Velbert-Mitte. Bis zu 220 Besucher kamen täglich zur Vesperkirche in Velbert. Mehr als 1400 Gerichte gab das Team aus. Eine Fortsetzung ist durchaus möglich.

Mehr als 1400 ausgegebene Essen, acht Drei-Gänge-Menüs, zwei Gottesdienste, circa 90 freiwillige Helferinnen und Helfer: Die Vesperkirche Niederberg ist am Sonntag erfolgreich zu Ende gegangen, täglich fanden zwischen 130 und 220 Besucher den Weg in die Markuskirche.

Das Orga-Team um Superintendent Jürgen Buchholz zieht eine positive Bilanz: „Unser Ziel war es, ganz unterschiedliche Menschen beim Essen zusammenzubringen, das ist gelungen“, so Buchholz. „Es waren viele Senioren bei uns, etliche Familien mit Kindern, Arbeiter sind nach ihrem Feierabend vorbeigekommen und alle haben sich unterhalten. Manche kamen alleine, andere direkt in Grüppchen von fünf oder sechs Leuten.“

Dank ans Helferteam

Mehr als 1400 Essen hat das Helferteam in der guten Woche ausgegeben, die die Vesperkirche gedauert hat. Eine Fortsetzung könnte es durchaus geben.
Mehr als 1400 Essen hat das Helferteam in der guten Woche ausgegeben, die die Vesperkirche gedauert hat. Eine Fortsetzung könnte es durchaus geben. © FUNKE Foto Services | Michaelis, Judith (jumi)

Der ein oder andere habe zunächst noch geglaubt, sich mit einem Tablett selbst an der Essensausgabe anstellen zu müssen, alle hätten sich dann aber gerne am Tisch bedienen lassen. „Möglich war das dank des großartigen Helferteams, dem großer Dank gebührt“, zeigt sich Jürgen Buchholz begeistert.

Mehrere Konfi-Gruppen aus Velbert und Heiligenhaus haben mitgeholfen, zwei Klassen des Berufskollegs Bleibergquelle und auch einige Politiker, dazu etliche „alte Hasen“, die schon bei den vorigen Vesperkirchen dabei waren.

Besondere Momente

Was den Helfern besonders im Herzen und im Kopf bleiben wird, so Buchholz, das seien die kleinen, besonderen Momente und Begegnungen: Eine Dame, die sich für das gute Essen bedankte und sagte, das sei die schönste Woche seit langem für sie gewesen. Ein Herr, der bei seinem zweiten Besuch den Helfern eine Packung Schokolade mitbrachte. Die Mutter, die spontan zwei Bleche Kuchen für den nächsten Tag backte, als Superintendent Jürgen Buchholz um weitere Spenden dieser Art bat.

Und auch der Besucher, der am Donnerstag Märchenerzählerin Anna Molitor lauschte, die im Garten hinter der Markuskirche von Feen, Steinmetzen und der Wahrheit, die ohne Kleider durch die Welt wandelte, erzählte. „Das muss jetzt über 50 Jahre her sein, dass mir das letzte Mal jemand ein Märchen erzählt hat...“ grübelte er und hörte gemeinsam mit seiner Gattin gespannt zu.

Begleitangebote kommen gut an

Holger Heydt gibt einen Trommelkurs: Der gehörte zum Begleitprogramm der Vesperkirche. Und auch das kam gut bei den Besucherinnen und Besuchern an.
Holger Heydt gibt einen Trommelkurs: Der gehörte zum Begleitprogramm der Vesperkirche. Und auch das kam gut bei den Besucherinnen und Besuchern an. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Egal ob Trommelworkshop, Konzert oder Yoga, die Begleitangebote waren gefragt und auch gut besucht, sogar der ein oder andere Hund begleitete seine Besitzer zum Mittag- oder Abendessen. Für die Zubereitung war zuverlässig Koch Kai-Uwe Stachelhaus zuständig, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ. Selbst wenn mal ein Gericht ausgegangen war, zauberte er stets neue, schmackhafte Alternativen.

„Wir hoffen, dass etwas von dieser Woche nachhält. Dass nicht jetzt wieder die Vielfalt und das Gemeinsame vorbei sind, sondern weiterhin auf den Mitmenschen geschaut wird. In der Apostelkirche, wo die Vesperkirche vor zwei Jahren stattgefunden hat, ist beispielsweise ein Mittagstisch entstanden, an dem einmal im Monat freitags alle, die mögen, gemeinsam essen können“.

Wo und wann es im Kirchenkreis die nächste Vesperkirche geben wird, soll sich in den kommenden Monaten herauskristallisieren. Motiviert sind nach der gelungenen Woche auf jeden Fall alle Beteiligten.