Velbert. WAZ-Mitarbeiter Simon Klaus hat mitgemacht beim Laminatdepot-Lauf. Obwohl recht sportlich veranlagt, forderten ihn die 5,45 Kilometer ordentlich.
8.30 Uhr: eine bei mir eher ungewöhnliche Uhrzeit für einen Sonntag. In meinem Dachgeschosszimmer herrscht schon eine nahezu tropische Temperatur – fast fange ich an, instinktiv meine Sachen für den Badesee zu packen. Doch dann besinne ich mich, dass ich heute Laufschuhe statt Badehose brauchen werde: der Laminat-Depot-Benefizlauf steht an!
Mit überschaubaren Erwartungen an die Strecke
Nach zwei Jahren Pause aufgrund der Corona-Pandemie stieg am Sonntag rund um die BLF-Arena die dritte Auflage des Laufs für einen guten Zweck. Und so viel kann ich vorwegnehmen: Es war ein voller Erfolg! Um 10.20 startet mein Lauf über 5,45 Kilometer, ich gehe mit sportlich überschaubaren Erwartungen auf die Strecke: In den letzten Jahren habe ich eher das Fitnessstudio als die Laufstrecke besucht, dementsprechend hat sich die Ausdauer nicht unbedingt verbessert. Doch es läuft besser als gedacht, den ersten Kilometer laufe ich in der Spitzengruppe mit und bleibe unter 5 Minuten.
Einige Läufer passieren lassen
In der Folge muss ich einige Läufer passieren lassen, die augenscheinlich ein besseres Timing haben – vor allem an den kleinen zahlreichen Anstiegen ist jedes Kilo auf den Rippen spürbar. Ich schaffe es bei knapp 13 Minuten zur ersten Verpflegungsstation nach zweieinhalb Kilometern und freue mich sehr, als ich diese erblicke. Die Temperatur von um die 25 Grad macht sich bemerkbar – ich entscheide mich nach zwei kleinen Schlucken, den Rest als Kühlung über Kopf und Nacken zu schütten.
Die Energie kehrt zurück
Eine gute Entscheidung, denn die Energie kehrt zurück und die folgenden Meter fühlen sich leicht und locker an. Die Strecke führt mich durch den Wald entlang des Rinderbachs und bietet ein wirklich anspruchsvolles Geläuf – mal Matsch, mal Steine, mal harter Boden.
Schnell gelange ich an den zweiten Verpflegungsstand und verfolge eine neue Taktik: zwei Becher Wasser sind es diesmal, einer wird mit einigen ruhigeren Schritten getrunken, der andere findet den direkten Weg auf den Kopf. Motiviert und gut in der Zeit geht es auf zum Schlussanstieg – und der hat es wirklich in sich. Auf 400 Metern müssen 36 Höhenmeter überwunden werden, eine wirkliche Qual nach den doch temporeichen fünf Kilometern, die schon in den Beinen stecken.
Die letzten Kräfte mobilisiert
Doch ich beiße mich durch, mobilisiere die letzten Kräfte und ziehe zum Schluss sogar noch einen Sprint ins Ziel an. Auf der Anzeigetafel stehen 27.09 Minuten – für die Hitze, meinen Trainingszustand und vor allem das schwierige Streckenprofil absolut zufriedenstellend. Nach einer kurzen Erholungsphase hole ich mir am Erfrischungs-Stand eine eiskalte Cola, reichlich Wasser und ein paar Apfelstücke von den außerordentlich freundlichen und hilfsbereiten Helferinnen ab. Nachdem ich mir die Siegerehrung für die wohlverdienten Sieger angeschaut und die gute Stimmung unter allen Teilnehmern aufgesaugt habe, gehts ab nach Hause und unter die eiskalte Dusche.
423 Teilnehmer wurden gezählt
Am Montagmorgen rufe ich mit – wenig überraschend – vor Muskelkater schmerzenden Beinen bei dem Marketing-Leiter des Laminat-Depots, Marco Montenbruck, an. Montenbruck bestätigt meine Vermutung: Der Veranstalter ist höchst zufrieden! „Wir haben in allen Läufen viele Teilnehmer, insgesamt sind 423 Teilnehmende erschienen. Das ist auch im Vergleich zu anderen Läufen aus der Region wirklich gut“, so Montenbruck.
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Durchweg positive Resonanz
Auch die Resonanz der Teilnehmer und Mitarbeiter sei durchweg positiv ausgefallen, der Lauf mit seinem Familien-Rahmenprogramm entwickelte sich zu einem wirklichen Fest. Insgesamt sind über 20000 Euro Erlös aus der vorangegangenen Online-Lauf-Challenge und dem Lauf-Event am Sonntag zusammengekommen, die an die Kindertafeln an den 15 Standorten des Veranstalters weitergereicht wird. „Von vorne bis hinten hat alles gepasst – wir sind sehr zufrieden und wollen das Event in den kommenden Jahren fortführen“, so Montenbruck.
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>>>Die Sieger
Das anspruchsvolle Streckenprofil mit vielen Steigungen machte persönliche Bestzeiten zwar nahezu unmöglich, trotzdem überzeugten die Siegerinnen und Sieger mit starken Leistungen. Der Fokus lag natürlich auf dem Hauptlauf über 10 km.
Hier setzte sich bei den Männern Oliver Christeleit (Team Essen 99) in 38:18 h durch, bei den Frauen triumphierte Marina Pooch (Essen) in 46:54 h.
Beim Volkslauf über 5,45 sicherte sich Nico Schneider in 19:37 h den Sieg bei den Männern, bei den Frauen schafft es Annika Schepers (LT Stoppenberg) in 24:22 h als Erste über die Ziellinie.