Velbert. . Volker Böhmer ist auf der Jahreshauptversammlung zum neuen ersten Vorsitzenden des Vereins Velbert aktiv gewählt worden. Er ist damit Nachfolger von Jürgen Scheidtsteger. Mit dem 53-jährigen Optikermeister sprach WAZ-Redakteur Klaus Kahle über Ziele und Pläne des Vereins.

Bislang war Volker Böhmer Vereinsvize, jetzt wurde er auf der Jahreshauptversammlung von „Velbert aktiv“ für eine zweijährige Amtszeit zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Seine Stellvertreterin ist Barbara Bussemas, Schatzmeisterin ist Daniela Dippel. Der 53-jährige Optikermeister stammt aus dem Lipperland und ist seit 1997 mit einem eigenen Ladenlokal in der Fußgängerzone Friedrichstraße präsent. Volker Böhmer lebt in Tönisheide. WAZ-Redakteur Klaus Kahle sprach mit dem Amtsnachfolger von Jürgen Scheidsteger.

Warum haben Sie den Vorsitz übernommen?

Man kann ja im Leben – und auch in solch einem Verein – nicht nur kritisieren, sondern muss dann auch mal selbst ran und versuchen, bestimmte Dinge zum Besseren zu verändern.

Was sehen Sie als Ihre vordringlichste Herausforderung an?

Wir müssen auf jeden Fall mehr Händler für unsere Sache gewinnen, um mehr Gewicht zu bekommen. Es ist aber auch wichtig, Kreise wie Immobilienbesitzer und Firmen mit ins Boot zu kriegen.

Welches ist die größte Schwäche der Innenstadt, was vermissen Sie?

Die Aufenthaltsqualität und mangelnde Außengastronomie. Wir haben zwar schöne Plätze, aber es findet draußen leider kein Leben statt.

Und welches ist ihr stärkstes Pfund?

Dinge wie den Platz am Offers oder die Blumenstraße brauchen wir mit Sicherheit nicht zu verstecken.

Bedauern Sie es, dass das Shopping-Center nicht gebaut wird?

Es ist vor allem schade, dass jetzt offensichtlich erstmal gar nichts passiert. Wir sollten uns bei der Stadtentwicklung lieber um Visionen kümmern, was nach den klassischen Shopping-Centern kommt.

Hinter den Kulissen wird schon wieder diskutiert, ob der Markt tatsächlich auf den Offersplatz kommt. Was halten Sie von diesem Hin und Her – und wohin gehört der Markt Ihrer Meinung nach?

Ein Hin und Her ist nie hilfreich. Ein Wochenmarkt gehört möglichst mitten in die Stadt. Das ist der Offersplatz.

Wie bewerten Sie die Konstruktion und die Arbeit der Velbert Marketing GmbH?

Wir brauchen die VMG als Bindeglied zwischen Werbegemeinschaften und Verwaltung. Aber sie muss anders aufgestellt werden. Mit anderthalb Stellen und dem kleinen Budget ist diese Aufgabenfülle nicht zu leisten. Marketing muss doch eigentlich auch über die Stadtgrenzen hinaus wirken.

Was wünscht sich „Velbert aktiv“ von dem neuen Rat und dem neuen Bürgermeister?

Wir wollen möglichst bald in Gespräche einsteigen. Unser Wunsch ist, stärker an einem Strang zu ziehen und mehr Gemeinsamkeiten zu suchen. Außerdem muss der organisatorische Aufwand für Veranstaltungen einfacher werden.

Nennen Sie bitte drei gute Gründe, sein Geld in Velbert auszugeben.

Viele inhabergeführte Geschäfte, dadurch eine gute Serviceleistung – und die kurzen Wege.

Und warum fahren dennoch Leute zum Einkaufen nach Essen, Düsseldorf oder Wuppertal?

Da gibt es nun einmal noch ganz andere Geschäfte, außerdem kann Velbert kein Großstadt-Flair bieten.