren – eine wahre Goldgrube für jeden, der noch auf der Suche nach einem wirklich originellen Weihnachtsgeschenk war.

Großes Angebot in der Vorburg in Neviges

Stöbern macht Spaß, findet Heike Crusius-Mank bei einem Bummel über den Kunst- und Handwerkermarkt „Laternenzauber“ in Velbert-Neviges.
Stöbern macht Spaß, findet Heike Crusius-Mank bei einem Bummel über den Kunst- und Handwerkermarkt „Laternenzauber“ in Velbert-Neviges. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Angefangen bei liebevoll gestalteten Kochutensilien aus Holz, über holländische Leckereien bis hin zu exotischen Soßen mit den wildesten Geschmacksrichtungen und selbst gemachtem Honig aus Winterberg war am Wochenende für jeden etwas dabei. Und wer der Meinung war, er hätte alles gesehen, ist noch nicht in den Räumlichkeiten der Vorburg selbst gewesen. Hier hat unter anderem der Engländer Johnny Grant seinen Stand aufgebaut. Was er dort präsentiert, haben wahrscheinlich selbst musikversierte Leute noch nicht gesehen: Eine Saxaflute. Wie dem Namen unschwer zu entnehmen, handelt es sich dabei um eine Mischung aus einem Saxofon und einer Flöte. Kombiniert ist das Mundstück des Saxofons mit einem aus Bambus hergestellten Klangkörper, ähnlich dem einer Blockflöte. Der Bau einer solchen Flöte dauere circa drei Tage, erklärt der gut gelaunte Musiker auf Englisch. Mit seiner Erfindung reist er auf Handwerkermärkten und Musikfestivals viel umher. „Ich habe ganz Europa bereist – bis auf Frankreich“, erzählt er lachend. „Das ist sehr leicht zu lernen, ideal für Einsteiger.“

Die Musik- und Kunstschule Velbert macht auch mit

Als er dann einmal vormachen möchte, wie sein Instrument klingt, ist es plötzlich ruhig im Saal, den Klang hat wohl niemand erwartet. „Es ist so ein riesiger Klang für so ein kleines Instrument“, stellt Grant immer wieder selbst erstaunt fest. Waldemar Cebulla ist gleich hin und weg, er hat sich sofort eine Saxaflute gekauft: „Ich wollte immer schon Saxofon spielen, kann bisher leider nur Trompete. Ich bin voller Überzeugung, dass ich das morgen kann.“ Im Hof der Vorburg hat sich derweil das Blasorchester der Musik- und Kunstschule, das „Symphonic Wind Orchestra“ aufgebaut. „Da kann ich ja gleich mitspielen“, merkt Cebulla mit einem Augenzwinkern an. Vor dem Halbkreis haben sich schon einige Menschen gespannt eingefunden, bevor es losgeht.

Kreative Köpfe: Auch Lustiges für den Garten boten zahlreiche Aussteller in Velbert-Neviges an.
Kreative Köpfe: Auch Lustiges für den Garten boten zahlreiche Aussteller in Velbert-Neviges an. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Heiße Getränke und Martinslieder in der Vorburg

An einem Stehtisch mit warmen Getränken in der Hand haben es sich Barbara Held und Petra Puley gemütlich gemacht und lauschen passend zur Jahreszeit den Martinsliedern, welche die jungen Musiker spielen. Beide sind ganz angetan vom Laternenzauber. „Wir genießen gerade das laue Wetter und die schöne Atmosphäre hier“, freut sich Petra Puley. „Und jetzt auch noch die schöne Musik“, ergänzt Barbara Held. Sie sind zwar erst vor kurzem angekommen, haben aber schon einiges gefunden. Darunter auch ein Geschirrtuch mit einem lustigen Spruch. „Die machen ganz tolle Sprüche da“, findet Held.

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Petra Puley ist eher auf der Suche nach etwas anderem: „Ich bin absoluter Gartenfreund und stehe voll auf die rostigen Sachen, die hier rumstehen.“ In den letzten Jahren sind die beiden schon öfter gemeinsam beim jährlich stattfindenden Laternenzauber gewesen. Nur die Beleuchtung am Schloss fehle ein wenig, „aber da haben wir ja Verständnis für“, finden die beiden. Das Angebot war wie immer groß, zwar waren die Temperaturen viel zu mild für die Jahreszeit, aber dafür bibberte auch niemand beim gemütlichen Bummeln von Stand zu Stand.

Weihnachtsmarkt am 1. Advent

Am ersten Adventswochenende ist am Schloss der mittelalterliche Weihnachtsmarkt, organisiert durch die Marktgilde zu Hardenberg.

Öffnungszeiten: Samstag, 26. November von 13 Uhr bis 21 Uhr und am Sonntag, 27. November, von 11 bis 21 Uhr. Angeboten wird Handwerkskunst, für die Kleinen kommt der Weihnachtsmann.