Langenberg. Seit zwölf Jahren gibt es den Waldlehrpfad in Velbert-Langenberg. Weil mit der Zeit die Infotafeln gelitten haben, stand nun die Sanierung an.
Es ist echtes Gummistiefel-Wetter an diesem Tag, es hat sich eingeregnet und die Waldpfade auf dem Senderberg sind schön matschig. Stadtförster Peter Tunecke freut sich, denn der gleichmäßig und sanft fallende Regen dringt in den doch so ausgedörrten Boden ein, auch die Pflanzen reagieren schon auf das dingend benötigte Nass.
Doch darum soll es diesmal gar nicht gehen. Im Fokus steht der Waldlehrpfad, der nunmehr seit zwölf Jahren Kindern und Jugendlichen wie Erwachsenen die heimische Natur näher bringen soll. Der Pfad windet sich einmal rund um den Bismarckturm, zwölf Infotafeln liefern Wissenswertes zu Pflanzen- und Tierwelt.
Tafeln sind in die Jahre gekommen
Und genau diese Tafeln waren nun ein bisschen in die Jahre gekommen, hatte Karl-Heinz Meding festgestellt. Er sitzt im Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV), der sich um den Erhalt und die Pflege des Pfades kümmert.
„Das war zwingend notwendig sogar“, sagt er, „die Holzdächer der Infotafeln haben sehr unter der Witterung gelitten.“ Und nicht nur darunter, ergänzt Peter Tunecke. Der Stadtförster kümmert sich für den VVV um den Senderwald und vertritt bei Ortstermin auf dem Waldlehrpfad die Technischen Betriebe Velbert (TBV), die die Sanierung finanziell unterstützt haben. „Da war auch Vandalismus im Spiel“, sagt er und hofft, dass die jetzt neu installierten Dächer länger halten.
Jede Menge Unterstützer
Rund 20.000 Euro hatte der VVV vor zwölf Jahren in die Hand genommen, um mit Unterstützung durch den Kletterpark, die TBV und die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (HRV) den Waldlehrpfad aufzuhübschen und wieder begehbar zu machen.
Die Reparatur nun hat noch einmal 6000 Euro gekostet, finanziert von den TBV und der Sparkasse – für die sich Jesus Lopez, Marktbereichsleiter und zuständig für die Filialen im Stadtgebiet, das Ergebnis angeschaut hat.
Neue Konstruktion soll lange halten
Gebaut hat die neuen Dächer Zimmermann Nils Kajak, der sich für ein Bitumendach entschieden hat: „Das ist zwar nicht sehr naturnah“, sagt er, „aber für diese Infotafeln einfach die beste Wahl“. Schließlich sollen die Konstruktionen lange halten und dafür sorgen, dass zum Einen die Sonne nicht zu sehr auf die Infotafeln scheint und sie ausbleicht und zum Anderen kein Wasser zwischen Tafeln und Holz dringt.
Der Pfad selbst soll und wird von völlig verschiedenen Gruppen genutzt: Kitas und Schulen machen Tagesausflüge, aber auch Besucherinnen und Besucher des Kletterparks drehen in ihren Pausen eine kleine Runde durch den Wald. Auch Wanderer „dürfen den Pfad gerne nutzen“, sagt Hermann-Josef Schmitz aus dem Vorstand des VVV.
Für Letztere sei das auch „ohne Abmühen möglich“, sagt er lachend – denn der Waldlehrpfad liegt direkt an einer der Hauptwanderrouten durch Deutschland, einem sogenannten X-Weg, der von der Nordsee bis an die Alpen verläuft. „Außerdem gibt es kaum Höhenmeter zu überwinden.“
Konzipiert für Jung und Alt
Und was genau gibt es zu sehen und zu lernen? „Die Tafeln sind so konzipiert, dass sowohl Jung als auch Alt damit zurecht kommen können“, sagt Peter Tunecke. „Es werden ökologische Zusammenhänge beschrieben, Lebensräume erläutert.“
Ganz wichtig sei das, findet der Stadtförster, „denn Umweltbildung tut Not“, ist er überzeugt. „Viele haben einen, ich sag mal, verstädterten Blick auf die Natur und kennen einfach die Zusammenhänge nicht mehr.“ Und so geben die Infotafeln Einblick in das vielfältige Leben im Wald – in den Lebensraum Teich zum Beispiel. „Das Schöne daran“, sagt Peter Tunecke: „Diese Themen werden auch noch in zehn Jahren ihre Gültigkeit haben.“
Jetzt, so hoffen die Anwesenden, „müssen die Leute das Angebot nur weiterhin auch annehmen.“
Natur pur für Frühaufsteher
Wer im Senderwald früh morgens unterwegs ist hat gute Chancen, auch größere Tiere zu Gesicht zu bekommen, sagt Nils Kajak.
Und Peter Tunecke pflichtet ihm bei: Bis zur Klippe runter seien Rehe und auch immer mal wieder Wildschweine unterwegs.