Velbert. Für Einzelhändler ist es unverzichtbar, zuverlässig im Netz gefunden zu werden. Auch „Velbert aktiv“ begrüßt dabei die Hilfe des Digitalcoachs.

Die weiterhin andauernde Corona-Pandemie hat auch im Einzelhandel schon zu einigen Veränderungen und Umbrüchen geführt. „Spätestens seit den Lockdowns stellt sich wirklich nicht mehr die Frage, ob man digital aktiv ist, sondern vielmehr, wie man das tut und wie man das möglichst effektiv betreibt“, sagt Björn Musiol. Es gehe ganz grundsätzlich darum, dass das jeweilige Geschäft mit seinem Warenangebot zuverlässig online im Netz gefunden werden könne, so der stv. Geschäftsführer des NRW Handelsverbandes – Rheinland und Regionalleiter Kreis Mettmann. Ratsuchende unterstützt hierbei mit seinem vielfältigen Werkzeugkasten der Digitalcoach Markus Schaaf. „Die Händler, die ohnehin engagierter sind, sind auch digital schon vergleichsweise aktiver“, lautet seine Einschätzung der Lage (nicht nur) in Velbert. Dagegen hat Schaaf aber neben seiner fachlichen Expertise eine ganze Reihe kostenloser Angebote in petto.

Projekt ist landesweit einmalig

Digitalcoach Markus Schaaf (li.) und Björn Musiol vom Handelsverband erläuterten im Gespräch mit der WAZ die Zielsetzung und Arbeitsweise des Projektes.
Digitalcoach Markus Schaaf (li.) und Björn Musiol vom Handelsverband erläuterten im Gespräch mit der WAZ die Zielsetzung und Arbeitsweise des Projektes. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Dazu gehören etwa ganz klassisch das persönliche Gespräch im direkten Dialog sowie per Telefon oder Video-Austausch, weiter Seminare und Webinare – themenspezifische mitunter auch mit einem Dienstleister oder der jeweiligen Wirtschaftsförderung, außerdem ein Podcast, der wöchentliche Newsletter, selbstverständlich der eigene Internet-Auftritt und eine Mediathek.

Coach gibt Schützenhilfe

Das Projekt „Digitalcoach NRW“ sei eine echte Blaupause und deutschlandweit einmalig; es gebe aber zunehmend Nachahmer in anderen Branchen, berichtet Musiol. Es sei eine Kooperation zwischen dem Handelsverband und dem NRW-Wirtschaftsministerium, die Laufzeit sei jetzt von Ende 2023 um ein Jahr verlängert worden. Schaaf ist für den Regierungsbezirk Düsseldorf zuständig. Der Coach ist BWL-Masterabsolvent und hat sich auf digitale Transformation spezialisiert.

„Die Herausforderungen werden immer individueller“ sagt er. Digitalisierung sei ja ein hochtrabendes Wort, wer jedoch glaube, dass es sich dabei einzig um Onlineverkauf drehe, der unterliege einem Trugschluss. Es gehe vielmehr darum, die Basis zu schaffen, digital und dort auf den Plattformen sichtbar sowie im Bereich der Suchmaschinen gut auffindbar zu sein. Dafür gewähre das Projekt Schützenhilfe.

Basics oft noch fremdes Terrain

Volker Böhmer von „Velbert aktiv“ sieht noch großen Nachholbedarf.
Volker Böhmer von „Velbert aktiv“ sieht noch großen Nachholbedarf. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Oft seien noch nicht einmal die Basics bekannt, geschweige denn würden sie umgesetzt, kommentiert Volker Böhmer die Lage. „Ich begrüße es deshalb sehr“, betont der Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Velbert aktiv“, „dass es jemanden gibt, der hier Starthilfe leistet.“ Zumal man dafür nicht Mitglied des Verbandes sein müsse. „Das Ganze hat den großen Vorteil, dass man sich erstmal jemandem anvertrauen kann, um Gespräche mit möglichen Dienstleistern vorzubereiten“, ergänzt Björn Musiol.

Vor allem für die kleinen und mittelgroßen Unternehmen da

Die Digitalcoaches – landesweit sind derzeit fünf im Einsatz – sollen vor allem kleine und mittelgroße Einzelhandelsunternehmen darin unterstützen, ihren Weg in die digitale Welt zu finden – durch Coaching, Schulung und Aufzeigen relevanter Fördermöglichkeiten. Die Experten helfen z. B. bei Suchmaschinenwerbung und -optimierung, informieren zu Social Media, unterstützen bei Mediaplanung, Auswahl von Software Tools sowie Analyse einer digitalen Markterschließung.

Drei Faktoren sind entscheidend

Fürs Scheitern bzw. andersherum fürs Gelingen seien im Grunde drei Aspekte ausschlaggebend, zählt Markus Schaaf auf: Zeit (sich mit der Thema zu beschäftigen), Geld (bei wachsenden Ansprüchen an die Präsenz im Netz förderten Bund und Land) und Knowhow bzw. Wissen. „Wir schauen erst, wo die Reise hingeht, jeder Händler ist individuell zu unterstützen. Wir beraten nicht, aber wir stellen die Leitplanken und bieten uns an Sparringspartner an.“

So unaufwändig und effektiv wie möglich

Kontakt zum Coach und zum Verband

Der Digitalcoach Markus Schaaf kann unter 0211 4980-626 angerufen oder per E-Mail an schaaf@hv-nrw.de erreicht werden. Für Fragen steht zudem Björn Musiol vom Handelsverband unter 0211 4980-637 oder mittels Mail an musiol@hv-nrw.de zur Verfügung.

Der NRW Handelsverband vertritt die Interessen von mehr als 100.000 Einzelhandelsbetrieben, die jährlich rund 100 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften und mehr als 750.000 Beschäftigte und Auszubildende haben.

An Google mit einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent bei Suchanfragen führe eigentlich kein Weg vorbei, erklärt der Handelsverband-Vize, zumal seit einigen Jahren auch bei Google die regionale Suche relevanter geworden sei. „Wenn man nichts unternimmt, ist und bleibt man in der Randlage“, mahnt er. „Wir versuchen in erster Linie zu helfen, und das mit möglichst wenig Aufwand, aber möglichst effektiv, ergänzt Coach Schaaf. Wir bieten unsere Leistungen an, wir sind in der Regel über die Woche von 8 bis 17 Uhr erreichbar, aber wir können auch keinen zu seinem Glück zwingen.“