Langenberg. Fotograf Uwe Peter aus Langenberg hat technisch die ganze Bandbreite der Fotografie durchgemacht: von der Rollfilm- bis zur digitalen Kamera.

Rein technisch gesehen hat Uwe Peter schon eine ganze Menge miterlebt in seiner Fotografen-Karriere – angefangen von der Rollfilmkamera bis hin zum Smartphone mit Digitalkamera. Und genauso, wie sich die Technik entwickelt hat, hat sich auch seine fotografische Arbeit entwickelt. Angefangen von Urlaubsfotos bis hin zu künstlerisch bearbeiteten und ausstellungsreifen Bildern.

Allerdings sei es nicht nur die Rollfilmkamera allein gewesen, die das Interesse an der Fotografie bei ihm geweckt habe, erzählt der Langenberger. Die habe er zwar in jungen Jahren schon bekommen, aber: „Ich habe dann einen Fotografen kennengelernt und durfte seine Ausrüstung tragen.“ Das sei der Moment gewesen, in dem der Funke übergesprungen sei.

Fotografie läuft nebenher

Doch zunächst hat er anderes im Sinn, die Fotografie läuft nebenher. „Ich war noch jung, da bin ich raus in die Welt“, sagt er, „ich habe viel gesehen.“ Und viel gemacht: „Ich bin auch mal Autorennen gefahren, bin Sportschütze“, zählt er auf.

Fotograf Uwe Peter vor einem seiner Werke: Als er in den Anfängen mit den Ergebnissen nach dem Entwickeln der Fotos nicht zufrieden war, richtete sich der Langenberger eine eigene Dunkelkammer ein.
Fotograf Uwe Peter vor einem seiner Werke: Als er in den Anfängen mit den Ergebnissen nach dem Entwickeln der Fotos nicht zufrieden war, richtete sich der Langenberger eine eigene Dunkelkammer ein. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Als er sich wieder intensiver seinem Hobby widmet, holt er sich eine Spiegelreflexkamera. „Aber ich war nicht zufrieden“, erinnert sich Uwe Peter. Die Bilder, die er aus dem Labor zurückbekommt, gefallen ihm nicht. „Also habe ich Geld ausgegeben und mir meine eigene Dunkelkammer eingerichtet.“

Umstieg auf Farbfotos

Eine gute Idee, „denn ich habe tolle Erfahrungen gemacht und nebenher noch eine ganze Menge über Chemikalien gelernt.“ Klar, dass er dann auch anfängt, seine Fotos selbst zu entwickeln. „Recht schnell habe ich dann versucht, auf Farbfotos zu gehen“, sagt der Langenberger, „und habe mir das entsprechende Equipment geholt.“

Auch das funktioniert. „Erst habe ich Dias hergestellt, meist mit Urlaubsfotos oder Bildern aus der Freizeit.“ Aber irgendwie ist das für Uwe Peter nicht genug. Er will mehr als „nur knipsen“, sagt er. Durch Bekannte rutscht er in einen Fotografie-Kurs an der Düsseldorfer Volkshochschule.

Kritische Dozentin

An der VHS Düsseldorf steigt Uwe Peter in einen Fotokurs ein. Die Arbeit dort ist erfolgreich, Bilder von ihm – hier zu sehen – schaffen es in den Jahresbericht der Einrichtung.
An der VHS Düsseldorf steigt Uwe Peter in einen Fotokurs ein. Die Arbeit dort ist erfolgreich, Bilder von ihm – hier zu sehen – schaffen es in den Jahresbericht der Einrichtung. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

„Da sind dann die ersten Werke entstanden“, erzählt er. Die Gruppe schafft Motivation und Anreiz, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Auch wenn Dozentin Olga Kaloussi „sehr kritisch“ gewesen ist, erinnert sich Uwe Peter lachend. „Die war knallhart“, sagt er, „wenn ihr ein Foto nicht gefiel, hat sie gesagt ,schmeiß weg!’ Oder hat das Bild gleich selbst zerrissen.“

Gleichzeitig sei sie aber auch sehr konstruktiv gewesen, „hat uns genauso überschwänglich gelobt. Das alles hat mir sehr viel gebracht.“ So viel, dass eines seiner Werke es sogar in den Jahresbericht der VHS schafft: „Ich habe die Jan-Wellem-Statue durch die Altstadt ,laufen’ lassen“, sagt er und zeigt ein Exemplar des Berichts, den er „natürlich“ aufbewahrt hat.

Fotogruppe in Langenberg gegründet

Lange Jahre ist Uwe Peter in dem Kurs, die Gruppe gibt sich einen Namen, nennt sich „Phos“. Es gibt Ausstellungen. Doch dann macht die Gesundheit dem Langenberger einen Strich durch die Rechnung: „Ich musste im Dunkeln fahren, das ging leider irgendwann nicht mehr.“

Also versucht Uwe Peter in Langenberg etwas auf die Beine zu stellen. Er gründet im Rahmen von „Zwar“ eine Fotogruppe. Sein Ziel: „Ich wollte den Teilnehmern Kreativität beibringen und bis hin zu einer Ausstellung führen.“ Doch das klappt nicht, die Gruppe löst sich wieder auf.

Umstieg auf digitale Technik

Die bisherigen Folgen

Die Serie „Kulturszene LA“ stellt Kulturschaffende aller Genres aus Langenberg vor. Hier finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, die bereits veröffentlichten Folgen:Folge 1: Nina Reddig (Geige)Folge 2: Rüdiger Scheipner (Saxophon)Folge 3: Birgitt Haak (Künstlerin)Folge 4: Peter Dreist (Künstler/Kunstlehrer)Folge 5: Annette Haupt (Autorin)Folge 6: DJ RalleFolge 7: Petra Halfmann (Singer/Songwriter)Folge 8: Günter Seekatz (Maler)Folge 9: Birgit Angern-Dorgarten (Malerin)Folge 10: Martina & Thomas Hoeveler (Theater/Musik)Folge 11: Martin Tchiba (Pianist/Komponist/Multimedia-Künstler)Folge 12: Bürgerhausorchester Collegium MusicumFolge 13: „Atelier 12“ (vier Malerinnen)Folge 14: Elke Brandes-Peter (Mode-Designerin)Folge 15: Ruben Schwarz (Autor)Folge 16: Das Rockgerät (Band)Folge 17: IHLA-Combo (Musik)Folge 18: Simona Menzner (Malerin)Folge 19: Gruppe Kaleidoskop (Malerei)Folge 20: Kuhstall-TheaterFolge 21: Uwe Peter (Fotograf)

Was ihn aber nicht von seinem Hobby abhält. „Ich habe dann angefangen, Montagen zu erstellen.“ Er experimentiert: „Ich habe geschaut, was ich mit einem Foto alles machen kann, ohne es zu zerstören.“ Fast parallel erfolgt der Wechsel von analoger zu digitaler Technik. „Das hat mir ganz neue Möglichkeiten eröffnet“, sagt er.

„Es gibt so viele tolle Motive, man muss nur hinschauen“, ist sich Fotograf Uwe Peter aus Langenberg sicher. Hier zeigt er Aufnahmen von Steinen, die er auf Kreta angefertigt hat.
„Es gibt so viele tolle Motive, man muss nur hinschauen“, ist sich Fotograf Uwe Peter aus Langenberg sicher. Hier zeigt er Aufnahmen von Steinen, die er auf Kreta angefertigt hat. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

„Vorher musste ich genau überlegen, was ich wie fotografiere.“ Ein Belichtungsmesser etwa gehörte zur festen Ausrüstung. „Mit digitalen Kameras rückt die Technik etwas in den Hintergrund.“ Klar, man müsse die Grundlagen kennen und beherrschen, „aber die Nachbearbeitung rückt doch mehr in den Fokus.“

„Man muss halt genau hinschauen“

So habe er etwa eine Baumgruppe auf dem Senderberg fotografiert. „Am PC habe ich dann richtig rangezoomt und dabei ein Muster in einem Baumstamm entdeckt, das wie ein Gesicht aussieht.“ Auf Kreta nimmt er Türen und Fenster ins Visier, „es gibt so viele tolle Motive“, sagt er, „man muss halt nur hinschauen.“

Inzwischen hat er seine Spiegelreflexkamera samt Ausrüstung verkauft, „das war einfach zu viel für mich“, sagt er. Uwe Peter ist auf eine Vollformat-Kamera umgestiegen, „die reicht allemal aus, auch mit der habe ich alle Möglichkeiten.“ Und er hat begonnen, mit der Kamera seines Smartphones zu arbeiten, „die sind ja inzwischen richtig gut geworden.“

Hobby auf Sparflamme

Seit sich Uwe Peter im Alldiekunst-Haus engagiert, ruhe die Fotografie des Öfteren, sagt er. „Ich versuche, eine gewisse Mischung hinzubekommen“, sagt er, denn fotografieren mache einfach Spaß „und ich kann meine Kreativität ausleben.“Der Zeitfresser sei ohnehin die Nachbearbeitung, „da brauchst Du Ruhe und Zeit“, sagt Uwe Peter. „Manchmal dauert es stundenlang bis ich das Bild gefunden habe, das mich anzieht und mit dem ich arbeiten will.“