Velbert. Die Geschäftsinhaber der Stadtgalerie sind sich einig: Wenn die Innenstadt leer ist, lohnt es sich auch nicht, das Center zu öffnen.
Schnell ein Geschenk besorgen, den Wocheneinkauf erledigen, Urlaubslektüre besorgen oder einfach bummeln gehen: In der der Stadtgalerie in der Velberter Innenstadt ist das seit einigen Wochen nur zu einheitlich verkürzten Öffnungszeiten möglich, nämlich Montag bis Freitag 10 Uhr bis 19 Uhr. Samstag schließen die Geschäfte um 18 Uhr ihre Pforten. Zum Stadt des Einkaufszentrums waren die Geschäfte von 10 bis 20 Uhr geöffnet. In der Fußgängerzone in der Velberter Innenstadt gibt es allerdings nach wie vor keine einheitlichen Shoppingzeiten.
Wunsch nach Einheitlichkeit der Öffnungszeiten
„Auf die Innenstadt bezogen, wird es keine Einheitlichkeit geben“, sagt Volker Böhmer von der Werbegemeinschaft Velbert aktiv e.V. „Und dass man sich nicht an der Stadtgalerie orientiert“ werde seiner Meinung nach auch so bleiben. Während der Coronazeit habe sich viel verändert, berichtet er. Da haben sich die Geschäfte an das Kundenverhalten angepasst. Das sei auch in anderen Städten ähnlich. Die Kundenfrequenz habe leider noch nicht zu ihrem alten Niveau zurückgefunden. Daher wohl auch die Änderungen in der Galerie.
Eine Entscheidung des Centers
Das sei eine Entscheidung des Centers, heißt es in der Buchhandlung Thalia. Da die meisten Geschäfte in der Innenstadt samstags bereits um 16 Uhr dicht machten, docke man letztlich an den Plan mit an, ergänzt Rebecca Felicitas Zimmer von der Buchhandlung. Zwischen 18 Uhr und 19 Uhr sei es generell sehr ruhig in den Geschäften der Passage. Dieser Zustand habe sich seit den Anfängen der Pandemie eingestellt und sei seit dem nicht viel besser geworden. „Das heißt nicht, dass es im Vorweihnachtsgeschäft im Dezember nicht ganz anders aussieht“, betont Zimmer. Sinn und Zweck der veränderten Öffnungszeiten sei eine Einheitlichkeit in der Stadtgalerie gewesen, was sie gut heißt. Eine solche Einheitlichkeit gibt es in der Innenstadt laut Stadtmarketing nicht.
Kürzere Samstage in der Innenstadt
Ursprung dieser einheitlichen Änderung der Öffnungszeiten sei eine Umfrage der Centerleitung gewesen- angestoßen von Intersport Klose. „Das haben wir initiiert“, sagt Christine Klose. Vor einigen Monaten sei bei allen Geschäften nachgefragt worden. Das Resümee daraus: Samstag schließen sie schon um 18 Uhr. Für diese Entscheidung habe es viele Gründe gegeben, so Klose. „Erstens sind wir hier in Velbert, nicht New York. Zweitens schließt die Innenstadt bereits um 16 Uhr.“ Wenn das Umfeld nicht geöffnet habe, sei es für ein Center schwierig, meint sie: Da sei zu wenig los für die Kunden. C&A und Woolworth seien die Einzigen, die noch ein bisschen länger auf hätten.
„Es ist spürbar ruhiger“
„Deswegen finde ich es völlig in Ordnung, an einem Samstag um 18 Uhr zu schließen“, meint Klose. Als Bonuspunkt obendrauf käme für die Mitarbeiter in der Stadtgalerie natürlich der frühere Feierabend, wobei das bei der Planung nie eine Rolle gespielt habe. „Es ist einfach spürbar ruhiger nach 16 Uhr“, klagt sie. Das liege daran, dass viele Geschäfte mit hoher Kundenfrequenz, wie Drogeriemarkt dm und Parfümerie Douglas samstags auch schon um 16 Uhr schließen. Auch Geschäfte in unmittelbarer Nähe des Centers haben samstags kürzer geöffnet. So zum Beispiel der Früchtepavillon: „Das ist schon immer so gewesen“, berichtet der Ladeninhaber.
Das Reisebüro, Trip und Travel, Goldankauf Bömer und Jäger sowie die Westlotto Filiale schließen sogar schon vor 16 Uhr.
Nur wenige haben sich gemeldet
Jürgen Firsbach ist seit Februar mit dem Centermanagement beauftragt und sagt: „Auf die neuen Öffnungszeiten haben wir uns mit den Mietern geeignet“. Im Anschluss an eine Veranstaltung im Februar habe er eine Email rumgeschickt, auf die sich allerdings nur ein paar Geschäfte gemeldet hätten. Nach erneuter erfolgloser Nachfrage, sei davon ausgegangen, dass die neuen Zeiten, insbesondere Samstag bis 18 Uhr in Ordnung sind. Das Problem sei, dass viele Läden keinen Ansprechpartner vor Ort haben sondern nur eine Zentrale, sagt Firsbach. Daraufhin habe das Management aber kein negatives Feedback von den Ladeninhabern bekommen und die neuen Öffnungszeiten seien an allen Ein- und Ausgängen gut ersichtlich für die Kunden aufgehangen worden, so Firsbach.