Velbert. Drei Tage, drei Schauplätze: In der Velberter Fußgängerzone Friedrichstraße steigt jetzt das Pilotprojekt „VelbART“. Mitmachen ist noch möglich.

Es war einmal eine Anfrage bzw. ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Ihr Ansinnen fand zwar im Fachausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus durch die Bank inhaltlich richtig viel Zuspruch und positive Resonanz, endete aber nicht mit dem vorformulierten Auftrag an die Verwaltung, „einen Kulturmonat … zur kulturellen und wirtschaftlichen Belebung der Innenstädte zu initiieren und durchzuführen“. Keine Abstimmung, die Grünen zogen ihr Ding zurück. Das war Ende Mai. Doch hinter den Kulissen ist die Geschichte seither weiter gegangen. Und nun läuft unter dem Namen „VelbART“ vom 8. bis 10. September ein erstes Pilotprojekt in der Fußgängerzone Friedrichstraße in Velbert-Mitte. Dann soll es dort Überraschungen auf Schritt und Tritt geben.

Straßenkunst und Bürgerkultur in Velbert

Julia Hüge und Artur Busse stellten im Gespräch mit der WAZ die Planung vor und erläuterten die Zielsetzung der Aktion.
Julia Hüge und Artur Busse stellten im Gespräch mit der WAZ die Planung vor und erläuterten die Zielsetzung der Aktion. © VelbART | VelbART

Das sei nunmehr eine reine Privat-Initiative, bekräftigten Artur Busse und Julia Hüge im Gespräch mit der WAZ. Organisation und die nötigen Anträge seien privat geschultert worden, es habe auch private Unterstützung von Mitgliedern anderer Fraktionen gegeben, so der grüne Ratsherr und die grüne Ratsfrau. Von der Langenbergerin – sie ist Geigerin und Geigenpädagogin – stammt übrigens die ursprüngliche Idee.

In dem eingangs erwähnten Antrag ist davon die Rede, dass in dem Aktionsmonat „der Straßenkunst und Bürgerkultur“ möglichst viele Initiativen und Interpreten die Möglichkeit erhalten sollten, „spontan oder nach unbürokratischer Voranmeldung die betreffenden Innenstädte und Geschäfte incl. der Stadtgalerie durch Vorspiele, Vorträge, Vorführungen, Ausstellungen und Kleinkunstdarbietungen zu bereichern“. Die Durchführung müsse möglichst niederschwellig gestaltet werden, damit sich die Ausführenden gebührenfrei und ohne bürokratischen Aufwand präsentieren könnten. Es solle – in Zeiten knapper Kassen – bewusst auf jegliche finanzielle Förderung verzichtet werden.

Lebendigkeit, Vielfalt und Begegnung

„Es geht hier nicht um Perfektion, sondern vielmehr um Lebendigkeit, Vielfalt und Begegnung“, betont Julia Hüge. Unter dem Motto „Zeige Dich in Deiner Stadt“ haben sie und ihre Mitstreiter „sehr unterschiedliche Kunstschaffende“ im Blick, ebenso gut aber auch Sportvereine. Feste Zusagen habe sie u. a. von einer bildenden Künstlerin, einem Kinder-Streichertrio, einem Marimba-Spieler und einer Grundschul-Lehrerband. Erste Termine seien bereits vereinbart. Noch seien allerdings nicht alle Zeiten und Spielorte besetzt, fügt Artur Busse hinzu: „Es ist noch Luft nach oben.“

Keine Namen und kein Terminplan

Gegenüber Café Extrablatt wird ein weiterer Schauplatz sein.
Gegenüber Café Extrablatt wird ein weiterer Schauplatz sein. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Folgende drei Spielorte sind von 10 bis zu 54 Quadratmetern in der Fußgängerzone festgelegt: in Höhe der Alten Kirche, gegenüber Café Extrablatt und auf Höhe der Sparkasse HRV. Dort kann jeweils im 30-Minuten-Takt musiziert, gemalt, ausprobiert und präsentiert werden. Strom wird nicht gelegt; es sind nur akkubetriebene Geräte möglich. Am Donnerstag soll’s ab ca. 16 Uhr losgehen, Freitag eine halbe Stunde eher und Samstag schon ab 10.30 Uhr. Wichtig: Es wird keine Ankündigung bzw. Übersicht mit den Beteiligten geben und auch keinen Terminplan: „Einfach mal überraschen lassen.“

Ausbaufähig, erweiterbar und übertragbar

Den Organisatoren geht es nicht zuletzt darum, sowohl einen Beitrag zur „kultureller Belebung“ zu leisten als auch Menschen die Gelegenheit zu geben, sich zu präsentieren. „Und natürlich wollen wir die Velberter und Velberterinnen neugierig machen, sich in der Innenstadt umzusehen“, fügt Busse hinzu. Das Pilotprojekt finde jetzt in der Innenstadt Velbert-Mitte statt. „VelbART“ sei aber wie ein Baukastensystem angelegt – ausbaufähig und erweiterbar. Das gelte selbstverständlich auch für die beiden Stadtbezirke Langenberg und Neviges.

Anmelden, mitmachen, sammeln und spenden

Ob bühnenreif oder erster Auftritt vor Publikum, ob Profi oder Amateur: Musiker und Kulturschaffende aller Kunstrichtungen sind willkommen. Auch sportliche Aktivitäten wie Parcours oder Tanzgruppen sind eingeladen mitzumachen.

Interessierte melden sich per E-Mail an info@velbart.de an. Das ist noch bis zur Aktion weiterhin möglich. Nach dem Mail-Eingang wird ein Link zur Online-Terminbuchung versandt.

Die Mitwirkenden dürfen Geld sammeln und müssen sich verpflichten, „auf Vertrauensbasis“ davon die Hälfte für einen gemeinnützigen Zweck zu spenden.